Athenaeus 1) eine andere über die Künstler an. Ausserdem verfasste er die Geschichte seiner Vaterstadt Sikyon und die Alexanders des Grossen. Suidas aber setzt ihn in die Zeit der Diadochen. Vgl. Vossius de hist. Gr. I. cap. XI.
Olympos. Dass er aus Sikyon gebürtig war, ist bei Gele- genheit des Messeniers Pyrilampes nachgewiesen worden. Sein Werk war die olympische Siegerstatue des Xenophon, Sohnes des Menephylos, eines Pankratiasten aus Aegion in Achaia: Paus. VI, 3, 5. Die Zeit des Sieges, wie des Künstlers, ist unge- wiss. Nur wollte man sie bisher bis nach Ol. 80 herabrücken, weil nach dem Siege des Oebotas Ol. 6 keinem Achaeer bis zur 80sten Olympiade das Glück in Olympia günstig gewesen sei. Allein es ist bereits bei Gelegenheit des Ageladas wahr- scheinlich gemacht worden, dass in der überlieferten Erzählung von dem Fluche des Oebotas wahrscheinlich einige für histo- rische Bestimmung wichtige Angaben uns verloren gegan- gen sind.
Argos.
Theodoros, Sohn des Poros, ist bekannt aus einer von Fourmont zu Hermione copirten Inschrift:
[Abbildung]
C. I. Gr. n. 1197. Die Basis trug also eine Ehrenstatue. Ei- nige ganz ähnliche Inschriften des Dorotheos und Kresilas (n. 1194--95) gehören noch der Zeit des voreuklidischen Alpha- bets an; die unsrige ist vielleicht nur wenig später. -- Eben dorther stammt auch eine Inschrift mit zwei Künstlernamen:
Phileas und Zeuxippos.
[Abbildung]
C. I. Gr. n. 1229. Dass sie Argiver waren, ist nicht unwahrschein- lich, aber nicht völlig gewiss, da wir ja in Hermione neben den bereits angeführten Argivern auch den Kydoniaten Kresi- las finden. Die Schriftzüge scheinen der guten, voralexandri- nischen Epoche anzugehören.
1) II, p. 65 A; XIV, p. 635 B; p. 637 F.
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Athenaeus 1) eine andere über die Künstler an. Ausserdem verfasste er die Geschichte seiner Vaterstadt Sikyon und die Alexanders des Grossen. Suidas aber setzt ihn in die Zeit der Diadochen. Vgl. Vossius de hist. Gr. I. cap. XI.
Olympos. Dass er aus Sikyon gebürtig war, ist bei Gele- genheit des Messeniers Pyrilampes nachgewiesen worden. Sein Werk war die olympische Siegerstatue des Xenophon, Sohnes des Menephylos, eines Pankratiasten aus Aegion in Achaia: Paus. VI, 3, 5. Die Zeit des Sieges, wie des Künstlers, ist unge- wiss. Nur wollte man sie bisher bis nach Ol. 80 herabrücken, weil nach dem Siege des Oebotas Ol. 6 keinem Achaeer bis zur 80sten Olympiade das Glück in Olympia günstig gewesen sei. Allein es ist bereits bei Gelegenheit des Ageladas wahr- scheinlich gemacht worden, dass in der überlieferten Erzählung von dem Fluche des Oebotas wahrscheinlich einige für histo- rische Bestimmung wichtige Angaben uns verloren gegan- gen sind.
Argos.
Theodoros, Sohn des Poros, ist bekannt aus einer von Fourmont zu Hermione copirten Inschrift:
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C. I. Gr. n. 1197. Die Basis trug also eine Ehrenstatue. Ei- nige ganz ähnliche Inschriften des Dorotheos und Kresilas (n. 1194—95) gehören noch der Zeit des voreuklidischen Alpha- bets an; die unsrige ist vielleicht nur wenig später. — Eben dorther stammt auch eine Inschrift mit zwei Künstlernamen:
Phileas und Zeuxippos.
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C. I. Gr. n. 1229. Dass sie Argiver waren, ist nicht unwahrschein- lich, aber nicht völlig gewiss, da wir ja in Hermione neben den bereits angeführten Argivern auch den Kydoniaten Kresi- las finden. Die Schriftzüge scheinen der guten, voralexandri- nischen Epoche anzugehören.
1) II, p. 65 A; XIV, p. 635 B; p. 637 F.
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Athenaeus 1) eine andere über die Künstler an. Ausserdem
verfasste er die Geschichte seiner Vaterstadt Sikyon und die
Alexanders des Grossen. Suidas aber setzt ihn in die Zeit
der Diadochen. Vgl. Vossius de hist. Gr. I. cap. XI.
Olympos. Dass er aus Sikyon gebürtig war, ist bei Gele-
genheit des Messeniers Pyrilampes nachgewiesen worden. Sein
Werk war die olympische Siegerstatue des Xenophon, Sohnes des
Menephylos, eines Pankratiasten aus Aegion in Achaia: Paus.
VI, 3, 5. Die Zeit des Sieges, wie des Künstlers, ist unge-
wiss. Nur wollte man sie bisher bis nach Ol. 80 herabrücken,
weil nach dem Siege des Oebotas Ol. 6 keinem Achaeer bis
zur 80sten Olympiade das Glück in Olympia günstig gewesen
sei. Allein es ist bereits bei Gelegenheit des Ageladas wahr-
scheinlich gemacht worden, dass in der überlieferten Erzählung
von dem Fluche des Oebotas wahrscheinlich einige für histo-
rische Bestimmung wichtige Angaben uns verloren gegan-
gen sind.
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Theodoros, Sohn des Poros, ist bekannt aus einer von
Fourmont zu Hermione copirten Inschrift:
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C. I. Gr. n. 1197. Die Basis trug also eine Ehrenstatue. Ei-
nige ganz ähnliche Inschriften des Dorotheos und Kresilas
(n. 1194—95) gehören noch der Zeit des voreuklidischen Alpha-
bets an; die unsrige ist vielleicht nur wenig später. — Eben
dorther stammt auch eine Inschrift mit zwei Künstlernamen:
Phileas und Zeuxippos.
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C. I. Gr. n. 1229. Dass sie Argiver waren, ist nicht unwahrschein-
lich, aber nicht völlig gewiss, da wir ja in Hermione neben
den bereits angeführten Argivern auch den Kydoniaten Kresi-
las finden. Die Schriftzüge scheinen der guten, voralexandri-
nischen Epoche anzugehören.
1) II, p. 65 A; XIV, p. 635 B; p. 637 F.
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Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 1. Braunschweig: Schwetschke, 1853, S. 419. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen01_1853/432>, abgerufen am 22.11.2024.
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