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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Deel: De Lachknust, de Midd, de
Brummknust), 1911.

*Schmieden, Elise,

psd. E. Jun-
cker,
wurde am 6. Novbr. 1841 zu
Berlin als die Tochter des Ritter-
gutsbesitzers Dr. Kobert geboren
und verlebte den größten Teil ihrer
Kinderjahre auf dem in der Uker-
mark gelegenen Gute ihrer Eltern.
Von entscheidendem Einfluß auf ihr
geistiges Leben ward zunächst ihre
Mutter. Voll glühender Phantasie,
voll Hang zum Jdealen, verstand sie
besser als der energische, ganz auf
realem Boden stehende Vater das
eigenartige Wesen ihrer Tochter, de-
ren Durst nach Wissen, deren Ringen
nach Klarheit bei ihr stets Anerken-
nung und Ermunterung fand. Jm
Jahre 1856 verkauften ihre Eltern
das Gut und zogen nach Berlin, wo
Elise an der Wangenheimschen höhe-
ren Töchterschule den einflußreichen
Unterricht des Prof. Otto Lange und
des Predigers Sydow genoß und sich
1860 mit dem Gerichtsassessor H.
Schmieden vermählte. Jn Sorau,
wohin der letztere als Staatsanwalt
versetzt worden, schrieb Elise J. ihre
erste Novelle, die sie unter dem Fa-
miliennamen ihrer Mutter, den sie
dann beibehalten hat, im "Daheim"
veröffentlichte. 1867 kamen die Gat-
ten nach Posen, wo Sch. zuerst als
Staatsanwalt, dann als Appella-
tionsgerichtsrat tätig war. Jn der
vornehmen, glänzenden Gesellschaft
der Provinzial-Hauptstadt wurden
der jungen Frau viele Huldigungen
entgegengebracht; besonders ver-
dankte sie der Freundschaft des Gra-
fen Schweinitz, des Präsidenten des
Appellationsgerichts, eines Mannes
von eminenter geistiger Bedeutung,
die Anregung zu manchen wissen-
schaftlichen und philosophischen Stu-
dien. Jm Jahre 1876 wurde ihr
Gatte als Kammergerichtsrat nach
Berlin versetzt. Hier war Elise S. der
Mittelpunkt eines großen Kreises,
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der in ihr nicht nur die geistreiche,
sondern auch echt weibliche Frau ver-
ehrte. Hier fand sie endlich auch
Muße, ihr schriftstellerisches Talent
in ausgiebigster Weise betätigen zu
können, bis der Tod sie am 10. Aug.
1896 abrief.

S:

Lebensrätsel (R.);
II, 1878. 2. A. 1896. - Jm Zenit
(Nn.), 1880. - Der Schleier der Maja
(R.); IV, 1882. - Höhere Harmonie
(E.), 1884. - Werner Eltze (R.); III,
1887. - Der Verlobungstag und an-
dere Novellen, 1888. - Jm Schatten
des Todes (R.), 1890. 2. A. 1906. -
Jm zweiten Rang und andere Er-
zählungen, 1891. - Götterlose Zei-
ten (R.); III, 1893. - Die Kloster-
schülerin und andere Erzählungen,
1894. - Frühlingsstürme (R.); II,
1894. - Unter Kosaken (E.), 1896.

Schmiederer, Johann,

pseudon.
Hans von Bairau, geboren am
19. Mai 1868 zu Lofer im Salzbur-
gischen, lebt (1902) als Stadtvikar
in Hallein bei Salzburg, jetzt (1911)
als Domprediger in Salzburg.

S:

Am
Tische des Herrn (7 En.), 1899. 3. A.
1911. - Aus meinen Zwanziger Jah-
ren (Ge.), 1905. - Jm Untersberge
(Preisgekr. D.), 1907.

Schmithof, E.,

Pseudon. für
Eduard Schmidt; s. d.!

Schmitt, Anton,

wurde 1801 zu
Heppenheim a. d. B. geboren, be-
suchte die dortige Volksschule und
einige Jahre die lateinische Schule
des Benefiziaten Forcher, dann die
Gymnasien zu Bensheim und Darm-
stadt, worauf er seit 1821 an den
Universitäten Würzberg, Heidelberg
und Erlangen besonders Philologie
studierte. Jn Würzburg promovierte
er 1825 zum Doktor der Philosophie;
1828 kehrte er nach Hessen znrück,
absolvierte 1829 in Gießen sein Exa-
men als Gymnasiallehrer, wirkte von
1829-33 als provisorischer Gymna-
siallehrer in Mainz, war dann Pri-
vatsekretär des Freiherrn v. Mols-
berg in Mainz u. errichtete 1839 zu

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Schm
Deel: De Lachknuſt, de Midd, de
Brummknuſt), 1911.

