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Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859.

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[fremdsprachliches Material - fehlt] (Lippert III, 243); Raspe 4688, welcher bemerkt:
"ausgezeichnete Gravirung, würdig des Dioskurides, dem
man sie beilegen würde, wenn die Schreibart correct wäre."

Derselbe Vorwurf trifft einen Hyacinth der Blacas'schen
Sammlung, auf welchem der lorbeerbekränzte Kopf des Cä-
sar von vorn dargestellt ist; zu seiner Rechten der Lituus,
zur Linken [fremdsprachliches Material - fehlt]: nach einem Cades'schen Ab-
drucke; so wie einen sonst unbekannten Augustuskopf mit
der Inschrift [fremdsprachliches Material - fehlt] bei Raspe 11066.

Endlich gehört hierher ein tief geschnittener fragmen-
tirter Laokoonskopf auf einem Carneol mit der Inschrift
[fremdsprachliches Material - fehlt], einst in der Sammlung des Dr. Mead: [Mus.
Mead. p. 248]; Bracci II, p. 27; Raspe 9486; (Stephani Bull.
de l'acad. de Pet. VI, p. 30). Schon Bracci zweifelte wegen
des [fremdsprachliches Material - fehlt] statt C und O statt OY an der Echtheit; und Köhler's
Verdacht (S. 104), dass Sirleti, der den Kopf in Silber restau-
rirte, auch den Carneol geschnitten habe, mag nicht unge-
gründet sein.

Epitynchanos.

Sein Werk ist ein Sardonyxcamee mit dem Brustbilde eines
jungen Römers, in dem man ziemlich allgemein Germanicus
erkannt hat. Der Stein ist unten gebrochen, so dass von der
hinter dem Kopf herunter laufenden Inschrift nur [fremdsprachliches Material - fehlt]
erhalten ist. Er befand sich früher im Besitz des Fulvius
Ursinus und findet sich auch in der zweiten Ausgabe der
Imagines illustrium publicirt; doch hat, wie Köhler (S. 208--9)
bemerkt, dort ein Versehen stattgefunden, indem Taf. 87 das
richtige Bild mit der falsch ergänzten Inschrift [fremdsprachliches Material - fehlt]-
[fremdsprachliches Material - fehlt] unter der Benennung Marcellus Augusti
nepos gegeben wird, während die Supplementtafel K mit
einem ähnlichen Kopfe als Germanicus Caesar bezeichnet ist,
und ebenso in der Erklärung der Text zu Taf. K (S. 41)
sich auf Taf. 87, umgekehrt der Text zu 87 (S. 52) sich auf
Taf. K bezieht (vgl. auch praef. p. 4). Später kam er in die
Strozzi'sche Sammlung und endlich in den Besitz des Her-
zogs von Blacas: Stosch t. 32; Gori Mus. Flor. II, t. 9, 1;
Bracci II, t. 70; Winck. Descr. IV, 230; Raspe 11220; Ca-
des V, 355. Die Echtheit ist unbestritten; denn was Köhler
S. 112 übereilt geschrieben hatte, widerlegt er S. 208 selbst,
und hier äussert er sich über das Verdienst des Werkes in

[fremdsprachliches Material – fehlt] (Lippert III, 243); Raspe 4688, welcher bemerkt:
„ausgezeichnete Gravirung, würdig des Dioskurides, dem
man sie beilegen würde, wenn die Schreibart correct wäre.‟

Derselbe Vorwurf trifft einen Hyacinth der Blacas’schen
Sammlung, auf welchem der lorbeerbekränzte Kopf des Cä-
sar von vorn dargestellt ist; zu seiner Rechten der Lituus,
zur Linken [fremdsprachliches Material – fehlt]: nach einem Cades’schen Ab-
drucke; so wie einen sonst unbekannten Augustuskopf mit
der Inschrift [fremdsprachliches Material – fehlt] bei Raspe 11066.

Endlich gehört hierher ein tief geschnittener fragmen-
tirter Laokoonskopf auf einem Carneol mit der Inschrift
[fremdsprachliches Material – fehlt], einst in der Sammlung des Dr. Mead: [Mus.
Mead. p. 248]; Bracci II, p. 27; Raspe 9486; (Stephani Bull.
de l’acad. de Pét. VI, p. 30). Schon Bracci zweifelte wegen
des [fremdsprachliches Material – fehlt] statt C und O statt OY an der Echtheit; und Köhler’s
Verdacht (S. 104), dass Sirleti, der den Kopf in Silber restau-
rirte, auch den Carneol geschnitten habe, mag nicht unge-
gründet sein.

