beigelegten Münze verhalten: Beger thes. Brand. I, 144; Mionn. suppl. I, p. 299, n. 662, vgl. R. R. Lettre a Luynes, p. 34, 3: Pallaskopf rechtshin, der Helm mit dem Triton ver- ziert; Eule, rechtshin, einen Zweig in den Krallen haltend; im Felde ein Kranz; dazu die Inschrift OLUMPIS. Wenigstens bezeichnen die Namen auf Münzen mit denselben Typen (Carelli t. 115) keineswegs Künstler. -- Eher möchte dies auf der folgenden, von R. Rochette nicht beachteten Münze von Arkadien der Fall sein: Kopf des Zeus mit Lorbeer bekränzt, linkshin; Jugendlicher Pan, die Rechte auf das Pedum gestützt, auf einem Felsen sitzend; im Felde [ - 1 Zeichen fehlt], unten auf dem Felsen neben einer Syrinx OLUM: Mionnet descr. II, p. 244, 7; pl. 73, 6, Hunter t. 7, 4. Denn hier bieten die Kleinheit der Buchstaben und die Stelle, wo dieselben angebracht sind, uns zwei der Hauptkriterien dar, nach denen wir die Namen der Künstler auf Münzen er- kennen zu müssen glauben.
PARME. Von den Münzen verschiedener Städte betrachten wir zuerst die von Neapel: Kopf der Parthenope rechtshin; unter dem Halse PARME, dahinter Artemis mit der Fackel ansteigend; Stier mit Menschengesicht von Nike bekränzt; zwischen seinen Füssen eine Biene; im Abschnitt NEOPOLITON: R. R. III, 24; Carelli, t. 75, n. 69. Hier ist die im Ver- hältniss zu andern Inschriften an derselben Stelle auffallende Kleinheit der Buchstaben der Annahme eines Künstlernamens offenbar günstig: eben so ungünstig dagegen auf einer von Sestini (medagl. gr. del mus. di S. A. Crist. Federigo p. VI.) beschriebenen bronzenen Münze von Thurium, sofern wir sie mit einer silbernen derselben Stadt bei Carelli (t. 168, n. 64) vergleichen dürfen: behelmter Pallaskopf; Stossen- der Stier, darüber ThOURION und in zweiter Linie mit Buch- staben von der nemlichen Grösse PAR. Denn dieser Par ... ist doch wahrscheinlich mit dem Parme ... bei Sestini iden- tisch. Ebenfalls zweifelhaft stellt sich die Sache bei einigen syrakusanischen Medaillons: Weiblicher Kopf linkshin, um- geben von vier Delphinen. Darüber SURAKOSION; unter dem Halse PARME; Viergespann, dessen Lenker von Nike gekrönt wird: R. R. II, 17; Mus. Hunter. t. 52, n. 16. Denn auch hier erscheinen die Buchstaben für einen Künstler-
beigelegten Münze verhalten: Beger thes. Brand. I, 144; Mionn. suppl. I, p. 299, n. 662, vgl. R. R. Lettre à Luynes, p. 34, 3: Pallaskopf rechtshin, der Helm mit dem Triton ver- ziert; ℞ Eule, rechtshin, einen Zweig in den Krallen haltend; im Felde ein Kranz; dazu die Inschrift ΟΛΥΜΠΙΣ. Wenigstens bezeichnen die Namen auf Münzen mit denselben Typen (Carelli t. 115) keineswegs Künstler. — Eher möchte dies auf der folgenden, von R. Rochette nicht beachteten Münze von Arkadien der Fall sein: Kopf des Zeus mit Lorbeer bekränzt, linkshin; ℞ Jugendlicher Pan, die Rechte auf das Pedum gestützt, auf einem Felsen sitzend; im Felde [ – 1 Zeichen fehlt], unten auf dem Felsen neben einer Syrinx ΟΛΥΜ: Mionnet descr. II, p. 244, 7; pl. 73, 6, Hunter t. 7, 4. Denn hier bieten die Kleinheit der Buchstaben und die Stelle, wo dieselben angebracht sind, uns zwei der Hauptkriterien dar, nach denen wir die Namen der Künstler auf Münzen er- kennen zu müssen glauben.