*Schmieden, Eliſe,

pſd. E. Jun-
cker,
wurde am 6. Novbr. 1841 zu
Berlin als die Tochter des Ritter-
gutsbeſitzers Dr. Kobert geboren
und verlebte den größten Teil ihrer
Kinderjahre auf dem in der Uker-
mark gelegenen Gute ihrer Eltern.
Von entſcheidendem Einfluß auf ihr
geiſtiges Leben ward zunächſt ihre
Mutter. Voll glühender Phantaſie,
voll Hang zum Jdealen, verſtand ſie
beſſer als der energiſche, ganz auf
realem Boden ſtehende Vater das
eigenartige Weſen ihrer Tochter, de-
ren Durſt nach Wiſſen, deren Ringen
nach Klarheit bei ihr ſtets Anerken-
nung und Ermunterung fand. Jm
Jahre 1856 verkauften ihre Eltern
das Gut und zogen nach Berlin, wo
Eliſe an der Wangenheimſchen höhe-
ren Töchterſchule den einflußreichen
Unterricht des Prof. Otto Lange und
des Predigers Sydow genoß und ſich
1860 mit dem Gerichtsaſſeſſor H.
Schmieden vermählte. Jn Sorau,
wohin der letztere als Staatsanwalt
verſetzt worden, ſchrieb Eliſe J. ihre
erſte Novelle, die ſie unter dem Fa-
miliennamen ihrer Mutter, den ſie
dann beibehalten hat, im „Daheim“
veröffentlichte. 1867 kamen die Gat-
ten nach Poſen, wo Sch. zuerſt als
Staatsanwalt, dann als Appella-
tionsgerichtsrat tätig war. Jn der
vornehmen, glänzenden Geſellſchaft
der Provinzial-Hauptſtadt wurden
der jungen Frau viele Huldigungen
entgegengebracht; beſonders ver-
dankte ſie der Freundſchaft des Gra-
fen Schweinitz, des Präſidenten des
Appellationsgerichts, eines Mannes
von eminenter geiſtiger Bedeutung,
die Anregung zu manchen wiſſen-
ſchaftlichen und philoſophiſchen Stu-
dien. Jm Jahre 1876 wurde ihr
Gatte als Kammergerichtsrat nach
Berlin verſetzt. Hier war Eliſe S. der
Mittelpunkt eines großen Kreiſes,
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Schm
der in ihr nicht nur die geiſtreiche,
ſondern auch echt weibliche Frau ver-
ehrte. Hier fand ſie endlich auch
Muße, ihr ſchriftſtelleriſches Talent
in ausgiebigſter Weiſe betätigen zu
können, bis der Tod ſie am 10. Aug.
1896 abrief.

S:

Lebensrätſel (R.);
II, 1878. 2. A. 1896. – Jm Zenit
(Nn.), 1880. – Der Schleier der Maja
(R.); IV, 1882. – Höhere Harmonie
(E.), 1884. – Werner Eltze (R.); III,
1887. – Der Verlobungstag und an-
dere Novellen, 1888. – Jm Schatten
des Todes (R.), 1890. 2. A. 1906. –
Jm zweiten Rang und andere Er-
zählungen, 1891. – Götterloſe Zei-
ten (R.); III, 1893. – Die Kloſter-
ſchülerin und andere Erzählungen,
1894. – Frühlingsſtürme (R.); II,
1894. – Unter Koſaken (E.), 1896.

Schmiederer, Johann,

pſeudon.
Hans von Bairau, geboren am
19. Mai 1868 zu Lofer im Salzbur-
giſchen, lebt (1902) als Stadtvikar
in Hallein bei Salzburg, jetzt (1911)
als Domprediger in Salzburg.

S:

Am
Tiſche des Herrn (7 En.), 1899. 3. A.
1911. – Aus meinen Zwanziger Jah-
ren (Ge.), 1905. – Jm Untersberge
(Preisgekr. D.), 1907.

Schmithof, E.,

Pſeudon. für
Eduard Schmidt; ſ. d.!

Schmitt, Anton,

wurde 1801 zu
Heppenheim a. d. B. geboren, be-
ſuchte die dortige Volksſchule und
einige Jahre die lateiniſche Schule
des Benefiziaten Forcher, dann die
Gymnaſien zu Bensheim und Darm-
ſtadt, worauf er ſeit 1821 an den
Univerſitäten Würzberg, Heidelberg
und Erlangen beſonders Philologie
ſtudierte. Jn Würzburg promovierte
er 1825 zum Doktor der Philoſophie;
1828 kehrte er nach Heſſen znrück,
abſolvierte 1829 in Gießen ſein Exa-
men als Gymnaſiallehrer, wirkte von
1829–33 als proviſoriſcher Gymna-
ſiallehrer in Mainz, war dann Pri-
vatſekretär des Freiherrn v. Mols-
berg in Mainz u. errichtete 1839 zu