Epitynchanos.

Sein Werk ist ein Sardonyxcamee mit dem Brustbilde eines
jungen Römers, in dem man ziemlich allgemein Germanicus
erkannt hat. Der Stein ist unten gebrochen, so dass von der
hinter dem Kopf herunter laufenden Inschrift nur [fremdsprachliches Material – fehlt]
erhalten ist. Er befand sich früher im Besitz des Fulvius
Ursinus und findet sich auch in der zweiten Ausgabe der
Imagines illustrium publicirt; doch hat, wie Köhler (S. 208—9)
bemerkt, dort ein Versehen stattgefunden, indem Taf. 87 das
richtige Bild mit der falsch ergänzten Inschrift [fremdsprachliches Material – fehlt]-
[fremdsprachliches Material – fehlt] unter der Benennung Marcellus Augusti
nepos gegeben wird, während die Supplementtafel K mit
einem ähnlichen Kopfe als Germanicus Caesar bezeichnet ist,
und ebenso in der Erklärung der Text zu Taf. K (S. 41)
sich auf Taf. 87, umgekehrt der Text zu 87 (S. 52) sich auf
Taf. K bezieht (vgl. auch praef. p. 4). Später kam er in die
Strozzi’sche Sammlung und endlich in den Besitz des Her-
zogs von Blacas: Stosch t. 32; Gori Mus. Flor. II, t. 9, 1;
Bracci II, t. 70; Winck. Descr. IV, 230; Raspe 11220; Ca-
des V, 355. Die Echtheit ist unbestritten; denn was Köhler
S. 112 übereilt geschrieben hatte, widerlegt er S. 208 selbst,
und hier äussert er sich über das Verdienst des Werkes in

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[497/0514] _ (Lippert III, 243); Raspe 4688, welcher bemerkt: „ausgezeichnete Gravirung, würdig des Dioskurides, dem man sie beilegen würde, wenn die Schreibart correct wäre.‟ Derselbe Vorwurf trifft einen Hyacinth der Blacas’schen Sammlung, auf welchem der lorbeerbekränzte Kopf des Cä- sar von vorn dargestellt ist; zu seiner Rechten der Lituus, zur Linken _ : nach einem Cades’schen Ab- drucke; so wie einen sonst unbekannten Augustuskopf mit der Inschrift _ bei Raspe 11066. Endlich gehört hierher ein tief geschnittener fragmen- tirter Laokoonskopf auf einem Carneol mit der Inschrift _ , einst in der Sammlung des Dr. Mead: [Mus. Mead. p. 248]; Bracci II, p. 27; Raspe 9486; (Stephani Bull. de l’acad. de Pét. VI, p. 30). Schon Bracci zweifelte wegen des _ statt C und O statt OY an der Echtheit; und Köhler’s Verdacht (S. 104), dass Sirleti, der den Kopf in Silber restau- rirte, auch den Carneol geschnitten habe, mag nicht unge- gründet sein. Epitynchanos. Sein Werk ist ein Sardonyxcamee mit dem Brustbilde eines jungen Römers, in dem man ziemlich allgemein Germanicus erkannt hat. Der Stein ist unten gebrochen, so dass von der hinter dem Kopf herunter laufenden Inschrift nur _ erhalten ist. Er befand sich früher im Besitz des Fulvius Ursinus und findet sich auch in der zweiten Ausgabe der Imagines illustrium publicirt; doch hat, wie Köhler (S. 208—9) bemerkt, dort ein Versehen stattgefunden, indem Taf. 87 das richtige Bild mit der falsch ergänzten Inschrift _ - _ unter der Benennung Marcellus Augusti nepos gegeben wird, während die Supplementtafel K mit einem ähnlichen Kopfe als Germanicus Caesar bezeichnet ist, und ebenso in der Erklärung der Text zu Taf. K (S. 41) sich auf Taf. 87, umgekehrt der Text zu 87 (S. 52) sich auf Taf. K bezieht (vgl. auch praef. p. 4). Später kam er in die Strozzi’sche Sammlung und endlich in den Besitz des Her- zogs von Blacas: Stosch t. 32; Gori Mus. Flor. II, t. 9, 1; Bracci II, t. 70; Winck. Descr. IV, 230; Raspe 11220; Ca- des V, 355. Die Echtheit ist unbestritten; denn was Köhler S. 112 übereilt geschrieben hatte, widerlegt er S. 208 selbst, und hier äussert er sich über das Verdienst des Werkes in

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Zitationshilfe: Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. 497. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/514>, abgerufen am 15.06.2024.