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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Kas
*Kasch,

Anna Katharina, ge-
borne Sager, wurde am 12. Dez.
1839 zu Hürup in Angeln (Schles-
wig) als die älteste Tochter eines
Landmanns geboren und frühe zu
Fleiß und Tätigkeit in Schule, Haus
und Feld angehalten. Als die Dänen
ihre Sprache auch in die Hüruper
Schule einführen wollten, kam Kath.
1852 auf eine höhere Töchterschule in
Flensburg, wo sie bis zum 16. Jahre
blieb, und übernahm dann eine Stelle
als Erzieherin, erst in einer Stadt
Nordschleswigs und nach fast drei
Jahren auf einem herrschaftlichen
Gute. Hier lernte sie ihren Gatten,
den Hofbesitzer und späteren Land-
tagsabgeordneten Heinrich Kasch
kennen, mit dem sie sich 1862 verhei-
ratete u. an dessen Seite sie auf ihrem
Besitztum Bredenbeck in Schleswig bis
1884 lebte. Nach dem Verkauf dieses
Gutes siedelten die Gatten nach Plön
über, wo fie am 5. Nov. 1900 starb.

S:

Gedichte, 1881. 2. A. 1882. - Ge-
burtstagsbuch (Ein Geschenk- und
Gedenkbuch), 1887.

*Kaeseberg, Max,

pseud. Max
Berg
wurde am 27. Juni 1857 in
Danzig als ältester Sohn des Groß-
kaufmanns Wilhelm K. geboren, wid-
mete sich, um dereinst das väterliche
Geschäft übernehmen zu können, gleich-
salls dem kaufmännischen Berufe, fand
darin jedoch nicht genügend Befrie-
digung und suchte daher späterhin sei-
nen Neigungen gemäß in vielen Reisen,
in sportlicher Anteilnahme und in
literarischen Studien Betätigung. Erst
in vorgerückten Jahren fand er in der
Literatur seinen eigentlichen Lebens-
beruf. Er lebte seit Jahren in Berlin
und ist daselbst am 5. Januar 1908
gestorben.

S:

Trotteltown (Den Mit-
teilgn. eines Schiffskapitäns nacherz.),
1904. Neue Folge, 1905. - Die Wacht
an der Weichsel (R.), 1906. - Am alten
Markt zu Posen (Polenroman a. d.
deutschen Ostmark), 1907.

*Kaspar-Walzel, Joseph,

geb. am
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Kas
7. Mai 1873 in Prag, absolvierte sie-
ben Klassen der Staatsoberrealschule
in Trautenau und drei Klassen der
Gewerbeschule in Prag und trat dann
für 71/2 Jahre in den österr. Staats-
dienst als Postbeamter. Danach wid-
met er sich in Wien, wo er seinen Wohn-
sitz hatte, gänzlich der Schriftstellerei
als Mitarbeiter der gelesensten Zeit-
schriften. Nach Kürschners Literatur-
kalender soll er 1910 gestorben sein.

S:

Rübezahl (Sg. und M.), 1893. -
Sagen und Märchen aus Böhmen,
1893. - Madame Laroisent (N.), 1894.
- Der Glöckner von St. Stephan (Hist.
Volksst.), 1894. - Armut und Liebe
(Schsp.), 1894. - Alexander Menzikoff
(Dr.), 1905. - Berggeist Rübezahl
(Zauber-M.), 1905. - Gritsch & Comp.
(Lsp.), 1908. - Frau Dora (Schsp.),
1909.

*Kassau, Friedrich August Adolf,


wurde am 24. Jan. 1868 in Ahlum,
einem Dorfe in der Altmark (Provinz
Sachsen), als der Sohn armer Land-
leute geboren, besuchte die Volksschule
daselbst und erhielt durch Privat-
unterricht auch eine Bildung in frem-
den Sprachen und anderen Wissen-
schaften. Jm Jahre 1883 kam er nach
Osterburg, wo er erst die Präparanden-
anstalt und dann das Seminar be-
suchte. Jn dieser Stadt pflegte er täg-
lichen Verkehr mit dem Privatgelehr-
ten August Ehlert (s. d.!), und diesem
Verkehr verdankt er eine nachhaltige
Förderung seiner Bildung. Jm Herbst
1887 wurde er vom Seminar entlas-
sen, und er unternahm zunächst eine
größere Fußwanderung durch Deutsch-
land und Österreich, worauf er infolge
Verwendung seiner Gönner zur Ver-
waltung eines Schulamts zugelassen
ward. Ein solches versah er in Mel-
kow (Altmark), in Veltheim am Harz,
in Bethel bei Bielefeld und in Göls-
dorf bei Jüterbog. Hier erlangte er
nach Ablegung der vorgeschriebenen
Examina seine desinitive Anstellung,
und einige Jahre später wurde er nach

