Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Schu Leider verlor sie denselben, als er erst44 Jahre zählte, im Oktober 1889 durch den Tod, und nun kehrte sie in ihre Vaterstadt zurück, wo sie ihre schon während ihrer Ehe im stillen geübten schriftstellerischen Talente weiter ausbildete und schließlich mit ihren Arbeiten an die Öffentlichkeit trat. Außer einem auf Familien- papieren und Familientraditionen fußenden, höchst sorgfältig gearbei- teten und darum freudig begrüßten Lebensbilde ihres Ahnherrn, des gro- ßen Mathematikers "Leonhard Euler" (1907) veröffentlichte sie S: Buntes Schulz(-Flaßhaar), Erich Gu- stav Hermann, geboren am 18. Juli S: Meine Wälder *Schulz (von Labischin), Gott- hold, wurde am 27. Oktober 1872 in Schu des Superintendenten Gotthold Sch.Wohnung nahm und herrliche Jahre verlebte. Besonderer Umstände we- gen vertauschte er das Gymnasium zu W. mit dem zu Jnowrazlav (heute: Hohensalza), wo er 1892 die Reife- prüfung bestand. Er studierte dann in Berlin zwei Semester Naturwis- senschaften, speziell Chemie, und dar- auf sechs Semester Philosophie, Deutsch und Geschichte. Seit dem Herbst 1896 beschäftigte er sich lite- rarisch auf verschiedenen Gebieten und wurde 1899 als leitender Re- dakteur des vom Freiherrn Franz von Lipperheide vorbereiteten um- fassenden literarischen Sammelwerkes "Sprichwörterbuch" verpflichtet, das 1904 zum Abschluß gelangte. Dann trat Sch. in die Redaktion der "Jllu- strierten Frauenzeitung" ein und übernahm 1905 eine Stelle als Hilfs- arbeiter an der Kaiser Wilhelmsbi- bliothek in Posen. S: Die Polenlucy *Schulz(-Tharau), Otto, geb. S: Hildburg *
Schu Leider verlor ſie denſelben, als er erſt44 Jahre zählte, im Oktober 1889 durch den Tod, und nun kehrte ſie in ihre Vaterſtadt zurück, wo ſie ihre ſchon während ihrer Ehe im ſtillen geübten ſchriftſtelleriſchen Talente weiter ausbildete und ſchließlich mit ihren Arbeiten an die Öffentlichkeit trat. Außer einem auf Familien- papieren und Familientraditionen fußenden, höchſt ſorgfältig gearbei- teten und darum freudig begrüßten Lebensbilde ihres Ahnherrn, des gro- ßen Mathematikers „Leonhard Euler“ (1907) veröffentlichte ſie S: Buntes Schulz(-Flaßhaar), Erich Gu- ſtav Hermann, geboren am 18. Juli S: Meine Wälder *Schulz (von Labiſchin), Gott- hold, wurde am 27. Oktober 1872 in Schu des Superintendenten Gotthold Sch.Wohnung nahm und herrliche Jahre verlebte. Beſonderer Umſtände we- gen vertauſchte er das Gymnaſium zu W. mit dem zu Jnowrazlav (heute: Hohenſalza), wo er 1892 die Reife- prüfung beſtand. Er ſtudierte dann in Berlin zwei Semeſter Naturwiſ- ſenſchaften, ſpeziell Chemie, und dar- auf ſechs Semeſter Philoſophie, Deutſch und Geſchichte. Seit dem Herbſt 1896 beſchäftigte er ſich lite- rariſch auf verſchiedenen Gebieten und wurde 1899 als leitender Re- dakteur des vom Freiherrn Franz von Lipperheide vorbereiteten um- faſſenden literariſchen Sammelwerkes „Sprichwörterbuch“ verpflichtet, das 1904 zum Abſchluß gelangte. Dann trat Sch. in die Redaktion der „Jllu- ſtrierten Frauenzeitung“ ein und übernahm 1905 eine Stelle als Hilfs- arbeiter an der Kaiſer Wilhelmsbi- bliothek in Poſen. S: Die Polenlucy *Schulz(-Tharau), Otto, geb. S: Hildburg *
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Leider verlor ſie denſelben, als er erſt
44 Jahre zählte, im Oktober 1889
durch den Tod, und nun kehrte ſie in
ihre Vaterſtadt zurück, wo ſie ihre
ſchon während ihrer Ehe im ſtillen
geübten ſchriftſtelleriſchen Talente
weiter ausbildete und ſchließlich mit
ihren Arbeiten an die Öffentlichkeit
trat. Außer einem auf Familien-
papieren und Familientraditionen
fußenden, höchſt ſorgfältig gearbei-
teten und darum freudig begrüßten
Lebensbilde ihres Ahnherrn, des gro-
ßen Mathematikers „Leonhard Euler“
(1907) veröffentlichte ſie
S: Buntes
(Rätſelſammlung), 1899. – Cum tem-
pore (Frankfurter Familien- und
Zeitgeſch.), 1901. – Die ſchöne Gritt
und andere Novellen, 1903. – Leben
(Ein Band Gedichte), 1903. – Am
Pfaffengarten (R.), 1905.
