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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Roitzsch bei Bitterseld versetzt.

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Andreas Hofer (Dr.), 1896. - O Men-
schenfreud', o Menschenleid! (Ge.),
1898.

Kassebeer, Fritz,

geb. am 8. Juni
1861 in Northeim (Prov. Hannover),
besuchte bis 1878 das dortige Pro-
gymnasium, bereitete sich dann auf
dem Seminar in Alfeld 1878-81 auf
den Beruf eines Lehrers vor, wirkte
als solcher erst im Dorfe Dinkel-
hausen bei Uslar und seit 1887 an der
evangelischen Bürgerschule in Hildes-
heim. Hier machte er sich besonders
um die Errichtung des Schulmuseums
verdient, dessen Verwaltung auch in
seine Hände gelegt ward. Er war
Mitherausgeber des "Hannoverschen
Volksschulboten" u. der "Hannover-
schen Fortbildungsschule". Jnfolge
eines Ohrenleidens mußte er sich einer
Operation unterziehen, die aber er-
folglos blieb, da eine akute Gehirn-
erkrankung hinzutrat, und nach drei-
tägiger Krankheit starb er am 5. Sept.
1900.

S:

Deutscher Sagenschatz (mit
H. Sohnrey), 1885. 2. A., hrsg. von
Aug. Tecklenburg, 1909. - Durch Kampf
zur Kaiserkrone (Festsp.), 1896. - Hil-
desheimer Rosen (Die schönsten Sagen
u. Bilder a. d. Gesch. Hildesheims),
1903. - Geistliche Lieder, 1901.

*Kastner, Eduard Fedor,

geb. am
13. Januar 1859 zu Neudorf a. d. wil-
den Adler in Deutsch-Böhmen, be-
suchte die Volksschule seines Heimats-
dorfes, die Untergymnasialklassen zu
Kremsier, das Obergymnasium zu
Braunau, und hatte die Absicht, sich
den gelehrten Studien zu widmen.
Da er aber durch den Tod seines Vet-
ters, des Pfarrers Pius in Wischau,
seine Unterstützung verlor, so wandte
er sich dem Lehrfach zu und erlangte
seine Ausbildung in dem Lehrersemi-
nar zu Olmütz. Jm Jahre 1879 wurde
er Unterlehrer in Jechnitz, 1883 in
Weseritz, 1884 in Marienbad, 1886 in
Reichenberg, bestand 1888 seine Prü-
sung als Bürgerschullehrer und kam
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Kast
im folgenden Jahre als Lehrer nach
Bad Eichwald in Böhmen. Hier be-
gründete er mit Beginn des Jahres
1891 die Monatsschrift "Böhmens
deutsche Kunst und Poesie", wodurch
er sich ein erhebliches Verdienst um die
Literatur Deutsch-Böhmens erworben
hat. Er leitete diese Zeitschrift auch
noch, nachdem er im Oktbr. 1891 als
Lehrer nach Wien übergesiedelt war,
bis sie mit Schluß des 6. Jahrgangs
einging. Jm J. 1905 trat K. in den
Ruhestand und lebt nun als freier
Schriftsteller in Wien.

S:

Alte
Weisen (Ge.), 1885. 2. A. u. d. T.:
Herbstfäden (Ge.), 1889. - Literari-
sche Plaudereien, 1886. - An und
aus Marienbad (Streitschriften, Ge.,
Sat.), 1887. - Stimmungen (Ge.),
2. A. 1894. - Aus meinem Leben
(nebst neuen Ge.), 1896. - Hoch-
gebirge (Bilder und Stimmungen a.
d. Raibler Dolomiten), 1904. 3. T.
1905. - Aus den Bergen (Ge.), 2. A.
1900. - Die Grabmühlleut (E.), 1902.
2. Aufl. 1903. - Bergfahrten (Ge.),
1910.