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Kaſ
*Kaſch,

Anna Katharina, ge-
borne Sager, wurde am 12. Dez.
1839 zu Hürup in Angeln (Schles-
wig) als die älteſte Tochter eines
Landmanns geboren und frühe zu
Fleiß und Tätigkeit in Schule, Haus
und Feld angehalten. Als die Dänen
ihre Sprache auch in die Hüruper
Schule einführen wollten, kam Kath.
1852 auf eine höhere Töchterſchule in
Flensburg, wo ſie bis zum 16. Jahre
blieb, und übernahm dann eine Stelle
als Erzieherin, erſt in einer Stadt
Nordſchleswigs und nach faſt drei
Jahren auf einem herrſchaftlichen
Gute. Hier lernte ſie ihren Gatten,
den Hofbeſitzer und ſpäteren Land-
tagsabgeordneten Heinrich Kaſch
kennen, mit dem ſie ſich 1862 verhei-
ratete u. an deſſen Seite ſie auf ihrem
Beſitztum Bredenbeck in Schleswig bis
1884 lebte. Nach dem Verkauf dieſes
Gutes ſiedelten die Gatten nach Plön
über, wo fie am 5. Nov. 1900 ſtarb.

S:

Gedichte, 1881. 2. A. 1882. – Ge-
burtstagsbuch (Ein Geſchenk- und
Gedenkbuch), 1887.

*Kaeſeberg, Max,

pſeud. Max
Berg
wurde am 27. Juni 1857 in
Danzig als älteſter Sohn des Groß-
kaufmanns Wilhelm K. geboren, wid-
mete ſich, um dereinſt das väterliche
Geſchäft übernehmen zu können, gleich-
ſalls dem kaufmänniſchen Berufe, fand
darin jedoch nicht genügend Befrie-
digung und ſuchte daher ſpäterhin ſei-
nen Neigungen gemäß in vielen Reiſen,
in ſportlicher Anteilnahme und in
literariſchen Studien Betätigung. Erſt
in vorgerückten Jahren fand er in der
Literatur ſeinen eigentlichen Lebens-
beruf. Er lebte ſeit Jahren in Berlin
und iſt daſelbſt am 5. Januar 1908
geſtorben.

S:

Trotteltown (Den Mit-
teilgn. eines Schiffskapitäns nacherz.),
1904. Neue Folge, 1905. – Die Wacht
an der Weichſel (R.), 1906. – Am alten
Markt zu Poſen (Polenroman a. d.
deutſchen Oſtmark), 1907.

*Kaſpar-Walzel, Joſeph,

geb. am
[Spaltenumbruch]

Kaſ
7. Mai 1873 in Prag, abſolvierte ſie-
ben Klaſſen der Staatsoberrealſchule
in Trautenau und drei Klaſſen der
Gewerbeſchule in Prag und trat dann
für 7½ Jahre in den öſterr. Staats-
dienſt als Poſtbeamter. Danach wid-
met er ſich in Wien, wo er ſeinen Wohn-
ſitz hatte, gänzlich der Schriftſtellerei
als Mitarbeiter der geleſenſten Zeit-
ſchriften. Nach Kürſchners Literatur-
kalender ſoll er 1910 geſtorben ſein.

S:

Rübezahl (Sg. und M.), 1893. –
Sagen und Märchen aus Böhmen,
1893. – Madame Laroiſent (N.), 1894.
– Der Glöckner von St. Stephan (Hiſt.
Volksſt.), 1894. – Armut und Liebe
(Schſp.), 1894. – Alexander Menzikoff
(Dr.), 1905. – Berggeiſt Rübezahl
(Zauber-M.), 1905. – Gritſch & Comp.
(Lſp.), 1908. – Frau Dora (Schſp.),
1909.

*Kaſſau, Friedrich Auguſt Adolf,


wurde am 24. Jan. 1868 in Ahlum,
einem Dorfe in der Altmark (Provinz
Sachſen), als der Sohn armer Land-
leute geboren, beſuchte die Volksſchule
daſelbſt und erhielt durch Privat-
unterricht auch eine Bildung in frem-
den Sprachen und anderen Wiſſen-
ſchaften. Jm Jahre 1883 kam er nach
Oſterburg, wo er erſt die Präparanden-
anſtalt und dann das Seminar be-
ſuchte. Jn dieſer Stadt pflegte er täg-
lichen Verkehr mit dem Privatgelehr-
ten Auguſt Ehlert (ſ. d.!), und dieſem
Verkehr verdankt er eine nachhaltige
Förderung ſeiner Bildung. Jm Herbſt
1887 wurde er vom Seminar entlaſ-
ſen, und er unternahm zunächſt eine
größere Fußwanderung durch Deutſch-
land und Öſterreich, worauf er infolge
Verwendung ſeiner Gönner zur Ver-
waltung eines Schulamts zugelaſſen
ward. Ein ſolches verſah er in Mel-
kow (Altmark), in Veltheim am Harz,
in Bethel bei Bielefeld und in Göls-
dorf bei Jüterbog. Hier erlangte er
nach Ablegung der vorgeſchriebenen
Examina ſeine deſinitive Anſtellung,
und einige Jahre ſpäter wurde er nach

