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Brunn, Heinrich: Geschichte der griechischen Künstler. T. 2, Abt. 1. Braunschweig, 1856.

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namen zu gross. Ob sich dies auch mit der Inschrift PAR
eines andern Medaillons bei Torremuzza [auctar. II, t. 6, 5]
so verhält, vermag ich nicht zu entscheiden. Aber auch
im günstigen Falle wäre dadurch die Identität der Person
auf den Münzen von Neapel und Syrakus, welche R. Rochette
annimmt, noch keineswegs bewiesen.

POL, s. APOL.

PROKLES,
kommt auf den Münzen zweier sicilischer Städte vor,
Naxos und Katana: Lorbeerbekränzter Apollokopf, rechtshin;
vor dem Gesicht NAKsION, hinter dem Halse ein Blatt;
Silen mit dem Kantharos in der Rechten, einem thyrsus-
artigem Zweige in der Linken, hat sich mit dem rechten
Knie niedergelassen; zu seiner Rechten eine Herme, zur
Linken eine Epheu- oder Pappelstaude. Auf dem Streifen,
auf welchem er kniet, in ganz kleinen Buchstaben: PROKL:
R. R. II, 19; auf einem andern Exemplar PROKLE: Millin-
gen anc. coins of gr. cit. and kings, t. II, n. 15; [Luynes
Choix de med. pl. VII, n. 7]. -- Auf der Münze von Katana
sehen wir einen bekränzten Kopf, linkshin; vor dem Gesicht
zwei Fische, hinter dem Halse ein Blatt. Daruber KATANAI-
ON; unter dem Halse ganz klein: PROKLES; Vierge-
spann, dessen Lenker von Nike gekrönt wird: R. R. Lettre
a Mr. Schorn, Vignette zur Vorrede.

SO, SOS,
auf Münzen von Tarent: Taras (TARAS) auf dem Delphin,
linkshin, in der Rechten einen nicht ganz deutlichen Gegen-
stand, in der Linken den Dreizack haltend; hinter ihm ein
bärtiger Kopf und [ - 1 Zeichen fehlt]; Reiter nach rechts sprengend,
unter ihm ZOPURION (so nach R. Rochette, nicht ARISTI-
ON); am Ende dieser Inschrift ein kleiner Stierschädel und
zwischen dessen Hörnern SO: R. R. I, 38; vgl. Hunter
t. 55, 24; Carelli t. 110, 129. Hierzu gesellt sich noch eine
kleinere Münze, ebenfalls von Tarent: Taras (TARAS) auf
dem Delphin, rechtshin, in der Rechten etwas emporhaltend;
unter ihm zur Linken, auf einer entfalteten Rolle SO;
Pferd, rechtshin. Wie diese Buchstaben zu ergänzen sind,
wage ich nicht zu entscheiden: denn der ausgeschriebene
Name SOSTRATOS auf tarentinischen Münzen, auf den
R. Rochette hinweist, hat als Magistratsname mit dem ab-

namen zu gross. Ob sich dies auch mit der Inschrift ΠΑΡ
eines andern Medaillons bei Torremuzza [auctar. II, t. 6, 5]
so verhält, vermag ich nicht zu entscheiden. Aber auch
im günstigen Falle wäre dadurch die Identität der Person
auf den Münzen von Neapel und Syrakus, welche R. Rochette
annimmt, noch keineswegs bewiesen.

ΠΟΛ, s. ΑΠΟΛ.

ΠΡΟΚΛΗΣ,
kommt auf den Münzen zweier sicilischer Städte vor,
Naxos und Katana: Lorbeerbekränzter Apollokopf, rechtshin;
vor dem Gesicht ΝΑΞΙΩΝ, hinter dem Halse ein Blatt; ℞
Silen mit dem Kantharos in der Rechten, einem thyrsus-
artigem Zweige in der Linken, hat sich mit dem rechten
Knie niedergelassen; zu seiner Rechten eine Herme, zur
Linken eine Epheu- oder Pappelstaude. Auf dem Streifen,
auf welchem er kniet, in ganz kleinen Buchstaben: ΠΡΟΚΛ:
R. R. II, 19; auf einem andern Exemplar ΠΡΟΚΛΗ: Millin-
gen anc. coins of gr. cit. and kings, t. II, n. 15; [Luynes
Choix de med. pl. VII, n. 7]. — Auf der Münze von Katana
sehen wir einen bekränzten Kopf, linkshin; vor dem Gesicht
zwei Fische, hinter dem Halse ein Blatt. Daruber ΚΑΤΑΝΑΙ-
ΩΝ; unter dem Halse ganz klein: ΠΡΟΚΛΗΣ; ℞ Vierge-
spann, dessen Lenker von Nike gekrönt wird: R. R. Lettre
à Mr. Schorn, Vignette zur Vorrede.

ΣΩ, ΣΩΣ,
auf Münzen von Tarent: Taras (ΤΑΡΑΣ) auf dem Delphin,
linkshin, in der Rechten einen nicht ganz deutlichen Gegen-
stand, in der Linken den Dreizack haltend; hinter ihm ein
bärtiger Kopf und [ – 1 Zeichen fehlt]; ℞ Reiter nach rechts sprengend,
unter ihm ΖΩΠΥΡΙΩΝ (so nach R. Rochette, nicht ΑΡΙΣΤΙ-
ΩΝ); am Ende dieser Inschrift ein kleiner Stierschädel und
zwischen dessen Hörnern ΣΩ: R. R. I, 38; vgl. Hunter
t. 55, 24; Carelli t. 110, 129. Hierzu gesellt sich noch eine
kleinere Münze, ebenfalls von Tarent: Taras (ΤΑΡΑΣ) auf
dem Delphin, rechtshin, in der Rechten etwas emporhaltend;
unter ihm zur Linken, auf einer entfalteten Rolle ΣΩ; ℞
Pferd, rechtshin. Wie diese Buchstaben zu ergänzen sind,
wage ich nicht zu entscheiden: denn der ausgeschriebene
Name ΣΩΣΤΡΑΤΟΣ auf tarentinischen Münzen, auf den
R. Rochette hinweist, hat als Magistratsname mit dem ab-

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Zitationshilfe: Brunn, Heinrich: Geschichte der griechischen Künstler. T. 2, Abt. 1. Braunschweig, 1856, S. 438. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen0201_1856/446>, abgerufen am 17.05.2024.