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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Ulr
Ulrichs, Karl Heinrich

(Carlo Ar-
rigo), wurde zu Westerfeld in Fries-
land geboren, lebte 18 Jahre in Süd-
deutschland, bereiste Holland, Belgien,
Böhmen, die Schweiz, studierte in
Göttingen u. Berlin u. verließ 1880
nach mancherlei Kämpfen, politischer
und unpolitischer Natur, Deutschland
und ging nach Jtalien, wo er seit 1883
zu Aquila degli Abruzzi lebte und sich
mit Privatunterricht und schriftstelle-
rischen Arbeiten beschäftigte. Er starb
1894.

S:

Auf Bienchens Flügeln
(Epigram. u. poet. Bilder), 1875. -
Apicula latina (Latein. Studenten-
lieder und kleine deutsche Ge.), 1880.
- Matrosengeschichten (Sulitelma. -
Atlantis. - Manor. - Der Mönch von
Sumbö), 1885. - Zypressenzweige
auf König Ludwigs II. Grab (Latein.
u. deutsche Ge.), 1887.

*Ulrici, Karl,

pseud. Günther
Walling
, wurde (nach seiner eige-
nen Angabe) am 25. Juli 1839 zu
Berlin als der Sohn eines Fabrik-
besitzers geboren, absolvierte die
Realschule daselbst, verlebte dann
ein Jahr auf Reisen in Deutschland,
Jtalien, Nord- u. Südfrankreich u.
trat darauf in die Fabrik seines Va-
ters ein, in der er viele Jahre tätig
war. Doch behielt er noch immer
Zeit genug, sich mit literarischen u.
Kunststudien zu beschäftigen; eine
Frucht der letzteren war eine kunstge-
werbliche Sammlung, die zu den be-
deutenderen Privatsammlungen in
Deutschland gehört. Seit 1874 lebte
U. ohne jegliche bindende Lebensstel-
lung nur seinen Studien. Er be-
suchte 1879 auf dreiviertel Jahre
Spanien und hielt sich dort vorwie-
gend in Sevilla auf. Seine damals
gemachten Studien über spanische
Volkspoesie hat er in den beiden Wer-
ken "Guitarrenklänge" und "Vom
Land des Weins und der Gesänge"
dargeboten. U. lebte seit 1884 in
Dresden u. starb daselbst am 13. Jan.
1896.

S:

Von Lenz zu Herbst (Ge.).
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Unb
1884. - Guitarrenklänge (Volks- u.
volkstüml. Lr. Spaniens, Überstzgn.
und eigene Ge.), 1886. - Vom Land
des Weins und der Gesänge (Wan-
derungen an der Hand der Dicht-
kunst. Fremdes und Eigenes), 1886.
- Aus den Tagen Karls V. (Kultur-
hist. Studien), 1888. - Deutsche Lie-
der, 1896.

Ulrici, Klara,

Pseud. für Ulrike
Henschke
; s. d.!

Umlauff, Ritter von Frank-
well,
Viktor,

geb. am 23. März 1836
zu Rzeßow in Galizien als der Sohn
eines Oberlandesgerichtspräsidenten,
kam 1837 in die Bukowina, wo er
das Gymnasium zu Czernowitz absol-
vierte, studierte hierauf in Wien und
Pest die Rechte, wandte sich nach
mehrjähriger Tätigkeit im Staats-
dienste der Advokatur zu u. lebte seit
1868 als Advokat in Wien, in seinen
Mußestunden sich eifrig poetischer
Tätigkeit, insbesondere der Über-
setzung aus den Sprachen des Ostens
widmend. Jm Jahre 1873 wurde er
durch Verleihung des Franz-Josephs-
Ordens in den österreichischen Ritter-
stand erhoben. Er starb in Czerno-
witz am 26. Septbr. 1887.

S:

Ru-
mänenlieder, 1881. - Heimatklänge
(Ge.), 1882. - Namenlos (Ein Lie-
derkreis), 1883.

*Unbescheid, Wilh. Hermann,


geb. am 31. Mai 1847 zu Dresden,
erhielt seine wissenschaftliche Vorbil-
dung auf dem dortigen Gymnasium
zum heil. Kreuz (1859-66) und auf
der Thomasschule in Leipzig, diente
nach bestandener Reifeprüfung 1867
bis 1868 als Einjährig-Freiwilliger
im königl. sächsischen Schützenregi-
ment Nr. 108 und studierte hierauf
an der Universität Leipzig Geschichte
u. germanische Philologie. 1870-71
stand er unter den Waffen, absol-
vierte nach Beendigung des Krieges
die Prüfung für Kandidaten des hö-
heren Lehramts, wirkte dann kürzere
Zeit an der Privatschule des Direk-

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Ulr
Ulrichs, Karl Heinrich

(Carlo Ar-
rigo), wurde zu Weſterfeld in Fries-
land geboren, lebte 18 Jahre in Süd-
deutſchland, bereiſte Holland, Belgien,
Böhmen, die Schweiz, ſtudierte in
Göttingen u. Berlin u. verließ 1880
nach mancherlei Kämpfen, politiſcher
und unpolitiſcher Natur, Deutſchland
und ging nach Jtalien, wo er ſeit 1883
zu Aquila degli Abruzzi lebte und ſich
mit Privatunterricht und ſchriftſtelle-
riſchen Arbeiten beſchäftigte. Er ſtarb
1894.

