Der Demos der Athener, in dem er sich die Aufgabe gestellt hatte, den Charakter des ganzen Volkes zu personi- ficiren. Denn, wie Plinius (35, 69) sich ausdrückt, "er stellte in diesem Bilde den Demos dar als veränderlich, zornig, un- gerecht, unbeständig, und doch auch als erbittlich, gütig, mitleidig, prahlerisch, erhaben, niedrig, unbändig und flüchtig, und das alles auf ein Mal zusammen."
Prometheus, sofern wir Seneca (a. a. O.) wenigstens in der Hinsicht Glauben schenken wollen, dass wir annehmen, er habe sein Thema an ein wirklich vorhandenes Werk des Parrhasios angeknüpft.
Herakles in Lindos, welchen er in der Inschrift des Bildes so gemalt zu haben behauptete, wie der Heros selbst ihm öfters im Traume erschienen sei: [fremdsprachliches Material - fehlt] [fremdsprachliches Material - fehlt]. Plin. 35, 72; Athen. XII. p. 543 F.
Theseus. Ein Bild dieses Heros erwähnt Plinius (35, 69) als vor seiner Zeit auf dem Capitol befindlich. Vielleicht ist es identisch mit dem ursprünglich für Athen gemalten, dessen Plutarch zweimal gedenkt, zuerst ganz allgemein (Thes. 4), dann bei Gelegenheit eines Gemäldes des Euphra- nor, welcher dem Theseus des Parrhasios vorwarf, er er- scheine wie mit Rosen genährt, sein eigener dagegen wie mit Ochsenfleisch (de glor. Ath. p. 346 A).
Meleager, Herakles und Perseus auf einer Tafel in Rhodos: ein noch besonders dadurch berühmtes Werk, dass es dreimal vom Blitze getroffen und doch nicht vernich- tet wurde: Plin. 35, 69.
Des Odysseus erheuchelter Wahnsinn: Pseudo-Plut. de aud. poet. 18 A; ein Gegenstand, den später auch Euphranor behandelte; s. unten.
Telephos, Achilleus, Agamemnon, Odysseus: Plin. 35, 71; also wahrscheinlich die Heilung des Telephos, wie sie sich in dem schönen von Gerhard im dritten Winckel- manns-Programme publicirten Spiegelbilde, nur mit Aus- schluss der Figur des Odysseus, dargestellt findet. Ob letz- teres auf das Original des Parrhasios zurückzuführen sei, wage ich nicht zu entscheiden.
Des Aias Wettkampf mit Odysseus um die Waffen des Achilleus. In der Darstellung dieses Gegenstandes zu Samos
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Der Demos der Athener, in dem er sich die Aufgabe gestellt hatte, den Charakter des ganzen Volkes zu personi- ficiren. Denn, wie Plinius (35, 69) sich ausdrückt, „er stellte in diesem Bilde den Demos dar als veränderlich, zornig, un- gerecht, unbeständig, und doch auch als erbittlich, gütig, mitleidig, prahlerisch, erhaben, niedrig, unbändig und flüchtig, und das alles auf ein Mal zusammen.‟
Prometheus, sofern wir Seneca (a. a. O.) wenigstens in der Hinsicht Glauben schenken wollen, dass wir annehmen, er habe sein Thema an ein wirklich vorhandenes Werk des Parrhasios angeknüpft.
Herakles in Lindos, welchen er in der Inschrift des Bildes so gemalt zu haben behauptete, wie der Heros selbst ihm öfters im Traume erschienen sei: [fremdsprachliches Material – fehlt] [fremdsprachliches Material – fehlt]. Plin. 35, 72; Athen. XII. p. 543 F.
Theseus. Ein Bild dieses Heros erwähnt Plinius (35, 69) als vor seiner Zeit auf dem Capitol befindlich. Vielleicht ist es identisch mit dem ursprünglich für Athen gemalten, dessen Plutarch zweimal gedenkt, zuerst ganz allgemein (Thes. 4), dann bei Gelegenheit eines Gemäldes des Euphra- nor, welcher dem Theseus des Parrhasios vorwarf, er er- scheine wie mit Rosen genährt, sein eigener dagegen wie mit Ochsenfleisch (de glor. Ath. p. 346 A).
