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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Mar
Gmunden u. Jschl als Kommandant
einer Gendarmerieabteilung u. wur-
de dann 1860 nach Krems versetzt.
Jm November 1861 gründete er mit
Therese Pesendorfer aus Graz seinen
häuslichen Herd, und es war ihm an
ihrer Seite durch volle 31 Jahre ein
stetes eheliches Glück beschieden. 1864
zum Hauptmann befördert, wurde er
nach Pola u. 1865 nach Treviso ver-
setzt, erkrankte hier im Frühjahr 1866
an einem hartnäckigen Halsleiden, so
daß er nicht an dem deutschen Kriege
teilnehmen konnte, und schied nach
der Schlacht bei Königgrätz aus dem
aktiven Dienst und lebte als Privat-
mann seinen literarischen Beschäfti-
gungen. Von 1870-72 war M. Prä-
sident des steiermärkischen Schrift-
stellervereins in Graz. Jm Jahre
1877 trat er als Hauptmann bei der
Landwehr wieder in den Staats-
dienst, wurde zum Kommandanten
eines Bataillons ernannt und 1878
nach Krems an der Donau, 1879 nach
Pisino in Jstrien, 1882 als Major
nach Weißkirchen in Mähren, 1884
als Landwehr-Kommando-Adjutant
nach Graz und 1887 als Oberstleut-
nant, Bataillonskommandant nach
Klagenfurt versetzt, wo er 1889 zum
Kommandanten des k. k. steierisch-
kärntnerischen Landwehr-Jnf.-Reg.
Nr. 4 ernannt u. 1890 zum Obersten
befördert ward. Jm Jahre 1892 trat
er in den Ruhestand und lebte seit-
dem in Graz seinen literarischen Nei-
gungen. Er starb während eines
Sommeraufenthalts in Oberdrau-
burg (Kärnten) am (18.?) 19. Juni
1905.

S:

Gemüt und Welt (Ge.),
1862. 3. A. 1877. - Olympias (Hist.
Tr.), 1863, 1870. - Alessandro Poerio
(Ein Lebensbild mit lyrischem An-
hang), 1868. - Jakobäa von Bayern
(Schsp.), 1869. - König Nal (Dr. G.
des Angelo de Gubernatis, nachge-
bildet), 1870. - Clarisse (N.), 1878.

Marx, Theobald,

Pseudon. für
Roman Groch; s. d.!

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Mas
Märzfeld, E.,

Psend. für Agnes
Böhnert,
s. d. im Nachtrag!

Märzroth, Dr.,

Psd. für Moritz
Barach;
s. d.!

Masaidek, Franz Friedrich,

wurde
am 4. Oktober 1840 in Wien als der
Sohn eines Kürschnermeisters ge-
boren, erlernte das Handwerk seines
Vaters u. übernahm nach dem Tode
desselben (1861) das väterliche Ge-
schäft, das er bis zum Jahre 1864
selbständig fortführte. Schon seit 1858
als humoristischer Schriftsteller für
die "Vorstadt-Zeitung" und den
"Wanderer" tätig, trat er 1862 in die
Redaktion des "Figaro" ein, dem er
bis 1898 als Hauptmitarbeiter an-
gehörte. Er schuf für dieses Blatt die
bekannten Figuren "Der Wenzel des
Herrn Oberleutnants", "Der Be-
diente des Herrn Hofrats", "Bankier
Moritz Feiglstock" u. a. Jm Jahre
1866 war M. Redakteur des während
der Kriegszeit erschienenen illustriert.
Wochenblattes "Die Sturmglocke".
Beim Beginn des Verfassungslebens
(1866) beteiligte er sich lebhaft an
den politischen Bewegungen; er trat
häufig als Volksredner auf und er-
regte insbesondere dadurch Sensa-
tion, daß er 1868 in einer großen
Volksversammlung diepäpftliche Allo-
kution Pius' IX. zerriß. Jm Jahre
1882 gründete er mit Schönerer und
andern den "Deutschnationalen Ver-
ein", dem er bis zu seiner Auflösung
als Vorstandsmitglied angehörte. Da-
nach privatisierte er in Wien u. starb
am 6. April 1911.

S:

Gimpelmayers
Krönungsfahrt nach Pest, 1867. -
Staberl als Fremdenführer in Alt-
und Neu-Wien, 1868. - Gimpel-
mayers Fahrt zum Konzil, 1869. -
Wien u. die Wiener a. d. Spottvogel-
Perspektive, 1873. - Lose Gedanken,
1891. - Herzerfrischungen, 1893.

Masche, Fr.,

Pseud. für Julie
Kühne;
s. d.!

