Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Mar ralftab als Hauptmann ein. Als am5. Januar 1849 Windischgrätz in Pest einrückte, stellte sich ihm M. freiwillig, unternahm nach beendigter kriegs- rechtlicher Untersuchung eine Reise nach Jtalien und verlebte den Win- ter von 1849 auf 1850 literarisch be- schäftigt in Wien. Jm Frühling 1850 siedelte er nach Prag über, wo er eine Stelle im Redaktions-Bureau des "Konstitutionellen Blattes" über- nahm; dann redegierte er von 1853 bis 1866 die amtliche "Grazer Zei- tung" und trat am 1. Januar 1867 in das Preßbureau des Staatsmini- steriums in Wien ein. Später lebte er als Redakteur des "Fremdenblattes" in Baden bei Wien und starb daselbst am 22. Juni 1885. S: Bilder aus *Martini, Selma, psd. Martin S: Unter Mar und Leben (R.); II, 1897. - DieRechte (R.); II, 1898. - Zug um Zug (Ein Lebensbild), 1900. - Evelyn's Lehrjahre! (R.); II, 1901. - Wahre Schönheit (R.), 1907. Martins, Martha, pseudon. M. S: Joseph und Martinus, Pseud. für Martin *Marx, Friedrich wurde am 20. *
Mar ralftab als Hauptmann ein. Als am5. Januar 1849 Windiſchgrätz in Peſt einrückte, ſtellte ſich ihm M. freiwillig, unternahm nach beendigter kriegs- rechtlicher Unterſuchung eine Reiſe nach Jtalien und verlebte den Win- ter von 1849 auf 1850 literariſch be- ſchäftigt in Wien. Jm Frühling 1850 ſiedelte er nach Prag über, wo er eine Stelle im Redaktions-Bureau des „Konſtitutionellen Blattes‟ über- nahm; dann redegierte er von 1853 bis 1866 die amtliche „Grazer Zei- tung‟ und trat am 1. Januar 1867 in das Preßbureau des Staatsmini- ſteriums in Wien ein. Später lebte er als Redakteur des „Fremdenblattes‟ in Baden bei Wien und ſtarb daſelbſt am 22. Juni 1885. S: Bilder aus *Martini, Selma, pſd. Martin S: Unter Mar und Leben (R.); II, 1897. ‒ DieRechte (R.); II, 1898. ‒ Zug um Zug (Ein Lebensbild), 1900. ‒ Evelyn’s Lehrjahre! (R.); II, 1901. ‒ Wahre Schönheit (R.), 1907. Martins, Martha, pſeudon. M. S: Joſeph und Martinus, Pſeud. für Martin *Marx, Friedrich wurde am 20. *
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Mar
Mar
ralftab als Hauptmann ein. Als am
5. Januar 1849 Windiſchgrätz in Peſt
einrückte, ſtellte ſich ihm M. freiwillig,
unternahm nach beendigter kriegs-
rechtlicher Unterſuchung eine Reiſe
nach Jtalien und verlebte den Win-
ter von 1849 auf 1850 literariſch be-
ſchäftigt in Wien. Jm Frühling 1850
ſiedelte er nach Prag über, wo er eine
Stelle im Redaktions-Bureau des
„Konſtitutionellen Blattes‟ über-
nahm; dann redegierte er von 1853
bis 1866 die amtliche „Grazer Zei-
tung‟ und trat am 1. Januar 1867
in das Preßbureau des Staatsmini-
ſteriums in Wien ein. Später lebte er
als Redakteur des „Fremdenblattes‟
in Baden bei Wien und ſtarb daſelbſt
am 22. Juni 1885.
S: Bilder aus
dem Honvédleben, 1851. ‒ Pflanzer
und Soldat (Bilder und Geſchn. a. d.
Banat); II, 1854. ‒ Stilleben eines
Grenzoffiziers. 1854. ‒ Vor hundert
Jahren (Lebens- und Sittenbild); II,
1864.