Meleager, Herakles und Perseus auf einer Tafel in Rhodos: ein noch besonders dadurch berühmtes Werk, dass es dreimal vom Blitze getroffen und doch nicht vernich- tet wurde: Plin. 35, 69.
Des Odysseus erheuchelter Wahnsinn: Pseudo-Plut. de aud. poet. 18 A; ein Gegenstand, den später auch Euphranor behandelte; s. unten.
Telephos, Achilleus, Agamemnon, Odysseus: Plin. 35, 71; also wahrscheinlich die Heilung des Telephos, wie sie sich in dem schönen von Gerhard im dritten Winckel- manns-Programme publicirten Spiegelbilde, nur mit Aus- schluss der Figur des Odysseus, dargestellt findet. Ob letz- teres auf das Original des Parrhasios zurückzuführen sei, wage ich nicht zu entscheiden.
Des Aias Wettkampf mit Odysseus um die Waffen des Achilleus. In der Darstellung dieses Gegenstandes zu Samos
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Der Demos der Athener, in dem er sich die Aufgabe
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in diesem Bilde den Demos dar als veränderlich, zornig, un-
gerecht, unbeständig, und doch auch als erbittlich, gütig,
mitleidig, prahlerisch, erhaben, niedrig, unbändig und flüchtig,
und das alles auf ein Mal zusammen.‟
Prometheus, sofern wir Seneca (a. a. O.) wenigstens
in der Hinsicht Glauben schenken wollen, dass wir annehmen,
er habe sein Thema an ein wirklich vorhandenes Werk des
Parrhasios angeknüpft.
Herakles in Lindos, welchen er in der Inschrift des
Bildes so gemalt zu haben behauptete, wie der Heros selbst
ihm öfters im Traume erschienen sei: _
_ . Plin.
35, 72; Athen. XII. p. 543 F.
Theseus. Ein Bild dieses Heros erwähnt Plinius (35,
69) als vor seiner Zeit auf dem Capitol befindlich. Vielleicht
ist es identisch mit dem ursprünglich für Athen gemalten,
dessen Plutarch zweimal gedenkt, zuerst ganz allgemein
(Thes. 4), dann bei Gelegenheit eines Gemäldes des Euphra-
nor, welcher dem Theseus des Parrhasios vorwarf, er er-
scheine wie mit Rosen genährt, sein eigener dagegen wie
mit Ochsenfleisch (de glor. Ath. p. 346 A).
Meleager, Herakles und Perseus auf einer Tafel
in Rhodos: ein noch besonders dadurch berühmtes Werk,
dass es dreimal vom Blitze getroffen und doch nicht vernich-
tet wurde: Plin. 35, 69.
Des Odysseus erheuchelter Wahnsinn: Pseudo-Plut. de
aud. poet. 18 A; ein Gegenstand, den später auch Euphranor
behandelte; s. unten.
Telephos, Achilleus, Agamemnon, Odysseus:
Plin. 35, 71; also wahrscheinlich die Heilung des Telephos,
wie sie sich in dem schönen von Gerhard im dritten Winckel-
manns-Programme publicirten Spiegelbilde, nur mit Aus-
schluss der Figur des Odysseus, dargestellt findet. Ob letz-
teres auf das Original des Parrhasios zurückzuführen sei,
wage ich nicht zu entscheiden.
Des Aias Wettkampf mit Odysseus um die Waffen des
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der zweite Band der "Geschichte der griechischen … [mehr]
Der zweite Band der "Geschichte der griechischen Künstler" von Heinrich von Brunn enthält ebenfalls den "Zweiten Teil der ersten Abteilung", die im Deutschen Textarchiv als eigenständiges Werk verzeichnet ist.
Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/116>, abgerufen am 26.11.2024.
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