S:

Auf Bienchens Flügeln
(Epigram. u. poet. Bilder), 1875. –
Apicula latina (Latein. Studenten-
lieder und kleine deutſche Ge.), 1880.
– Matroſengeſchichten (Sulitelma. –
Atlantis. – Manor. – Der Mönch von
Sumbö), 1885. – Zypreſſenzweige
auf König Ludwigs II. Grab (Latein.
u. deutſche Ge.), 1887.

*Ulrici, Karl,

pſeud. Günther
Walling
, wurde (nach ſeiner eige-
nen Angabe) am 25. Juli 1839 zu
Berlin als der Sohn eines Fabrik-
beſitzers geboren, abſolvierte die
Realſchule daſelbſt, verlebte dann
ein Jahr auf Reiſen in Deutſchland,
Jtalien, Nord- u. Südfrankreich u.
trat darauf in die Fabrik ſeines Va-
ters ein, in der er viele Jahre tätig
war. Doch behielt er noch immer
Zeit genug, ſich mit literariſchen u.
Kunſtſtudien zu beſchäftigen; eine
Frucht der letzteren war eine kunſtge-
werbliche Sammlung, die zu den be-
deutenderen Privatſammlungen in
Deutſchland gehört. Seit 1874 lebte
U. ohne jegliche bindende Lebensſtel-
lung nur ſeinen Studien. Er be-
ſuchte 1879 auf dreiviertel Jahre
Spanien und hielt ſich dort vorwie-
gend in Sevilla auf. Seine damals
gemachten Studien über ſpaniſche
Volkspoeſie hat er in den beiden Wer-
ken „Guitarrenklänge“ und „Vom
Land des Weins und der Geſänge“
dargeboten. U. lebte ſeit 1884 in
Dresden u. ſtarb daſelbſt am 13. Jan.
1896.

S:

Von Lenz zu Herbſt (Ge.).
[Spaltenumbruch]

Unb
1884. – Guitarrenklänge (Volks- u.
volkstüml. Lr. Spaniens, Überſtzgn.
und eigene Ge.), 1886. – Vom Land
des Weins und der Geſänge (Wan-
derungen an der Hand der Dicht-
kunſt. Fremdes und Eigenes), 1886.
– Aus den Tagen Karls V. (Kultur-
hiſt. Studien), 1888. – Deutſche Lie-
der, 1896.

Ulrici, Klara,

Pſeud. für Ulrike
Henſchke
; ſ. d.!

Umlauff, Ritter von Frank-
well,
Viktor,

geb. am 23. März 1836
zu Rzeſzow in Galizien als der Sohn
eines Oberlandesgerichtspräſidenten,
kam 1837 in die Bukowina, wo er
das Gymnaſium zu Czernowitz abſol-
vierte, ſtudierte hierauf in Wien und
Peſt die Rechte, wandte ſich nach
mehrjähriger Tätigkeit im Staats-
dienſte der Advokatur zu u. lebte ſeit
1868 als Advokat in Wien, in ſeinen
Mußeſtunden ſich eifrig poetiſcher
Tätigkeit, insbeſondere der Über-
ſetzung aus den Sprachen des Oſtens
widmend. Jm Jahre 1873 wurde er
durch Verleihung des Franz-Joſephs-
Ordens in den öſterreichiſchen Ritter-
ſtand erhoben. Er ſtarb in Czerno-
witz am 26. Septbr. 1887.

S:

Ru-
mänenlieder, 1881. – Heimatklänge
(Ge.), 1882. – Namenlos (Ein Lie-
derkreis), 1883.

*Unbeſcheid, Wilh. Hermann,


geb. am 31. Mai 1847 zu Dresden,
erhielt ſeine wiſſenſchaftliche Vorbil-
dung auf dem dortigen Gymnaſium
zum heil. Kreuz (1859–66) und auf
der Thomasſchule in Leipzig, diente
nach beſtandener Reifeprüfung 1867
bis 1868 als Einjährig-Freiwilliger
im königl. ſächſiſchen Schützenregi-
ment Nr. 108 und ſtudierte hierauf
an der Univerſität Leipzig Geſchichte
u. germaniſche Philologie. 1870–71
ſtand er unter den Waffen, abſol-
vierte nach Beendigung des Krieges
die Prüfung für Kandidaten des hö-
heren Lehramts, wirkte dann kürzere
Zeit an der Privatſchule des Direk-