*Kastner(-Michalitschke), Else,


geb. am 28. April 1866 zu Rokitnitz,
einem Städtchen Ostböhmens, als die
Tochter des gräfl. Nostizschen Rent-
meisters Anton Michalitschke,
bildete sich zur Erzieherin aus und
verheiratete sich im Oktbr. 1889 mit
dem Lehrer Ed. F. Kastner zu Bad
Eichwald in Böhmen (s. d. Vorigen!),
dem sie dann 1891 nach Wien folgte.
Doch wurde die Ehe 1897 geschieden.
Seit dem Mai 1910 redigiert sie die
Monatsschrift zur Pflege schöngeist.
u. künstler. Bestrebungen "Wir leben".

S:

Jmmortellen (Ge.), 1892. - Ernste
Weisen (Ge.), 1894. - Cypressen (Ge.),
1895. - Psyche (Ge.), 1900. 3. A.
1910. - Auf roter Heide (Jd. in V.,
nach e. E. von Max Geißler), 1900. -
Ehe? (Schausp.), 1901. - Hedwig
Rohnau (Dr.), 1903. - ... und hätte
der Liebe nicht ... (Lyrik), 1907. - Die
gute Sitte (Dr.), 1907. - Der Mantel

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Roitzſch bei Bitterſeld verſetzt.

S:


Andreas Hofer (Dr.), 1896. – O Men-
ſchenfreud’, o Menſchenleid! (Ge.),
1898.

Kaſſebeer, Fritz,

geb. am 8. Juni
1861 in Northeim (Prov. Hannover),
beſuchte bis 1878 das dortige Pro-
gymnaſium, bereitete ſich dann auf
dem Seminar in Alfeld 1878–81 auf
den Beruf eines Lehrers vor, wirkte
als ſolcher erſt im Dorfe Dinkel-
hauſen bei Uslar und ſeit 1887 an der
evangeliſchen Bürgerſchule in Hildes-
heim. Hier machte er ſich beſonders
um die Errichtung des Schulmuſeums
verdient, deſſen Verwaltung auch in
ſeine Hände gelegt ward. Er war
Mitherausgeber des „Hannoverſchen
Volksſchulboten“ u. der „Hannover-
ſchen Fortbildungsſchule“. Jnfolge
eines Ohrenleidens mußte er ſich einer
Operation unterziehen, die aber er-
folglos blieb, da eine akute Gehirn-
erkrankung hinzutrat, und nach drei-
tägiger Krankheit ſtarb er am 5. Sept.
1900.

S:

Deutſcher Sagenſchatz (mit
H. Sohnrey), 1885. 2. A., hrsg. von
Aug. Tecklenburg, 1909. – Durch Kampf
zur Kaiſerkrone (Feſtſp.), 1896. – Hil-
desheimer Roſen (Die ſchönſten Sagen
u. Bilder a. d. Geſch. Hildesheims),
1903. – Geiſtliche Lieder, 1901.

*Kaſtner, Eduard Fedor,

geb. am
13. Januar 1859 zu Neudorf a. d. wil-
den Adler in Deutſch-Böhmen, be-
ſuchte die Volksſchule ſeines Heimats-
dorfes, die Untergymnaſialklaſſen zu
Kremſier, das Obergymnaſium zu
Braunau, und hatte die Abſicht, ſich
den gelehrten Studien zu widmen.
Da er aber durch den Tod ſeines Vet-
ters, des Pfarrers Pius in Wiſchau,
ſeine Unterſtützung verlor, ſo wandte
er ſich dem Lehrfach zu und erlangte
ſeine Ausbildung in dem Lehrerſemi-
nar zu Olmütz. Jm Jahre 1879 wurde
er Unterlehrer in Jechnitz, 1883 in
Weſeritz, 1884 in Marienbad, 1886 in
Reichenberg, beſtand 1888 ſeine Prü-
ſung als Bürgerſchullehrer und kam
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Kaſt
im folgenden Jahre als Lehrer nach
Bad Eichwald in Böhmen. Hier be-
gründete er mit Beginn des Jahres
1891 die Monatsſchrift „Böhmens
deutſche Kunſt und Poeſie“, wodurch
er ſich ein erhebliches Verdienſt um die
Literatur Deutſch-Böhmens erworben
hat. Er leitete dieſe Zeitſchrift auch
noch, nachdem er im Oktbr. 1891 als
Lehrer nach Wien übergeſiedelt war,
bis ſie mit Schluß des 6. Jahrgangs
einging. Jm J. 1905 trat K. in den
Ruheſtand und lebt nun als freier
Schriftſteller in Wien.