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[413/0417] Kaſ Kaſ *Kaſch, Anna Katharina, ge- borne Sager, wurde am 12. Dez. 1839 zu Hürup in Angeln (Schles- wig) als die älteſte Tochter eines Landmanns geboren und frühe zu Fleiß und Tätigkeit in Schule, Haus und Feld angehalten. Als die Dänen ihre Sprache auch in die Hüruper Schule einführen wollten, kam Kath. 1852 auf eine höhere Töchterſchule in Flensburg, wo ſie bis zum 16. Jahre blieb, und übernahm dann eine Stelle als Erzieherin, erſt in einer Stadt Nordſchleswigs und nach faſt drei Jahren auf einem herrſchaftlichen Gute. Hier lernte ſie ihren Gatten, den Hofbeſitzer und ſpäteren Land- tagsabgeordneten Heinrich Kaſch kennen, mit dem ſie ſich 1862 verhei- ratete u. an deſſen Seite ſie auf ihrem Beſitztum Bredenbeck in Schleswig bis 1884 lebte. Nach dem Verkauf dieſes Gutes ſiedelten die Gatten nach Plön über, wo fie am 5. Nov. 1900 ſtarb. S: Gedichte, 1881. 2. A. 1882. – Ge- burtstagsbuch (Ein Geſchenk- und Gedenkbuch), 1887. *Kaeſeberg, Max, pſeud. Max Berg wurde am 27. Juni 1857 in Danzig als älteſter Sohn des Groß- kaufmanns Wilhelm K. geboren, wid- mete ſich, um dereinſt das väterliche Geſchäft übernehmen zu können, gleich- ſalls dem kaufmänniſchen Berufe, fand darin jedoch nicht genügend Befrie- digung und ſuchte daher ſpäterhin ſei- nen Neigungen gemäß in vielen Reiſen, in ſportlicher Anteilnahme und in literariſchen Studien Betätigung. Erſt in vorgerückten Jahren fand er in der Literatur ſeinen eigentlichen Lebens- beruf. Er lebte ſeit Jahren in Berlin und iſt daſelbſt am 5. Januar 1908 geſtorben. S: Trotteltown (Den Mit- teilgn. eines Schiffskapitäns nacherz.), 1904. Neue Folge, 1905. – Die Wacht an der Weichſel (R.), 1906. – Am alten Markt zu Poſen (Polenroman a. d. deutſchen Oſtmark), 1907. *Kaſpar-Walzel, Joſeph, geb. am 7. Mai 1873 in Prag, abſolvierte ſie- ben Klaſſen der Staatsoberrealſchule in Trautenau und drei Klaſſen der Gewerbeſchule in Prag und trat dann für 7½ Jahre in den öſterr. Staats- dienſt als Poſtbeamter. Danach wid- met er ſich in Wien, wo er ſeinen Wohn- ſitz hatte, gänzlich der Schriftſtellerei als Mitarbeiter der geleſenſten Zeit- ſchriften. Nach Kürſchners Literatur- kalender ſoll er 1910 geſtorben ſein. S: Rübezahl (Sg. und M.), 1893. – Sagen und Märchen aus Böhmen, 1893. – Madame Laroiſent (N.), 1894. – Der Glöckner von St. Stephan (Hiſt. Volksſt.), 1894. – Armut und Liebe (Schſp.), 1894. – Alexander Menzikoff (Dr.), 1905. – Berggeiſt Rübezahl (Zauber-M.), 1905. – Gritſch & Comp. (Lſp.), 1908. – Frau Dora (Schſp.), 1909. *Kaſſau, Friedrich Auguſt Adolf, wurde am 24. Jan. 1868 in Ahlum, einem Dorfe in der Altmark (Provinz Sachſen), als der Sohn armer Land- leute geboren, beſuchte die Volksſchule daſelbſt und erhielt durch Privat- unterricht auch eine Bildung in frem- den Sprachen und anderen Wiſſen- ſchaften. Jm Jahre 1883 kam er nach Oſterburg, wo er erſt die Präparanden- anſtalt und dann das Seminar be- ſuchte. Jn dieſer Stadt pflegte er täg- lichen Verkehr mit dem Privatgelehr- ten Auguſt Ehlert (ſ. d.!), und dieſem Verkehr verdankt er eine nachhaltige Förderung ſeiner Bildung. Jm Herbſt 1887 wurde er vom Seminar entlaſ- ſen, und er unternahm zunächſt eine größere Fußwanderung durch Deutſch- land und Öſterreich, worauf er infolge Verwendung ſeiner Gönner zur Ver- waltung eines Schulamts zugelaſſen ward. Ein ſolches verſah er in Mel- kow (Altmark), in Veltheim am Harz, in Bethel bei Bielefeld und in Göls- dorf bei Jüterbog. Hier erlangte er nach Ablegung der vorgeſchriebenen Examina ſeine deſinitive Anſtellung, und einige Jahre ſpäter wurde er nach *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 413. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/417>, abgerufen am 26.11.2024.