*Maschek, Friedrich,

wurde am 6.
Nov. 1849 zu Stecken in der deutsch-

*


[Spaltenumbruch]

Mar
Gmunden u. Jſchl als Kommandant
einer Gendarmerieabteilung u. wur-
de dann 1860 nach Krems verſetzt.
Jm November 1861 gründete er mit
Thereſe Peſendorfer aus Graz ſeinen
häuslichen Herd, und es war ihm an
ihrer Seite durch volle 31 Jahre ein
ſtetes eheliches Glück beſchieden. 1864
zum Hauptmann befördert, wurde er
nach Pola u. 1865 nach Treviſo ver-
ſetzt, erkrankte hier im Frühjahr 1866
an einem hartnäckigen Halsleiden, ſo
daß er nicht an dem deutſchen Kriege
teilnehmen konnte, und ſchied nach
der Schlacht bei Königgrätz aus dem
aktiven Dienſt und lebte als Privat-
mann ſeinen literariſchen Beſchäfti-
gungen. Von 1870‒72 war M. Prä-
ſident des ſteiermärkiſchen Schrift-
ſtellervereins in Graz. Jm Jahre
1877 trat er als Hauptmann bei der
Landwehr wieder in den Staats-
dienſt, wurde zum Kommandanten
eines Bataillons ernannt und 1878
nach Krems an der Donau, 1879 nach
Piſino in Jſtrien, 1882 als Major
nach Weißkirchen in Mähren, 1884
als Landwehr-Kommando-Adjutant
nach Graz und 1887 als Oberſtleut-
nant, Bataillonskommandant nach
Klagenfurt verſetzt, wo er 1889 zum
Kommandanten des k. k. ſteieriſch-
kärntneriſchen Landwehr-Jnf.-Reg.
Nr. 4 ernannt u. 1890 zum Oberſten
befördert ward. Jm Jahre 1892 trat
er in den Ruheſtand und lebte ſeit-
dem in Graz ſeinen literariſchen Nei-
gungen. Er ſtarb während eines
Sommeraufenthalts in Oberdrau-
burg (Kärnten) am (18.?) 19. Juni
1905.

S:

Gemüt und Welt (Ge.),
1862. 3. A. 1877. ‒ Olympias (Hiſt.
Tr.), 1863, 1870. ‒ Aleſſandro Poerio
(Ein Lebensbild mit lyriſchem An-
hang), 1868. ‒ Jakobäa von Bayern
(Schſp.), 1869. ‒ König Nal (Dr. G.
des Angelo de Gubernatis, nachge-
bildet), 1870. ‒ Clariſſe (N.), 1878.

Marx, Theobald,

Pſeudon. für
Roman Groch; ſ. d.!

[Spaltenumbruch]
Maſ
Märzfeld, E.,

Pſend. für Agnes
Böhnert,
ſ. d. im Nachtrag!

Märzroth, Dr.,

Pſd. für Moritz
Barach;
ſ. d.!

Maſaidek, Franz Friedrich,

wurde
am 4. Oktober 1840 in Wien als der
Sohn eines Kürſchnermeiſters ge-
boren, erlernte das Handwerk ſeines
Vaters u. übernahm nach dem Tode
desſelben (1861) das väterliche Ge-
ſchäft, das er bis zum Jahre 1864
ſelbſtändig fortführte. Schon ſeit 1858
als humoriſtiſcher Schriftſteller für
die „Vorſtadt-Zeitung‟ und den
„Wanderer‟ tätig, trat er 1862 in die
Redaktion des „Figaro‟ ein, dem er
bis 1898 als Hauptmitarbeiter an-
gehörte. Er ſchuf für dieſes Blatt die
bekannten Figuren „Der Wenzel des
Herrn Oberleutnants‟, „Der Be-
diente des Herrn Hofrats‟, „Bankier
Moritz Feiglſtock‟ u. a. Jm Jahre
1866 war M. Redakteur des während
der Kriegszeit erſchienenen illuſtriert.
Wochenblattes „Die Sturmglocke‟.
Beim Beginn des Verfaſſungslebens
(1866) beteiligte er ſich lebhaft an
den politiſchen Bewegungen; er trat
häufig als Volksredner auf und er-
regte insbeſondere dadurch Senſa-
tion, daß er 1868 in einer großen
Volksverſammlung diepäpftliche Allo-
kution Pius’ IX. zerriß. Jm Jahre
1882 gründete er mit Schönerer und
andern den „Deutſchnationalen Ver-
ein‟, dem er bis zu ſeiner Auflöſung
als Vorſtandsmitglied angehörte. Da-
nach privatiſierte er in Wien u. ſtarb
am 6. April 1911.

S:

Gimpelmayers
Krönungsfahrt nach Peſt, 1867. ‒
Staberl als Fremdenführer in Alt-
und Neu-Wien, 1868. ‒ Gimpel-
mayers Fahrt zum Konzil, 1869. ‒
Wien u. die Wiener a. d. Spottvogel-
Perſpektive, 1873. ‒ Loſe Gedanken,
1891. ‒ Herzerfriſchungen, 1893.

Maſche, Fr.,

Pſeud. für Julie
Kühne;
ſ. d.!