S:

Alte
Weiſen (Ge.), 1885. 2. A. u. d. T.:
Herbſtfäden (Ge.), 1889. – Literari-
ſche Plaudereien, 1886. – An und
aus Marienbad (Streitſchriften, Ge.,
Sat.), 1887. – Stimmungen (Ge.),
2. A. 1894. – Aus meinem Leben
(nebſt neuen Ge.), 1896. – Hoch-
gebirge (Bilder und Stimmungen a.
d. Raibler Dolomiten), 1904. 3. T.
1905. – Aus den Bergen (Ge.), 2. A.
1900. – Die Grabmühlleut (E.), 1902.
2. Aufl. 1903. – Bergfahrten (Ge.),
1910.

*Kaſtner(-Michalitſchke), Elſe,


geb. am 28. April 1866 zu Rokitnitz,
einem Städtchen Oſtböhmens, als die
Tochter des gräfl. Noſtizſchen Rent-
meiſters Anton Michalitſchke,
bildete ſich zur Erzieherin aus und
verheiratete ſich im Oktbr. 1889 mit
dem Lehrer Ed. F. Kaſtner zu Bad
Eichwald in Böhmen (ſ. d. Vorigen!),
dem ſie dann 1891 nach Wien folgte.
Doch wurde die Ehe 1897 geſchieden.
Seit dem Mai 1910 redigiert ſie die
Monatsſchrift zur Pflege ſchöngeiſt.
u. künſtler. Beſtrebungen „Wir leben“.

S:

Jmmortellen (Ge.), 1892. – Ernſte
Weiſen (Ge.), 1894. – Cypreſſen (Ge.),
1895. – Pſyche (Ge.), 1900. 3. A.
1910. – Auf roter Heide (Jd. in V.,
nach e. E. von Max Geißler), 1900. –
Ehe? (Schauſp.), 1901. – Hedwig
Rohnau (Dr.), 1903. – ... und hätte
der Liebe nicht ... (Lyrik), 1907. – Die
gute Sitte (Dr.), 1907. – Der Mantel

