Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Wen unter Fechner Psychologie, unterDrobisch, Ziller, Strümpell und Ma- sius Pädagogik, Ästhetik und Philo- sophie. Er legte dann sein Staats- examen ab und erwarb sich in Jena auf Grund seiner Schrift "Über die Willensbildung vom psychologischen Standpunkte" (gedruckt 1875) die Würde eines Dr. phil. Nachdem er kurze Zeit als Lehrer an der Real- schule in Schneeberg gewirkt hatte, folgte er im Dezbr. 1874 einem Rufe als Professor an der k. k. Lehrerin- nen-Bildungsanstalt nach Troppau in Österreich-Schlesien, wo er bis zu seinem Tode, 12. Oktober 1904, in großem Segen wirkte. Er gründete 1877 "Die österreichische Lehrerinnen- zeitung", die später unter dem Titel "Die Mädchenschule" erschien u. von ihm bis 1883 geleitet wurde, u. 1889 mit Marianne Nigg den "Lehrerin- nenwart". Außer einer Reihe päda- gogischer und psychologischer Werke, die zum Teil weite Verbreitung fan- den, veröffentlichte er S: Goldkörner *Wendt, Hans, geb. am 23. Juni Wen Er begründete nun mit einem Freundeein Engros-Geschäft, dessen Verwal- tung große Reisen in Holland, Bel- gien, Frankreich, der Schweiz und Oberitalien bedingte, schied aber schon 1903 aus demselben aus, um nach dem Tode seines einzigen Bru- ders in das elterliche Geschäft in Neu- brandenburg einzutreten und dessen Leitung zu übernehmen. S: Erste *Wendt, Johannes, geb. am 19. S: Blütenblatt (Ge.), *
Wen unter Fechner Pſychologie, unterDrobiſch, Ziller, Strümpell und Ma- ſius Pädagogik, Äſthetik und Philo- ſophie. Er legte dann ſein Staats- examen ab und erwarb ſich in Jena auf Grund ſeiner Schrift „Über die Willensbildung vom pſychologiſchen Standpunkte“ (gedruckt 1875) die Würde eines Dr. phil. Nachdem er kurze Zeit als Lehrer an der Real- ſchule in Schneeberg gewirkt hatte, folgte er im Dezbr. 1874 einem Rufe als Profeſſor an der k. k. Lehrerin- nen-Bildungsanſtalt nach Troppau in Öſterreich-Schleſien, wo er bis zu ſeinem Tode, 12. Oktober 1904, in großem Segen wirkte. Er gründete 1877 „Die öſterreichiſche Lehrerinnen- zeitung“, die ſpäter unter dem Titel „Die Mädchenſchule“ erſchien u. von ihm bis 1883 geleitet wurde, u. 1889 mit Marianne Nigg den „Lehrerin- nenwart“. Außer einer Reihe päda- gogiſcher und pſychologiſcher Werke, die zum Teil weite Verbreitung fan- den, veröffentlichte er S: Goldkörner *Wendt, Hans, geb. am 23. Juni Wen Er begründete nun mit einem Freundeein Engros-Geſchäft, deſſen Verwal- tung große Reiſen in Holland, Bel- gien, Frankreich, der Schweiz und Oberitalien bedingte, ſchied aber ſchon 1903 aus demſelben aus, um nach dem Tode ſeines einzigen Bru- ders in das elterliche Geſchäft in Neu- brandenburg einzutreten und deſſen Leitung zu übernehmen. S: Erſte *Wendt, Johannes, geb. am 19. S: Blütenblatt (Ge.), *
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Wen
Wen
unter Fechner Pſychologie, unter
Drobiſch, Ziller, Strümpell und Ma-
ſius Pädagogik, Äſthetik und Philo-
ſophie. Er legte dann ſein Staats-
examen ab und erwarb ſich in Jena
auf Grund ſeiner Schrift „Über die
Willensbildung vom pſychologiſchen
Standpunkte“ (gedruckt 1875) die
Würde eines Dr. phil. Nachdem er
kurze Zeit als Lehrer an der Real-
ſchule in Schneeberg gewirkt hatte,
folgte er im Dezbr. 1874 einem Rufe
als Profeſſor an der k. k. Lehrerin-
nen-Bildungsanſtalt nach Troppau
in Öſterreich-Schleſien, wo er bis zu
ſeinem Tode, 12. Oktober 1904, in
großem Segen wirkte. Er gründete
1877 „Die öſterreichiſche Lehrerinnen-
zeitung“, die ſpäter unter dem Titel
„Die Mädchenſchule“ erſchien u. von
ihm bis 1883 geleitet wurde, u. 1889
mit Marianne Nigg den „Lehrerin-
nenwart“. Außer einer Reihe päda-
gogiſcher und pſychologiſcher Werke,
die zum Teil weite Verbreitung fan-
den, veröffentlichte er
S: Goldkörner
(1000 Sentenzen und Sinngedichte),
1863. – Friſches Grün (Lr. u. Bn.),
1864. 2. A. u. d. T.: Friſches Grün
(Ge. z. Singen u. Sagen f. d. Jugd.),
1886. – Eliſabethroſen (Ge.), 1878.