*Maſchek, Friedrich,

wurde am 6.
Nov. 1849 zu Stecken in der deutſch-

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[380/0384] Mar Maſ Gmunden u. Jſchl als Kommandant einer Gendarmerieabteilung u. wur- de dann 1860 nach Krems verſetzt. Jm November 1861 gründete er mit Thereſe Peſendorfer aus Graz ſeinen häuslichen Herd, und es war ihm an ihrer Seite durch volle 31 Jahre ein ſtetes eheliches Glück beſchieden. 1864 zum Hauptmann befördert, wurde er nach Pola u. 1865 nach Treviſo ver- ſetzt, erkrankte hier im Frühjahr 1866 an einem hartnäckigen Halsleiden, ſo daß er nicht an dem deutſchen Kriege teilnehmen konnte, und ſchied nach der Schlacht bei Königgrätz aus dem aktiven Dienſt und lebte als Privat- mann ſeinen literariſchen Beſchäfti- gungen. Von 1870‒72 war M. Prä- ſident des ſteiermärkiſchen Schrift- ſtellervereins in Graz. Jm Jahre 1877 trat er als Hauptmann bei der Landwehr wieder in den Staats- dienſt, wurde zum Kommandanten eines Bataillons ernannt und 1878 nach Krems an der Donau, 1879 nach Piſino in Jſtrien, 1882 als Major nach Weißkirchen in Mähren, 1884 als Landwehr-Kommando-Adjutant nach Graz und 1887 als Oberſtleut- nant, Bataillonskommandant nach Klagenfurt verſetzt, wo er 1889 zum Kommandanten des k. k. ſteieriſch- kärntneriſchen Landwehr-Jnf.-Reg. Nr. 4 ernannt u. 1890 zum Oberſten befördert ward. Jm Jahre 1892 trat er in den Ruheſtand und lebte ſeit- dem in Graz ſeinen literariſchen Nei- gungen. Er ſtarb während eines Sommeraufenthalts in Oberdrau- burg (Kärnten) am (18.?) 19. Juni 1905. S: Gemüt und Welt (Ge.), 1862. 3. A. 1877. ‒ Olympias (Hiſt. Tr.), 1863, 1870. ‒ Aleſſandro Poerio (Ein Lebensbild mit lyriſchem An- hang), 1868. ‒ Jakobäa von Bayern (Schſp.), 1869. ‒ König Nal (Dr. G. des Angelo de Gubernatis, nachge- bildet), 1870. ‒ Clariſſe (N.), 1878. Marx, Theobald, Pſeudon. für Roman Groch; ſ. d.! Märzfeld, E., Pſend. für Agnes Böhnert, ſ. d. im Nachtrag! Märzroth, Dr., Pſd. für Moritz Barach; ſ. d.! Maſaidek, Franz Friedrich, wurde am 4. Oktober 1840 in Wien als der Sohn eines Kürſchnermeiſters ge- boren, erlernte das Handwerk ſeines Vaters u. übernahm nach dem Tode desſelben (1861) das väterliche Ge- ſchäft, das er bis zum Jahre 1864 ſelbſtändig fortführte. Schon ſeit 1858 als humoriſtiſcher Schriftſteller für die „Vorſtadt-Zeitung‟ und den „Wanderer‟ tätig, trat er 1862 in die Redaktion des „Figaro‟ ein, dem er bis 1898 als Hauptmitarbeiter an- gehörte. Er ſchuf für dieſes Blatt die bekannten Figuren „Der Wenzel des Herrn Oberleutnants‟, „Der Be- diente des Herrn Hofrats‟, „Bankier Moritz Feiglſtock‟ u. a. Jm Jahre 1866 war M. Redakteur des während der Kriegszeit erſchienenen illuſtriert. Wochenblattes „Die Sturmglocke‟. Beim Beginn des Verfaſſungslebens (1866) beteiligte er ſich lebhaft an den politiſchen Bewegungen; er trat häufig als Volksredner auf und er- regte insbeſondere dadurch Senſa- tion, daß er 1868 in einer großen Volksverſammlung diepäpftliche Allo- kution Pius’ IX. zerriß. Jm Jahre 1882 gründete er mit Schönerer und andern den „Deutſchnationalen Ver- ein‟, dem er bis zu ſeiner Auflöſung als Vorſtandsmitglied angehörte. Da- nach privatiſierte er in Wien u. ſtarb am 6. April 1911. S: Gimpelmayers Krönungsfahrt nach Peſt, 1867. ‒ Staberl als Fremdenführer in Alt- und Neu-Wien, 1868. ‒ Gimpel- mayers Fahrt zum Konzil, 1869. ‒ Wien u. die Wiener a. d. Spottvogel- Perſpektive, 1873. ‒ Loſe Gedanken, 1891. ‒ Herzerfriſchungen, 1893. Maſche, Fr.,Pſeud. für Julie Kühne; ſ. d.! *Maſchek, Friedrich, wurde am 6. Nov. 1849 zu Stecken in der deutſch- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 380. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/384>, abgerufen am 23.11.2024.