Schulz(-Flaßhaar), Erich Gu-
ſtav Hermann, geboren am 18. Juli
1874 in Löcknitz (Pommern) als Sohn
eines königl. Bahnmeiſters, beſuchte
dort eine Privatſchule, ſpäter das
Stadtgymnaſium in Stettin und das
Gymnaſium in Prenzlau und ſtudierte
ſeit 1895 in Halle, München und Ber-
lin Philoſophie. Um ſich für den
Bibliothekdienſt vorzubereiten, war
er 1899–1901 Verlagsbuchhändler in
Berlin, arbeitete 1901–03 in der
Stadtbücherei zu Elberfeld, 1903–04
in der Kruppchen Bücherhalle in Eſſen
u. kehrte dann nach Elberfeld zurück,
wo er, nachdem er ſich noch 1904 den
Doktorgrad erworben, 1905 zum
zweiten Bibliothekar ernannt wurde.
Seit 1907 iſt er Bibliothek-Direktor
in Dortmund.
S: Meine Wälder
rauſchen ... (Ge.), 1906.
*Schulz (von Labiſchin), Gott-
hold, wurde am 27. Oktober 1872 in
Gollantſch (Prov. Poſen) als der
Sohn eines evangel. Hauptlehrers
geboren, beſuchte bis zum 9. Lebens-
jahre die Volksſchule in Labiſchin,
dann das Gymnaſium in Wongro-
witz, wo er im Hauſe ſeines Oheims,
des Superintendenten Gotthold Sch.
Wohnung nahm und herrliche Jahre
verlebte. Beſonderer Umſtände we-
gen vertauſchte er das Gymnaſium
zu W. mit dem zu Jnowrazlav (heute:
Hohenſalza), wo er 1892 die Reife-
prüfung beſtand. Er ſtudierte dann
in Berlin zwei Semeſter Naturwiſ-
ſenſchaften, ſpeziell Chemie, und dar-
auf ſechs Semeſter Philoſophie,
Deutſch und Geſchichte. Seit dem
Herbſt 1896 beſchäftigte er ſich lite-
rariſch auf verſchiedenen Gebieten
und wurde 1899 als leitender Re-
dakteur des vom Freiherrn Franz
von Lipperheide vorbereiteten um-
faſſenden literariſchen Sammelwerkes
„Sprichwörterbuch“ verpflichtet, das
1904 zum Abſchluß gelangte. Dann
trat Sch. in die Redaktion der „Jllu-
ſtrierten Frauenzeitung“ ein und
übernahm 1905 eine Stelle als Hilfs-
arbeiter an der Kaiſer Wilhelmsbi-
bliothek in Poſen.
S: Die Polenlucy
(Künſtler-N. a. einer kleinen Grenz-
ſtadt), 1900.
*Schulz(-Tharau), Otto, geb.
am 4. März 1886 in Tharau, dem
Geburtsorte des „Ännchen von Tha-
rau“, verlebte ſeine Kindheit als
Sohn eines Förſters in ſtiller Wald-
einſamkeit und beſuchte danach die
am nächſten gelegene Dorfſchule in
Wittenberg (Oſtpreußen). Jm Herbſt
1900 kam er auf die Präparanden-
anſtalt in dem in herrlicher Umgebung
gelegenen Städtchen Lötzen und im
Frühjahr 1903 auf das Lehrerſemi-
nar in Lyk, das er nach drei Jahren
verließ, um die Lehrerſtelle in Gutten
(Kr. Johannisburg) zu übernehmen,
wo er vier Jahre wirkte u. ſich neben
ſeiner Berufsarbeit beſonders litera-
riſchen und philoſophiſchen Privat-
ſtudien widmete. Am 1. April 1910
wurde er als Lehrer an die königliche
Präparandenanſtalt in Friedland
(Oſtpreußen) berufen.
S: Hildburg
(Trag.), 1910. – Der Tod und das
Mädchen (2 Nn.), 1911.
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