*
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[242/0246] Ulr Unb Ulrichs, Karl Heinrich (Carlo Ar- rigo), wurde zu Weſterfeld in Fries- land geboren, lebte 18 Jahre in Süd- deutſchland, bereiſte Holland, Belgien, Böhmen, die Schweiz, ſtudierte in Göttingen u. Berlin u. verließ 1880 nach mancherlei Kämpfen, politiſcher und unpolitiſcher Natur, Deutſchland und ging nach Jtalien, wo er ſeit 1883 zu Aquila degli Abruzzi lebte und ſich mit Privatunterricht und ſchriftſtelle- riſchen Arbeiten beſchäftigte. Er ſtarb 1894. S: Auf Bienchens Flügeln (Epigram. u. poet. Bilder), 1875. – Apicula latina (Latein. Studenten- lieder und kleine deutſche Ge.), 1880. – Matroſengeſchichten (Sulitelma. – Atlantis. – Manor. – Der Mönch von Sumbö), 1885. – Zypreſſenzweige auf König Ludwigs II. Grab (Latein. u. deutſche Ge.), 1887. *Ulrici, Karl, pſeud. Günther Walling, wurde (nach ſeiner eige- nen Angabe) am 25. Juli 1839 zu Berlin als der Sohn eines Fabrik- beſitzers geboren, abſolvierte die Realſchule daſelbſt, verlebte dann ein Jahr auf Reiſen in Deutſchland, Jtalien, Nord- u. Südfrankreich u. trat darauf in die Fabrik ſeines Va- ters ein, in der er viele Jahre tätig war. Doch behielt er noch immer Zeit genug, ſich mit literariſchen u. Kunſtſtudien zu beſchäftigen; eine Frucht der letzteren war eine kunſtge- werbliche Sammlung, die zu den be- deutenderen Privatſammlungen in Deutſchland gehört. Seit 1874 lebte U. ohne jegliche bindende Lebensſtel- lung nur ſeinen Studien. Er be- ſuchte 1879 auf dreiviertel Jahre Spanien und hielt ſich dort vorwie- gend in Sevilla auf. Seine damals gemachten Studien über ſpaniſche Volkspoeſie hat er in den beiden Wer- ken „Guitarrenklänge“ und „Vom Land des Weins und der Geſänge“ dargeboten. U. lebte ſeit 1884 in Dresden u. ſtarb daſelbſt am 13. Jan. 1896. S: Von Lenz zu Herbſt (Ge.). 1884. – Guitarrenklänge (Volks- u. volkstüml. Lr. Spaniens, Überſtzgn. und eigene Ge.), 1886. – Vom Land des Weins und der Geſänge (Wan- derungen an der Hand der Dicht- kunſt. Fremdes und Eigenes), 1886. – Aus den Tagen Karls V. (Kultur- hiſt. Studien), 1888. – Deutſche Lie- der, 1896. Ulrici, Klara, Pſeud. für Ulrike Henſchke; ſ. d.! Umlauff, Ritter von Frank- well, Viktor, geb. am 23. März 1836 zu Rzeſzow in Galizien als der Sohn eines Oberlandesgerichtspräſidenten, kam 1837 in die Bukowina, wo er das Gymnaſium zu Czernowitz abſol- vierte, ſtudierte hierauf in Wien und Peſt die Rechte, wandte ſich nach mehrjähriger Tätigkeit im Staats- dienſte der Advokatur zu u. lebte ſeit 1868 als Advokat in Wien, in ſeinen Mußeſtunden ſich eifrig poetiſcher Tätigkeit, insbeſondere der Über- ſetzung aus den Sprachen des Oſtens widmend. Jm Jahre 1873 wurde er durch Verleihung des Franz-Joſephs- Ordens in den öſterreichiſchen Ritter- ſtand erhoben. Er ſtarb in Czerno- witz am 26. Septbr. 1887. S: Ru- mänenlieder, 1881. – Heimatklänge (Ge.), 1882. – Namenlos (Ein Lie- derkreis), 1883. *Unbeſcheid, Wilh. Hermann, geb. am 31. Mai 1847 zu Dresden, erhielt ſeine wiſſenſchaftliche Vorbil- dung auf dem dortigen Gymnaſium zum heil. Kreuz (1859–66) und auf der Thomasſchule in Leipzig, diente nach beſtandener Reifeprüfung 1867 bis 1868 als Einjährig-Freiwilliger im königl. ſächſiſchen Schützenregi- ment Nr. 108 und ſtudierte hierauf an der Univerſität Leipzig Geſchichte u. germaniſche Philologie. 1870–71 ſtand er unter den Waffen, abſol- vierte nach Beendigung des Krieges die Prüfung für Kandidaten des hö- heren Lehramts, wirkte dann kürzere Zeit an der Privatſchule des Direk- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/246>, abgerufen am 25.11.2024.