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[414/0418] Kaſ Kaſt Roitzſch bei Bitterſeld verſetzt. S: Andreas Hofer (Dr.), 1896. – O Men- ſchenfreud’, o Menſchenleid! (Ge.), 1898. Kaſſebeer, Fritz, geb. am 8. Juni 1861 in Northeim (Prov. Hannover), beſuchte bis 1878 das dortige Pro- gymnaſium, bereitete ſich dann auf dem Seminar in Alfeld 1878–81 auf den Beruf eines Lehrers vor, wirkte als ſolcher erſt im Dorfe Dinkel- hauſen bei Uslar und ſeit 1887 an der evangeliſchen Bürgerſchule in Hildes- heim. Hier machte er ſich beſonders um die Errichtung des Schulmuſeums verdient, deſſen Verwaltung auch in ſeine Hände gelegt ward. Er war Mitherausgeber des „Hannoverſchen Volksſchulboten“ u. der „Hannover- ſchen Fortbildungsſchule“. Jnfolge eines Ohrenleidens mußte er ſich einer Operation unterziehen, die aber er- folglos blieb, da eine akute Gehirn- erkrankung hinzutrat, und nach drei- tägiger Krankheit ſtarb er am 5. Sept. 1900. S: Deutſcher Sagenſchatz (mit H. Sohnrey), 1885. 2. A., hrsg. von Aug. Tecklenburg, 1909. – Durch Kampf zur Kaiſerkrone (Feſtſp.), 1896. – Hil- desheimer Roſen (Die ſchönſten Sagen u. Bilder a. d. Geſch. Hildesheims), 1903. – Geiſtliche Lieder, 1901. *Kaſtner, Eduard Fedor, geb. am 13. Januar 1859 zu Neudorf a. d. wil- den Adler in Deutſch-Böhmen, be- ſuchte die Volksſchule ſeines Heimats- dorfes, die Untergymnaſialklaſſen zu Kremſier, das Obergymnaſium zu Braunau, und hatte die Abſicht, ſich den gelehrten Studien zu widmen. Da er aber durch den Tod ſeines Vet- ters, des Pfarrers Pius in Wiſchau, ſeine Unterſtützung verlor, ſo wandte er ſich dem Lehrfach zu und erlangte ſeine Ausbildung in dem Lehrerſemi- nar zu Olmütz. Jm Jahre 1879 wurde er Unterlehrer in Jechnitz, 1883 in Weſeritz, 1884 in Marienbad, 1886 in Reichenberg, beſtand 1888 ſeine Prü- ſung als Bürgerſchullehrer und kam im folgenden Jahre als Lehrer nach Bad Eichwald in Böhmen. Hier be- gründete er mit Beginn des Jahres 1891 die Monatsſchrift „Böhmens deutſche Kunſt und Poeſie“, wodurch er ſich ein erhebliches Verdienſt um die Literatur Deutſch-Böhmens erworben hat. Er leitete dieſe Zeitſchrift auch noch, nachdem er im Oktbr. 1891 als Lehrer nach Wien übergeſiedelt war, bis ſie mit Schluß des 6. Jahrgangs einging. Jm J. 1905 trat K. in den Ruheſtand und lebt nun als freier Schriftſteller in Wien. S: Alte Weiſen (Ge.), 1885. 2. A. u. d. T.: Herbſtfäden (Ge.), 1889. – Literari- ſche Plaudereien, 1886. – An und aus Marienbad (Streitſchriften, Ge., Sat.), 1887. – Stimmungen (Ge.), 2. A. 1894. – Aus meinem Leben (nebſt neuen Ge.), 1896. – Hoch- gebirge (Bilder und Stimmungen a. d. Raibler Dolomiten), 1904. 3. T. 1905. – Aus den Bergen (Ge.), 2. A. 1900. – Die Grabmühlleut (E.), 1902. 2. Aufl. 1903. – Bergfahrten (Ge.), 1910. *Kaſtner(-Michalitſchke), Elſe, geb. am 28. April 1866 zu Rokitnitz, einem Städtchen Oſtböhmens, als die Tochter des gräfl. Noſtizſchen Rent- meiſters Anton Michalitſchke, bildete ſich zur Erzieherin aus und verheiratete ſich im Oktbr. 1889 mit dem Lehrer Ed. F. Kaſtner zu Bad Eichwald in Böhmen (ſ. d. Vorigen!), dem ſie dann 1891 nach Wien folgte. Doch wurde die Ehe 1897 geſchieden. Seit dem Mai 1910 redigiert ſie die Monatsſchrift zur Pflege ſchöngeiſt. u. künſtler. Beſtrebungen „Wir leben“. S: Jmmortellen (Ge.), 1892. – Ernſte Weiſen (Ge.), 1894. – Cypreſſen (Ge.), 1895. – Pſyche (Ge.), 1900. 3. A. 1910. – Auf roter Heide (Jd. in V., nach e. E. von Max Geißler), 1900. – Ehe? (Schauſp.), 1901. – Hedwig Rohnau (Dr.), 1903. – ... und hätte der Liebe nicht ... (Lyrik), 1907. – Die gute Sitte (Dr.), 1907. – Der Mantel *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 414. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/418>, abgerufen am 26.11.2024.