*
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[246/0250] Schm Schm Deel: De Lachknuſt, de Midd, de Brummknuſt), 1911. *Schmieden, Eliſe, pſd. E. Jun- cker, wurde am 6. Novbr. 1841 zu Berlin als die Tochter des Ritter- gutsbeſitzers Dr. Kobert geboren und verlebte den größten Teil ihrer Kinderjahre auf dem in der Uker- mark gelegenen Gute ihrer Eltern. Von entſcheidendem Einfluß auf ihr geiſtiges Leben ward zunächſt ihre Mutter. Voll glühender Phantaſie, voll Hang zum Jdealen, verſtand ſie beſſer als der energiſche, ganz auf realem Boden ſtehende Vater das eigenartige Weſen ihrer Tochter, de- ren Durſt nach Wiſſen, deren Ringen nach Klarheit bei ihr ſtets Anerken- nung und Ermunterung fand. Jm Jahre 1856 verkauften ihre Eltern das Gut und zogen nach Berlin, wo Eliſe an der Wangenheimſchen höhe- ren Töchterſchule den einflußreichen Unterricht des Prof. Otto Lange und des Predigers Sydow genoß und ſich 1860 mit dem Gerichtsaſſeſſor H. Schmieden vermählte. Jn Sorau, wohin der letztere als Staatsanwalt verſetzt worden, ſchrieb Eliſe J. ihre erſte Novelle, die ſie unter dem Fa- miliennamen ihrer Mutter, den ſie dann beibehalten hat, im „Daheim“ veröffentlichte. 1867 kamen die Gat- ten nach Poſen, wo Sch. zuerſt als Staatsanwalt, dann als Appella- tionsgerichtsrat tätig war. Jn der vornehmen, glänzenden Geſellſchaft der Provinzial-Hauptſtadt wurden der jungen Frau viele Huldigungen entgegengebracht; beſonders ver- dankte ſie der Freundſchaft des Gra- fen Schweinitz, des Präſidenten des Appellationsgerichts, eines Mannes von eminenter geiſtiger Bedeutung, die Anregung zu manchen wiſſen- ſchaftlichen und philoſophiſchen Stu- dien. Jm Jahre 1876 wurde ihr Gatte als Kammergerichtsrat nach Berlin verſetzt. Hier war Eliſe S. der Mittelpunkt eines großen Kreiſes, der in ihr nicht nur die geiſtreiche, ſondern auch echt weibliche Frau ver- ehrte. Hier fand ſie endlich auch Muße, ihr ſchriftſtelleriſches Talent in ausgiebigſter Weiſe betätigen zu können, bis der Tod ſie am 10. Aug. 1896 abrief. S: Lebensrätſel (R.); II, 1878. 2. A. 1896. – Jm Zenit (Nn.), 1880. – Der Schleier der Maja (R.); IV, 1882. – Höhere Harmonie (E.), 1884. – Werner Eltze (R.); III, 1887. – Der Verlobungstag und an- dere Novellen, 1888. – Jm Schatten des Todes (R.), 1890. 2. A. 1906. – Jm zweiten Rang und andere Er- zählungen, 1891. – Götterloſe Zei- ten (R.); III, 1893. – Die Kloſter- ſchülerin und andere Erzählungen, 1894. – Frühlingsſtürme (R.); II, 1894. – Unter Koſaken (E.), 1896. Schmiederer, Johann, pſeudon. Hans von Bairau, geboren am 19. Mai 1868 zu Lofer im Salzbur- giſchen, lebt (1902) als Stadtvikar in Hallein bei Salzburg, jetzt (1911) als Domprediger in Salzburg. S: Am Tiſche des Herrn (7 En.), 1899. 3. A. 1911. – Aus meinen Zwanziger Jah- ren (Ge.), 1905. – Jm Untersberge (Preisgekr. D.), 1907. Schmithof, E., Pſeudon. für Eduard Schmidt; ſ. d.! Schmitt, Anton, wurde 1801 zu Heppenheim a. d. B. geboren, be- ſuchte die dortige Volksſchule und einige Jahre die lateiniſche Schule des Benefiziaten Forcher, dann die Gymnaſien zu Bensheim und Darm- ſtadt, worauf er ſeit 1821 an den Univerſitäten Würzberg, Heidelberg und Erlangen beſonders Philologie ſtudierte. Jn Würzburg promovierte er 1825 zum Doktor der Philoſophie; 1828 kehrte er nach Heſſen znrück, abſolvierte 1829 in Gießen ſein Exa- men als Gymnaſiallehrer, wirkte von 1829–33 als proviſoriſcher Gymna- ſiallehrer in Mainz, war dann Pri- vatſekretär des Freiherrn v. Mols- berg in Mainz u. errichtete 1839 zu *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/250>, abgerufen am 30.11.2024.