ΠΑΡΜΕ. Von den Münzen verschiedener Städte betrachten wir zuerst die von Neapel: Kopf der Parthenope rechtshin; unter dem Halse ΠΑΡΜΕ, dahinter Artemis mit der Fackel ansteigend; ℞ Stier mit Menschengesicht von Nike bekränzt; zwischen seinen Füssen eine Biene; im Abschnitt ΝΕΟΠΟΛΙΤΩΝ: R. R. III, 24; Carelli, t. 75, n. 69. Hier ist die im Ver- hältniss zu andern Inschriften an derselben Stelle auffallende Kleinheit der Buchstaben der Annahme eines Künstlernamens offenbar günstig: eben so ungünstig dagegen auf einer von Sestini (medagl. gr. del mus. di S. A. Crist. Federigo p. VI.) beschriebenen bronzenen Münze von Thurium, sofern wir sie mit einer silbernen derselben Stadt bei Carelli (t. 168, n. 64) vergleichen dürfen: behelmter Pallaskopf; ℞ Stossen- der Stier, darüber ΘΟΥΡΙΩΝ und in zweiter Linie mit Buch- staben von der nemlichen Grösse ΠΑΡ. Denn dieser Παϱ … ist doch wahrscheinlich mit dem Παϱμε … bei Sestini iden- tisch. Ebenfalls zweifelhaft stellt sich die Sache bei einigen syrakusanischen Medaillons: Weiblicher Kopf linkshin, um- geben von vier Delphinen. Darüber ΣΥΡΑΚΟΣΙΩΝ; unter dem Halse ΠΑΡΜΕ; ℞ Viergespann, dessen Lenker von Nike gekrönt wird: R. R. II, 17; Mus. Hunter. t. 52, n. 16. Denn auch hier erscheinen die Buchstaben für einen Künstler-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0445"n="437"/>
beigelegten Münze verhalten: Beger thes. Brand. I, 144;<lb/>
Mionn. suppl. I, p. 299, n. 662, vgl. R. R. Lettre à Luynes,<lb/>
p. 34, 3: Pallaskopf rechtshin, der Helm mit dem Triton ver-<lb/>
ziert; ℞ Eule, rechtshin, einen Zweig in den Krallen<lb/>
haltend; im Felde ein Kranz; dazu die Inschrift ΟΛΥΜΠΙΣ.<lb/>
Wenigstens bezeichnen die Namen auf Münzen mit denselben<lb/>
Typen (Carelli t. 115) keineswegs Künstler. — Eher möchte<lb/>
dies auf der folgenden, von R. Rochette nicht beachteten<lb/>
Münze von Arkadien der Fall sein: Kopf des Zeus mit<lb/>
Lorbeer bekränzt, linkshin; ℞ Jugendlicher Pan, die Rechte<lb/>
auf das Pedum gestützt, auf einem Felsen sitzend; im Felde<lb/><gapunit="chars"quantity="1"/>, unten auf dem Felsen neben einer Syrinx ΟΛΥΜ:<lb/>
Mionnet descr. II, p. 244, 7; pl. 73, 6, Hunter t. 7, 4. Denn<lb/>
hier bieten die Kleinheit der Buchstaben und die Stelle, wo<lb/>
dieselben angebracht sind, uns zwei der Hauptkriterien dar,<lb/>
nach denen wir die Namen der Künstler auf Münzen er-<lb/>
kennen zu müssen glauben.</p><lb/><p>ΠΑΡΜΕ.<lb/>
Von den Münzen verschiedener Städte betrachten wir zuerst<lb/>
die von Neapel: Kopf der Parthenope rechtshin; unter dem<lb/>
Halse ΠΑΡΜΕ, dahinter Artemis mit der Fackel ansteigend;<lb/>℞ Stier mit Menschengesicht von Nike bekränzt; zwischen<lb/>
seinen Füssen eine Biene; im Abschnitt ΝΕΟΠΟΛΙΤΩΝ:<lb/>
R. R. III, 24; Carelli, t. 75, n. 69. Hier ist die im Ver-<lb/>
hältniss zu andern Inschriften an derselben Stelle auffallende<lb/>
Kleinheit der Buchstaben der Annahme eines Künstlernamens<lb/>
offenbar günstig: eben so ungünstig dagegen auf einer von<lb/>
Sestini (medagl. gr. del mus. di S. A. Crist. Federigo p. VI.)<lb/>
beschriebenen bronzenen Münze von Thurium, sofern wir<lb/>
sie mit einer silbernen derselben Stadt bei Carelli (t. 168,<lb/>
