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Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859.

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176 und im C. I. 7240 auf einen Künstler bezogen worden
zu sein, wahrscheinlich ohne Grund.

Polykleitos.

Sein Name [fremdsprachliches Material - fehlt] findet sich auf einer der mehr-
fach wiederholten Darstellungen des Diomedes mit dem Pal-
ladium. Der auf der einen Seite beschädigte Stein befand
sich früher im Besitz Andreini's, dem er gestohlen wurde:
Stosch t. 54; Bracci II, t. 96; Winck. Descr. III, 321;
Raspe 9389; C. I. 7243. Köhler S. 169 erklärt die Arbeit
für neu, allerdings ohne die aus ihrer Beschaffenheit zu ent-
nehmenden Gründe näher zu entwickeln. Doch dachte auch
Levezow (Raub des Pallad. S. 31 flgd.) wenigstens an die
Möglichkeit der Fälschung, die jeder wegen der Wahl des
dargestellten Gegenstandes sowohl als des Namens gern zu-
geben wird.

Als ein zweites Werk des Polyklet bezeichnet Murr
(Bibl. glypt. p. 96) irrthümlich Amor auf dem Löwen reitend,
den bekannten Camee des Protarchos.

Saturninus.

Die Inschrift [fremdsprachliches Material - fehlt], vertieft geschnitten, findet
sich neben einem Kopfe der jüngern Antonia, Gemahlin des
Drusus, auf einem Sardonyxcamee, der aus dem Hause Ar-
cieri in Rom in den Besitz der Caroline Murat gelangte und
später (nach Clarac p. 193) in die Hände Seguin's überging:
Cades V, 352. Gegen die Zweifel Köhler's (S. 44) hinsicht-
lich der Echtheit des vortrefflich gearbeiteten Kopfes hat
sich bereits Stephani (bei Köhler S. 240) ausgesprochen,
unter der Beschränkung jedoch, dass das Gewand auf der
Brust von neuerer Hand überarbeitet scheine. Indem ich die
Verschiedenheit der Behandlung gern zugebe, möchte in-
dessen die Frage nicht überflüssig sein, ob nicht etwa die
besondere Beschaffenheit des Steines für dieselbe maassge-
bend gewesen sein könne. Nicht minder nothwendig er-
scheint eine Prüfung des Originals hinsichtlich der Inschrift.
Die Vermuthung Stephani's, dass "der Name entweder von
dem, wie es scheint, antiken berliner Steine mit der Inschrift
SATVRNINI (Winck. Descr. II, 1202), oder, was wahrschein-
licher ist, aus einer der beiden Inschriften bei Gruter 642, 5
und Doni 319, 12 entlehnt" sei, erscheint allerdings zu un-
bestimmt, um einen Zweifel an ihrer Echtheit zu begründen.

176 und im C. I. 7240 auf einen Künstler bezogen worden
zu sein, wahrscheinlich ohne Grund.

Polykleitos.

Sein Name [fremdsprachliches Material – fehlt] findet sich auf einer der mehr-
fach wiederholten Darstellungen des Diomedes mit dem Pal-
ladium. Der auf der einen Seite beschädigte Stein befand
sich früher im Besitz Andreini’s, dem er gestohlen wurde:
Stosch t. 54; Bracci II, t. 96; Winck. Descr. III, 321;
Raspe 9389; C. I. 7243. Köhler S. 169 erklärt die Arbeit
für neu, allerdings ohne die aus ihrer Beschaffenheit zu ent-
nehmenden Gründe näher zu entwickeln. Doch dachte auch
Levezow (Raub des Pallad. S. 31 flgd.) wenigstens an die
Möglichkeit der Fälschung, die jeder wegen der Wahl des
dargestellten Gegenstandes sowohl als des Namens gern zu-
geben wird.

Als ein zweites Werk des Polyklet bezeichnet Murr
(Bibl. glypt. p. 96) irrthümlich Amor auf dem Löwen reitend,
den bekannten Camee des Protarchos.

Saturninus.

