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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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tors Böhme in Dresden und an der
städtischen Realschule in Zwickau u.
wurde 1874 Oberlehrer für Geschichte
und Literatur am Annen-Realgym-
nasium in Dresden, an dem er noch
jetzt tätig ist. Jm Januar 1888 er-
warb er sich in Leipzig die philo-
sophische Doktorwürde; Ende 1895
wurde er zum Professor und 1906
zum Studienrat ernannt.

S:

Dorn-
röschen (Festsp.), 1866. - Mein Heim
in Liedern (Ge.), 1891. - Verschie-
dene melodramatische Dichtungen:
(Husarenritt, 1886. Großmütter-
chens Traum, 1888. Bonapartes
Tod, 1888. Der Kürassier von Mars
la Tour, 1890. Aus großer Zeit, 1890.
Der Landwehrmann von Angecourt,
1891. Das Vaterunser, 1891. Die
Kaiserproklamation, in drei Bildern,
1896.) - Chronik und Stammbaum
in 100 Sprüchen, 1904. - Die Störche
(Ein Tierepos), 1906. - Chronik und
Stammbaum in Originalbeiträgen
deutscher Dichter; hrsg. 1908. - Graf
Zeppelin (Festsp.), 1910.

*Unger, Franz Karl,

geb. in Graz
am 27. Oktbr. 1871 als uneheliches
Kind eines reichen Witwers in Wien,
besuchte in dieser Stadt die Volks-
schule und das erste Jahr des Gym-
nasiums. Da starb der Vater ganz
plötzlich (1883), sein Vermögen ging
an dessen Haushälterin über, und
diese tat den 14jährigen Knaben in
die Lehre zu einem Drechsler, der ihn
so unmenschlich behandelte, daß er
nach drei Jahren entfloh und im all-
gemeinen Krankenhause Aufnahme
fand. Von hier entlassen, wurde er
Kontorpraktikant, dann Buchdrucker-
lehrling, Schreiber u. schließlich Buch-
handlungspraktikant, in welcher Stel-
lung er Gelegenheit fand, sein Wissen
durch angestrengtes Studium zu be-
reichern. Nach ausgedehnten Reisen
lebt er jetzt als Verlagsbuchhändler
u. Redakteur der von ihm gegründe-
ten "Österreich.-Ungar. Buchhänd-
lerzeitung" in Wien. Außer einigen
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Ung
philosophischen Werken und mehreren
Schriften über Flagellantismus ver-
öffentlichte er

S:

Von der blauen
Donau und der grünen Mur (Mund-
artliche Lr. u. Ge., nebst einem An-
hang: Hochdeutsches), 1898. 2. Aufl.
u. d. T.: Wann der Auerhahn balzt,
1902. 3. A. u. d. T.: Lustige und
sinnige Vortragsgedichte in öster-
reich. Mdt., 1907. - Persönliche Er-
innerungen eines Opfers der mo-
dernen Flagellomanie (Autobiogra-
phie), 1900. 3. A. u. d. T.: Verbre-
cher an einem Kinde, 1904. 4. A. u. d.
T.: Durch eigene Kraft dem Glück
entgegen, 1909. - Neue lustige und
sinnige Vortragsgedichte (in österr.
Mdt. f. gesell. Kreise), 1909.

Unger, Friedrich August,

geboren
am 13. April 1802 zu Eibenstock im
Erzgebirge (Sachsen), besuchte das
Gymnasium in Schneeberg und die
Universität Leipzig, wo er Theologie
und Philosophie studierte, promo-
vierte zum Dr. phil., wurde 1835 Pfar-
rer in Berggieshübel, 1843 in Grün-
städtel und 1852 in Schönheide, wo
er 1858 starb.

S:

Hauspsalter (Das
Jahr des Herrn in Ge.), 1857.

Unger, Jlka Maria,

geb. in Buda-
pest, verlor schon im dritten Jahre
den Vater und mußte mit ihren Ge-
schwistern früh ihr Scherflein zum
Lebensunterhalt der Familie beitra-
gen. Nach vollendeter Schulzeit wurde
sie zur Näherin bestimmt, und "das
Beste ihrer Kraft und Jugendfröh-
lichkeit ist Stich um Stich in die sei-
denen Kleider schöner Frauen geglit-
ten". Diesem Dasein durch die Ehe
längst entführt, lebt sie nun in Wien
als Mutter von vier Kindern in glück-
lichen Verhältnissen. Jhr Dichten
gehört für jetzt und allezeit den Ar-
men und Enterbten des Glücks.

S:


Feierabend (Gesamm. Ge.), 1910.

Ungerer, Adolf Christian,

geb.
am 15. Febr. 1824 zu Hangenbieten
bei Straßburg im Elsaß als der Sohn
eines Pfarrers, besuchte das Gym-

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Ung
tors Böhme in Dresden und an der
ſtädtiſchen Realſchule in Zwickau u.
wurde 1874 Oberlehrer für Geſchichte
und Literatur am Annen-Realgym-
naſium in Dresden, an dem er noch
jetzt tätig iſt. Jm Januar 1888 er-
warb er ſich in Leipzig die philo-
ſophiſche Doktorwürde; Ende 1895
wurde er zum Profeſſor und 1906
zum Studienrat ernannt.