*Martini, Selma, pſd. Martin
Bauer, wurde am 8. Oktbr. 1853
als die zweite u. jüngſte Tochter des
fürſtlichen Dämonenpächters Theodor
Bauer zu Rohow im Kreiſe Ratibor
in Oberſchleſien geboren u. verheira-
tete ſich im Alter von 21 Jahren mit
dem damaligen Gutspächter Felix
Martini. Die Ehe war keine recht
glückliche u. wurde durch den frühen
Tod des Gatten bald gelöſt. Die
Witwe widmete in der Folge ihre
Zeit teils der Erziehung ihres ein-
zigen Sohnes, teils der Schriftſtelle-
rei. Sie hatte ihren Wohnſitz bis zum
Herbſt 1894 in Groß-Strelitz, lebt
ſeitdem aber in Breslau.
S: Unter
Roſen (R.), 1885. ‒ Enid (R.); II,
1887. ‒ Herzensirren (R.); II, 1889.
‒ Die Schloßfrau von Jldenau (R.),
1890. ‒ Erika (R.), 1892. ‒ Gerdas
Heirat (R.); II, 1892. ‒ Um den
Namen (R.); II, 1892. ‒ Malchow
(Roman), 1895. ‒ Ein Blondomane.
Junge Liebe (Nn.), 1897. ‒ Um Glück
und Leben (R.); II, 1897. ‒ Die
Rechte (R.); II, 1898. ‒ Zug um Zug
(Ein Lebensbild), 1900. ‒ Evelyn’s
Lehrjahre! (R.); II, 1901. ‒ Wahre
Schönheit (R.), 1907.
Martins, Martha, pſeudon. M.
Frohmut, wurde am 28. Oktober
1868 in Roggendorf bei Gadebuſch
(Mecklenburg-Schwerin) geboren, wo
ihr Vater Wilhelm Köhler damals
Pfarrer war, der dann ſpäter als
erſter Pfarrer an der St. Paulskirche
in Schwerin bis 1898 wirkte. Sie ver-
heiratete ſich 1891 mit Paul M., zwei-
tem Prediger an der St. Paulskirche
daſelbſt und begann 1893 ihre ſchrift-
ſtelleriſche Tätigkeit.
S: Joſeph und
ſeine Brüder (Bibl. Schſp.), 1894. ‒
David (Bibl. Schſp.), 1894. ‒ Aus
Trudchens Kinderjahren (En.), 1894.
‒ Daheim und draußen (Aus Trud-
chens Schuljahren, großen u. kleinen
Kindern erzählt), 1896. ‒ Erika (E.),
1896. ‒ Die Kinder vom Walde (En.),
1897. ‒ Bergwaldsweben (Sk. u. M.),
1900. ‒ Holdchens und Goldchens
Weihnachtsfahrt (Orig.-M.), 1900.
Martinus, Pſeud. für Martin
Meyer; ſ. d.!
*Marx, Friedrich wurde am 20.
September 1830 zu Steinfeld, einem
Marktflecken in Oberkärnten geboren,
wo ſein Vater Verwalter einer Eiſen-
gewerkſchaft geweſen, erhielt ſeine
erſte Schulbildung in Klagenfurt,
dann auf dem Gymnaſium zu Laibach
u. ſollte auf den Wunſch ſeiner Eltern
die Studienlaufbahn einſchlagen. Er
trat indeſſen im April 1849 bei dem
Kärntner Jnf.-Reg. Nr. 7 als Kadett
in die Armee ein und rückte bald zum
Offizier vor. Ein häufiger Garniſon-
wechſel machte ihm das Leben an-
genehm. Jn Mailand lernte M. den
General und Dichter M. v. Marſano
kennen, der ihm bei ſeinem poetiſchen
Schaffen mit freundſchaftlichem Rate
zur Seite ſtand. Die Jahre 1858 und
1859 verbrachte M., der bereits 1857
zum Oberleutnant befördert war, zu
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