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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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eines Malers geboren und sollte nach
dem Wunsche des Vaters sich auch der
Malerkunst widmen. Er trat deshalb
1830 in die dortige Zeichenakademie
ein, verlor aber desto mehr alles Jn-
teresse an dieser Kunst, je eifriger er
die ihm durch Professor Westermayer,
einen Freund Schillers, gebotene Ge-
legenheit benutzte, sein lückenhaftes
Schulwissen zu ergänzen und zu be-
reichern. Endlich erhielt er die Er-
laubnis von seinem Vater, seinen
Beruf aufgeben zu dürfen, und nun
erlernte er die Buchdruckerei. Es
folgten dann viele Wanderjahre, die
H. bald als Setzer, bald als Korrek-
tor, Faktor oder Redakteur verlebte,
bis er 1857 die Redaktion der "Saar-
brücker Zeitung" übernahm, die er
bis 1873 führte. Bei der Gründung
eines eigenen Geschäfts hatte er we-
nig Erfolg und büßte er dabei seine
mühsam erworbenen Ersparnisse wie-
der ein. Er starb in Saarbrücken
am 18. Februar 1892.

S:

Ericeen
(Ge.), 1867. - Schlimme und hohe
Tage (Son.), 1871. - Der Pfiffer-
jakob von St. Johann-Saarbrücken
(Hist. R.), 1878. - Das Forsthaus zu
Erlenbronn (N.), 1878. - Feierabend-
stunden (En.), 1884.

*Herrmann, Louis,

geb. am 3.
Novbr. 1836 in Schwerin a. d. Warthe
(Provinz Posen), besuchte das Joa-
chimsthalsche Gymnasium in Berlin
und widmete sich dann dem Buchhan-
del. Nach mehrjähriger Tätigkeit gab
er diesen Beruf auf und wandte sich
der Schriftstellerei zu. Zwei Jahr-
zehnte (1870-90) gehörte er der Jour-
nalistik an und war eine lange Reihe
von Jahren Redakteur der "Täglichen
Rundschau". Sein spezielles Gebiet
ist aber der Humor, der in nicht we-
niger als 36 Volksstücken und Possen
zum Ausdruck kam, die er teils allein,
teils in Gemeinschaft mit anderen
verfaßte. Als Dramaturg am Ber-
liner Wallnertheater (1890 bis 1892)
und am Friedrich-Wilhelmstädtischen
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Her
Theater (1892-94) bewährte er sich
durch erfolgreiche -- stets anonyme --
Mitarbeit nach der Seite des Dialog-
witzes u. des Couplets. Er lebt nun
seit Jahren als unabhängiger Schrift-
steller in Berlin.

S:

a) Possen:
Jm Rausch. - Die Revolverbrüder. -
Der wahre Jakob. - Das Paradies.
- Orgelpfeifen. - Hugos Verhältnisse.
- Mein junger Mann. - König Krause.
- Verliebte Mädchen. - Fiddicke und
Sohn. - Hokuspokus. - b) Volks-
stücke:
Unser Doktor. - Der Rosen-
onkel. - Bei kleinen Leuten. - Talmi.
- Schiedsmann Hempel. - Freudvoll
u. leidvoll. - c) Operetten: Freund
Felix. - Der Leutnant zur See. - Der
Damenschneider. - Der rote Kosak. -
d) Außerdem: Lustige Leier (Kom.
Bn. u. Vorträge), 1909. - Berliner
Singsang (25 Couplets mit Klavier-
begleitung), 1910.

*Herrmann, Otto,

geb. 1852 in
Berlin, lebt daselbst als Schriftstel-
ler. Unter seinem Namen hat er nur
eine Novelle bisher veröffentlicht, da-
gegen manches unter Verhüllungen
geschrieben, worüber indessen Ge-
naueres nicht zu erfahren war.

S:


Mein Schutzengel (N.), 1892.

*Herrmann, Paul,

geb. am 10.
Dez. 1866 zu Burg bei Magdeburg,
besuchte das dortige Gymnasium und
studierte 1885-1891 in Berlin und
Straßburg Germanistik, klassische
Philologie, Theologie u. orientalische
Sprachen. Nachdem er im Januar
1891 die Oberlehrer-Prüfung in
Straßburg abgelegt und dort 1891
bis 1892 seiner Militärpflicht genügt
hatte, absolvierte er das Seminar in
Magdeburg und das Probejahr als
Hilfslehrer in Altenburg, worauf er
Ostern 1894 als Oberlehrer am Gym-
nasium zu Torgau angestellt wurde,
1903 wurde er zum Professor ernannt.
Außer einigen Übersetzungen aus dem
Nordischen und Altsächsischen ver-
öffentlichte er

S:

Richard Wagner u.
der Stabreim, 1884. - Christian

*


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Her
eines Malers geboren und ſollte nach
dem Wunſche des Vaters ſich auch der
Malerkunſt widmen. Er trat deshalb
1830 in die dortige Zeichenakademie
ein, verlor aber deſto mehr alles Jn-
tereſſe an dieſer Kunſt, je eifriger er
die ihm durch Profeſſor Weſtermayer,
einen Freund Schillers, gebotene Ge-
legenheit benutzte, ſein lückenhaftes
Schulwiſſen zu ergänzen und zu be-
reichern. Endlich erhielt er die Er-
laubnis von ſeinem Vater, ſeinen
Beruf aufgeben zu dürfen, und nun
erlernte er die Buchdruckerei. Es
folgten dann viele Wanderjahre, die
H. bald als Setzer, bald als Korrek-
tor, Faktor oder Redakteur verlebte,
bis er 1857 die Redaktion der „Saar-
brücker Zeitung“ übernahm, die er
bis 1873 führte. Bei der Gründung
eines eigenen Geſchäfts hatte er we-
nig Erfolg und büßte er dabei ſeine
mühſam erworbenen Erſparniſſe wie-
der ein. Er ſtarb in Saarbrücken
am 18. Februar 1892.