S:

Dorn-
röschen (Feſtſp.), 1866. – Mein Heim
in Liedern (Ge.), 1891. – Verſchie-
dene melodramatiſche Dichtungen:
(Huſarenritt, 1886. Großmütter-
chens Traum, 1888. Bonapartes
Tod, 1888. Der Küraſſier von Mars
la Tour, 1890. Aus großer Zeit, 1890.
Der Landwehrmann von Angecourt,
1891. Das Vaterunſer, 1891. Die
Kaiſerproklamation, in drei Bildern,
1896.) – Chronik und Stammbaum
in 100 Sprüchen, 1904. – Die Störche
(Ein Tierepos), 1906. – Chronik und
Stammbaum in Originalbeiträgen
deutſcher Dichter; hrsg. 1908. – Graf
Zeppelin (Feſtſp.), 1910.

*Unger, Franz Karl,

geb. in Graz
am 27. Oktbr. 1871 als uneheliches
Kind eines reichen Witwers in Wien,
beſuchte in dieſer Stadt die Volks-
ſchule und das erſte Jahr des Gym-
naſiums. Da ſtarb der Vater ganz
plötzlich (1883), ſein Vermögen ging
an deſſen Haushälterin über, und
dieſe tat den 14jährigen Knaben in
die Lehre zu einem Drechſler, der ihn
ſo unmenſchlich behandelte, daß er
nach drei Jahren entfloh und im all-
gemeinen Krankenhauſe Aufnahme
fand. Von hier entlaſſen, wurde er
Kontorpraktikant, dann Buchdrucker-
lehrling, Schreiber u. ſchließlich Buch-
handlungspraktikant, in welcher Stel-
lung er Gelegenheit fand, ſein Wiſſen
durch angeſtrengtes Studium zu be-
reichern. Nach ausgedehnten Reiſen
lebt er jetzt als Verlagsbuchhändler
u. Redakteur der von ihm gegründe-
ten „Öſterreich.-Ungar. Buchhänd-
lerzeitung“ in Wien. Außer einigen
[Spaltenumbruch]

Ung
philoſophiſchen Werken und mehreren
Schriften über Flagellantismus ver-
öffentlichte er

S:

Von der blauen
Donau und der grünen Mur (Mund-
artliche Lr. u. Ge., nebſt einem An-
hang: Hochdeutſches), 1898. 2. Aufl.
u. d. T.: Wann der Auerhahn balzt,
1902. 3. A. u. d. T.: Luſtige und
ſinnige Vortragsgedichte in öſter-
reich. Mdt., 1907. – Perſönliche Er-
innerungen eines Opfers der mo-
dernen Flagellomanie (Autobiogra-
phie), 1900. 3. A. u. d. T.: Verbre-
cher an einem Kinde, 1904. 4. A. u. d.
T.: Durch eigene Kraft dem Glück
entgegen, 1909. – Neue luſtige und
ſinnige Vortragsgedichte (in öſterr.
Mdt. f. geſell. Kreiſe), 1909.

Unger, Friedrich Auguſt,

geboren
am 13. April 1802 zu Eibenſtock im
Erzgebirge (Sachſen), beſuchte das
Gymnaſium in Schneeberg und die
Univerſität Leipzig, wo er Theologie
und Philoſophie ſtudierte, promo-
vierte zum Dr. phil., wurde 1835 Pfar-
rer in Berggieshübel, 1843 in Grün-
ſtädtel und 1852 in Schönheide, wo
er 1858 ſtarb.

S:

Hauspſalter (Das
Jahr des Herrn in Ge.), 1857.

Unger, Jlka Maria,

geb. in Buda-
peſt, verlor ſchon im dritten Jahre
den Vater und mußte mit ihren Ge-
ſchwiſtern früh ihr Scherflein zum
Lebensunterhalt der Familie beitra-
gen. Nach vollendeter Schulzeit wurde
ſie zur Näherin beſtimmt, und „das
Beſte ihrer Kraft und Jugendfröh-
lichkeit iſt Stich um Stich in die ſei-
denen Kleider ſchöner Frauen geglit-
ten“. Dieſem Daſein durch die Ehe
längſt entführt, lebt ſie nun in Wien
als Mutter von vier Kindern in glück-
lichen Verhältniſſen. Jhr Dichten
gehört für jetzt und allezeit den Ar-
men und Enterbten des Glücks.

S:


Feierabend (Geſamm. Ge.), 1910.