n. 64) vergleichen dürfen: behelmter Pallaskopf; ℞ Stossen-<lb/>
der Stier, darüber ΘΟΥΡΙΩΝ und in zweiter Linie mit Buch-<lb/>
staben von der nemlichen Grösse ΠΑΡ. Denn dieser Παϱ…<lb/>
ist doch wahrscheinlich mit dem Παϱμε… bei Sestini iden-<lb/>
tisch. Ebenfalls zweifelhaft stellt sich die Sache bei einigen<lb/>
syrakusanischen Medaillons: Weiblicher Kopf linkshin, um-<lb/>
geben von vier Delphinen. Darüber ΣΥΡΑΚΟΣΙΩΝ; unter<lb/>
dem Halse ΠΑΡΜΕ; ℞ Viergespann, dessen Lenker von<lb/>
Nike gekrönt wird: R. R. II, 17; Mus. Hunter. t. 52, n. 16.<lb/>
Denn auch hier erscheinen die Buchstaben für einen Künstler-<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[437/0445]
beigelegten Münze verhalten: Beger thes. Brand. I, 144;
Mionn. suppl. I, p. 299, n. 662, vgl. R. R. Lettre à Luynes,
p. 34, 3: Pallaskopf rechtshin, der Helm mit dem Triton ver-
ziert; ℞ Eule, rechtshin, einen Zweig in den Krallen
haltend; im Felde ein Kranz; dazu die Inschrift ΟΛΥΜΠΙΣ.
Wenigstens bezeichnen die Namen auf Münzen mit denselben
Typen (Carelli t. 115) keineswegs Künstler. — Eher möchte
dies auf der folgenden, von R. Rochette nicht beachteten
Münze von Arkadien der Fall sein: Kopf des Zeus mit
Lorbeer bekränzt, linkshin; ℞ Jugendlicher Pan, die Rechte
auf das Pedum gestützt, auf einem Felsen sitzend; im Felde
_, unten auf dem Felsen neben einer Syrinx ΟΛΥΜ:
Mionnet descr. II, p. 244, 7; pl. 73, 6, Hunter t. 7, 4. Denn
hier bieten die Kleinheit der Buchstaben und die Stelle, wo
dieselben angebracht sind, uns zwei der Hauptkriterien dar,
nach denen wir die Namen der Künstler auf Münzen er-
kennen zu müssen glauben.
ΠΑΡΜΕ.
Von den Münzen verschiedener Städte betrachten wir zuerst
die von Neapel: Kopf der Parthenope rechtshin; unter dem
Halse ΠΑΡΜΕ, dahinter Artemis mit der Fackel ansteigend;
℞ Stier mit Menschengesicht von Nike bekränzt; zwischen
seinen Füssen eine Biene; im Abschnitt ΝΕΟΠΟΛΙΤΩΝ:
R. R. III, 24; Carelli, t. 75, n. 69. Hier ist die im Ver-
hältniss zu andern Inschriften an derselben Stelle auffallende
Kleinheit der Buchstaben der Annahme eines Künstlernamens
offenbar günstig: eben so ungünstig dagegen auf einer von
Sestini (medagl. gr. del mus. di S. A. Crist. Federigo p. VI.)
beschriebenen bronzenen Münze von Thurium, sofern wir
sie mit einer silbernen derselben Stadt bei Carelli (t. 168,
n. 64) vergleichen dürfen: behelmter Pallaskopf; ℞ Stossen-
der Stier, darüber ΘΟΥΡΙΩΝ und in zweiter Linie mit Buch-
staben von der nemlichen Grösse ΠΑΡ. Denn dieser Παϱ …
ist doch wahrscheinlich mit dem Παϱμε … bei Sestini iden-
tisch. Ebenfalls zweifelhaft stellt sich die Sache bei einigen
syrakusanischen Medaillons: Weiblicher Kopf linkshin, um-
geben von vier Delphinen. Darüber ΣΥΡΑΚΟΣΙΩΝ; unter
dem Halse ΠΑΡΜΕ; ℞ Viergespann, dessen Lenker von
Nike gekrönt wird: R. R. II, 17; Mus. Hunter. t. 52, n. 16.
Denn auch hier erscheinen die Buchstaben für einen Künstler-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brunn, Heinrich: Geschichte der griechischen Künstler. T. 2, Abt. 1. Braunschweig, 1856, S. 437. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen0201_1856/445>, abgerufen am 22.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.