*Wendt, Hans, geb. am 23. Juni
1878 in Neubrandenburg (Mecklen-
burg-Strelitz) als Sohn eines Kauf-
manns, beſuchte das Gymnaſium da-
ſelbſt, das er 1894 als Primaner
verließ, um ſich dem kaufmänniſchen
Beruf zu widmen, u. verbrachte ſeine
dreijährige Lehrzeit in Nauen. 1897
ging er nach Kaſſel und fand dort im
ſchönen Wilhelmshöhe, in den Kunſt-
ſammlungen und im Theater die erſte
Anregung, ſich ſchöngeiſtig zu beſchäf-
tigen. 1898–99 genügte er in Roſtock
ſeiner Militärpflicht, weilte 1900 in
Flensburg, von wo aus er Däne-
mark, Norwegen und Südſchweden
bereiſte, und ging dann nach Düſſel-
dorf, wo er bis 1902 Gelegenheit
fand, auch ſeine Studien zu ergänzen.
Er begründete nun mit einem Freunde
ein Engros-Geſchäft, deſſen Verwal-
tung große Reiſen in Holland, Bel-
gien, Frankreich, der Schweiz und
Oberitalien bedingte, ſchied aber
ſchon 1903 aus demſelben aus, um
nach dem Tode ſeines einzigen Bru-
ders in das elterliche Geſchäft in Neu-
brandenburg einzutreten und deſſen
Leitung zu übernehmen.
S: Erſte
Lieder, 1906. – Ein ewig Evangelium,
1907. – Woans Meckelbörg binah tau
ne ſchöne Verfatung kamen wir (Hu-
moreske), 1908. – Vom deutſchen
Blütenbaum (Ge.), 1909. – Die Tem-
perenzler (Humor.-ſatir. Kom.), 1910.
– Meckelbörger Minſchen (’ne Geſchicht
ut nige Tid), 1911.
*Wendt, Johannes, geb. am 19.
April 1874 in Leipzig-Gohlis als der
Sohn eines Buchhändlers, beſuchte
hier und ſeit 1881 in Leipzig-Reud-
nitz, wohin ſeine Eltern übergeſiedelt
waren, die höhere Bürgerſchule und
kam 1888 nach Grimma, wo er die
Vorbereitungsanſtalt für das Leh-
rerſeminar und dann letzteres ſelbſt
durchmachte. Nach beſtandenem Exa-
men (1894) wurde er in Leipzig-
Leutzſch Hilfslehrer und nach ſeiner
Wahlfähigkeitsprüfung ſtändiger Leh-
rer. Er iſt noch jetzt daſelbſt im Amte.
Als Dichter wendet er ſein Jntereſſe
beſonders dem Drama zu, u. um ſich
dafür geſchickt zu machen, hörte er
nicht nur Vorleſungen an der Leip-
ziger Univerſität über Literatur und
beſonders über das Drama, ſondern
er nahm auch bei einem bekannten
Schauſpieler Unterricht in der Dekla-
mation und Mimik und ſtudierte in
den Jahren 1898–99 die Theaterver-
hältniſſe in Dresden, Berlin, Ham-
burg und Wien. Seitdem iſt er auch
als Theaterkritiker für geleſene Zeit-
ſchriften tätig.
S: Blütenblatt (Ge.),
1896. – Die Anſichtskarte (Dram.
Scherz), 1903. – Das Geheimnis
(Lſp.), 1904. – Zwerg Naſe (Märchen-
ſpiel), 1906. – Werner Steffen (Schau-
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