Ungerer, Adolf Chriſtian,

geb.
am 15. Febr. 1824 zu Hangenbieten
bei Straßburg im Elſaß als der Sohn
eines Pfarrers, beſuchte das Gym-

* 16*
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[243/0247] Ung Ung tors Böhme in Dresden und an der ſtädtiſchen Realſchule in Zwickau u. wurde 1874 Oberlehrer für Geſchichte und Literatur am Annen-Realgym- naſium in Dresden, an dem er noch jetzt tätig iſt. Jm Januar 1888 er- warb er ſich in Leipzig die philo- ſophiſche Doktorwürde; Ende 1895 wurde er zum Profeſſor und 1906 zum Studienrat ernannt. S: Dorn- röschen (Feſtſp.), 1866. – Mein Heim in Liedern (Ge.), 1891. – Verſchie- dene melodramatiſche Dichtungen: (Huſarenritt, 1886. Großmütter- chens Traum, 1888. Bonapartes Tod, 1888. Der Küraſſier von Mars la Tour, 1890. Aus großer Zeit, 1890. Der Landwehrmann von Angecourt, 1891. Das Vaterunſer, 1891. Die Kaiſerproklamation, in drei Bildern, 1896.) – Chronik und Stammbaum in 100 Sprüchen, 1904. – Die Störche (Ein Tierepos), 1906. – Chronik und Stammbaum in Originalbeiträgen deutſcher Dichter; hrsg. 1908. – Graf Zeppelin (Feſtſp.), 1910. *Unger, Franz Karl, geb. in Graz am 27. Oktbr. 1871 als uneheliches Kind eines reichen Witwers in Wien, beſuchte in dieſer Stadt die Volks- ſchule und das erſte Jahr des Gym- naſiums. Da ſtarb der Vater ganz plötzlich (1883), ſein Vermögen ging an deſſen Haushälterin über, und dieſe tat den 14jährigen Knaben in die Lehre zu einem Drechſler, der ihn ſo unmenſchlich behandelte, daß er nach drei Jahren entfloh und im all- gemeinen Krankenhauſe Aufnahme fand. Von hier entlaſſen, wurde er Kontorpraktikant, dann Buchdrucker- lehrling, Schreiber u. ſchließlich Buch- handlungspraktikant, in welcher Stel- lung er Gelegenheit fand, ſein Wiſſen durch angeſtrengtes Studium zu be- reichern. Nach ausgedehnten Reiſen lebt er jetzt als Verlagsbuchhändler u. Redakteur der von ihm gegründe- ten „Öſterreich.-Ungar. Buchhänd- lerzeitung“ in Wien. Außer einigen philoſophiſchen Werken und mehreren Schriften über Flagellantismus ver- öffentlichte er S: Von der blauen Donau und der grünen Mur (Mund- artliche Lr. u. Ge., nebſt einem An- hang: Hochdeutſches), 1898. 2. Aufl. u. d. T.: Wann der Auerhahn balzt, 1902. 3. A. u. d. T.: Luſtige und ſinnige Vortragsgedichte in öſter- reich. Mdt., 1907. – Perſönliche Er- innerungen eines Opfers der mo- dernen Flagellomanie (Autobiogra- phie), 1900. 3. A. u. d. T.: Verbre- cher an einem Kinde, 1904. 4. A. u. d. T.: Durch eigene Kraft dem Glück entgegen, 1909. – Neue luſtige und ſinnige Vortragsgedichte (in öſterr. Mdt. f. geſell. Kreiſe), 1909. Unger, Friedrich Auguſt, geboren am 13. April 1802 zu Eibenſtock im Erzgebirge (Sachſen), beſuchte das Gymnaſium in Schneeberg und die Univerſität Leipzig, wo er Theologie und Philoſophie ſtudierte, promo- vierte zum Dr. phil., wurde 1835 Pfar- rer in Berggieshübel, 1843 in Grün- ſtädtel und 1852 in Schönheide, wo er 1858 ſtarb. S: Hauspſalter (Das Jahr des Herrn in Ge.), 1857. Unger, Jlka Maria, geb. in Buda- peſt, verlor ſchon im dritten Jahre den Vater und mußte mit ihren Ge- ſchwiſtern früh ihr Scherflein zum Lebensunterhalt der Familie beitra- gen. Nach vollendeter Schulzeit wurde ſie zur Näherin beſtimmt, und „das Beſte ihrer Kraft und Jugendfröh- lichkeit iſt Stich um Stich in die ſei- denen Kleider ſchöner Frauen geglit- ten“. Dieſem Daſein durch die Ehe längſt entführt, lebt ſie nun in Wien als Mutter von vier Kindern in glück- lichen Verhältniſſen. Jhr Dichten gehört für jetzt und allezeit den Ar- men und Enterbten des Glücks. S: Feierabend (Geſamm. Ge.), 1910. Ungerer, Adolf Chriſtian, geb. am 15. Febr. 1824 zu Hangenbieten bei Straßburg im Elſaß als der Sohn eines Pfarrers, beſuchte das Gym- * 16*

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 243. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/247>, abgerufen am 22.11.2024.