Die Inschrift [fremdsprachliches Material – fehlt], vertieft geschnitten, findet
sich neben einem Kopfe der jüngern Antonia, Gemahlin des
Drusus, auf einem Sardonyxcamee, der aus dem Hause Ar-
cieri in Rom in den Besitz der Caroline Murat gelangte und
später (nach Clarac p. 193) in die Hände Seguin’s überging:
Cades V, 352. Gegen die Zweifel Köhler’s (S. 44) hinsicht-
lich der Echtheit des vortrefflich gearbeiteten Kopfes hat
sich bereits Stephani (bei Köhler S. 240) ausgesprochen,
unter der Beschränkung jedoch, dass das Gewand auf der
Brust von neuerer Hand überarbeitet scheine. Indem ich die
Verschiedenheit der Behandlung gern zugebe, möchte in-
dessen die Frage nicht überflüssig sein, ob nicht etwa die
besondere Beschaffenheit des Steines für dieselbe maassge-
bend gewesen sein könne. Nicht minder nothwendig er-
scheint eine Prüfung des Originals hinsichtlich der Inschrift.
Die Vermuthung Stephani’s, dass „der Name entweder von
dem, wie es scheint, antiken berliner Steine mit der Inschrift
SATVRNINI (Winck. Descr. II, 1202), oder, was wahrschein-
licher ist, aus einer der beiden Inschriften bei Gruter 642, 5
und Doni 319, 12 entlehnt‟ sei, erscheint allerdings zu un-
bestimmt, um einen Zweifel an ihrer Echtheit zu begründen.

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[578/0595] 176 und im C. I. 7240 auf einen Künstler bezogen worden zu sein, wahrscheinlich ohne Grund. Polykleitos. Sein Name _ findet sich auf einer der mehr- fach wiederholten Darstellungen des Diomedes mit dem Pal- ladium. Der auf der einen Seite beschädigte Stein befand sich früher im Besitz Andreini’s, dem er gestohlen wurde: Stosch t. 54; Bracci II, t. 96; Winck. Descr. III, 321; Raspe 9389; C. I. 7243. Köhler S. 169 erklärt die Arbeit für neu, allerdings ohne die aus ihrer Beschaffenheit zu ent- nehmenden Gründe näher zu entwickeln. Doch dachte auch Levezow (Raub des Pallad. S. 31 flgd.) wenigstens an die Möglichkeit der Fälschung, die jeder wegen der Wahl des dargestellten Gegenstandes sowohl als des Namens gern zu- geben wird. Als ein zweites Werk des Polyklet bezeichnet Murr (Bibl. glypt. p. 96) irrthümlich Amor auf dem Löwen reitend, den bekannten Camee des Protarchos. Saturninus. Die Inschrift _ , vertieft geschnitten, findet sich neben einem Kopfe der jüngern Antonia, Gemahlin des Drusus, auf einem Sardonyxcamee, der aus dem Hause Ar- cieri in Rom in den Besitz der Caroline Murat gelangte und später (nach Clarac p. 193) in die Hände Seguin’s überging: Cades V, 352. Gegen die Zweifel Köhler’s (S. 44) hinsicht- lich der Echtheit des vortrefflich gearbeiteten Kopfes hat sich bereits Stephani (bei Köhler S. 240) ausgesprochen, unter der Beschränkung jedoch, dass das Gewand auf der Brust von neuerer Hand überarbeitet scheine. Indem ich die Verschiedenheit der Behandlung gern zugebe, möchte in- dessen die Frage nicht überflüssig sein, ob nicht etwa die besondere Beschaffenheit des Steines für dieselbe maassge- bend gewesen sein könne. Nicht minder nothwendig er- scheint eine Prüfung des Originals hinsichtlich der Inschrift. Die Vermuthung Stephani’s, dass „der Name entweder von dem, wie es scheint, antiken berliner Steine mit der Inschrift SATVRNINI (Winck. Descr. II, 1202), oder, was wahrschein- licher ist, aus einer der beiden Inschriften bei Gruter 642, 5 und Doni 319, 12 entlehnt‟ sei, erscheint allerdings zu un- bestimmt, um einen Zweifel an ihrer Echtheit zu begründen.

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Zitationshilfe: Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. 578. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/595>, abgerufen am 28.11.2024.