S:

Ericeen
(Ge.), 1867. – Schlimme und hohe
Tage (Son.), 1871. – Der Pfiffer-
jakob von St. Johann-Saarbrücken
(Hiſt. R.), 1878. – Das Forſthaus zu
Erlenbronn (N.), 1878. – Feierabend-
ſtunden (En.), 1884.

*Herrmann, Louis,

geb. am 3.
Novbr. 1836 in Schwerin a. d. Warthe
(Provinz Poſen), beſuchte das Joa-
chimsthalſche Gymnaſium in Berlin
und widmete ſich dann dem Buchhan-
del. Nach mehrjähriger Tätigkeit gab
er dieſen Beruf auf und wandte ſich
der Schriftſtellerei zu. Zwei Jahr-
zehnte (1870–90) gehörte er der Jour-
naliſtik an und war eine lange Reihe
von Jahren Redakteur der „Täglichen
Rundſchau“. Sein ſpezielles Gebiet
iſt aber der Humor, der in nicht we-
niger als 36 Volksſtücken und Poſſen
zum Ausdruck kam, die er teils allein,
teils in Gemeinſchaft mit anderen
verfaßte. Als Dramaturg am Ber-
liner Wallnertheater (1890 bis 1892)
und am Friedrich-Wilhelmſtädtiſchen
[Spaltenumbruch]

Her
Theater (1892–94) bewährte er ſich
durch erfolgreiche — ſtets anonyme —
Mitarbeit nach der Seite des Dialog-
witzes u. des Couplets. Er lebt nun
ſeit Jahren als unabhängiger Schrift-
ſteller in Berlin.

S:

a) Poſſen:
Jm Rauſch. – Die Revolverbrüder. –
Der wahre Jakob. – Das Paradies.
– Orgelpfeifen. – Hugos Verhältniſſe.
– Mein junger Mann. – König Krauſe.
– Verliebte Mädchen. – Fiddicke und
Sohn. – Hokuspokus. – b) Volks-
ſtücke:
Unſer Doktor. – Der Roſen-
onkel. – Bei kleinen Leuten. – Talmi.
– Schiedsmann Hempel. – Freudvoll
u. leidvoll. – c) Operetten: Freund
Felix. – Der Leutnant zur See. – Der
Damenſchneider. – Der rote Koſak. –
d) Außerdem: Luſtige Leier (Kom.
Bn. u. Vorträge), 1909. – Berliner
Singſang (25 Couplets mit Klavier-
begleitung), 1910.

*Herrmann, Otto,

geb. 1852 in
Berlin, lebt daſelbſt als Schriftſtel-
ler. Unter ſeinem Namen hat er nur
eine Novelle bisher veröffentlicht, da-
gegen manches unter Verhüllungen
geſchrieben, worüber indeſſen Ge-
naueres nicht zu erfahren war.

S:


Mein Schutzengel (N.), 1892.

*Herrmann, Paul,

geb. am 10.
Dez. 1866 zu Burg bei Magdeburg,
beſuchte das dortige Gymnaſium und
ſtudierte 1885–1891 in Berlin und
Straßburg Germaniſtik, klaſſiſche
Philologie, Theologie u. orientaliſche
Sprachen. Nachdem er im Januar
1891 die Oberlehrer-Prüfung in
Straßburg abgelegt und dort 1891
bis 1892 ſeiner Militärpflicht genügt
hatte, abſolvierte er das Seminar in
Magdeburg und das Probejahr als
Hilfslehrer in Altenburg, worauf er
Oſtern 1894 als Oberlehrer am Gym-
naſium zu Torgau angeſtellt wurde,
1903 wurde er zum Profeſſor ernannt.
Außer einigen Überſetzungen aus dem
Nordiſchen und Altſächſiſchen ver-
öffentlichte er

S:

Richard Wagner u.
der Stabreim, 1884. – Chriſtian

*
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[174/0178] Her Her eines Malers geboren und ſollte nach dem Wunſche des Vaters ſich auch der Malerkunſt widmen. Er trat deshalb 1830 in die dortige Zeichenakademie ein, verlor aber deſto mehr alles Jn- tereſſe an dieſer Kunſt, je eifriger er die ihm durch Profeſſor Weſtermayer, einen Freund Schillers, gebotene Ge- legenheit benutzte, ſein lückenhaftes Schulwiſſen zu ergänzen und zu be- reichern. Endlich erhielt er die Er- laubnis von ſeinem Vater, ſeinen Beruf aufgeben zu dürfen, und nun erlernte er die Buchdruckerei. Es folgten dann viele Wanderjahre, die H. bald als Setzer, bald als Korrek- tor, Faktor oder Redakteur verlebte, bis er 1857 die Redaktion der „Saar- brücker Zeitung“ übernahm, die er bis 1873 führte. Bei der Gründung eines eigenen Geſchäfts hatte er we- nig Erfolg und büßte er dabei ſeine mühſam erworbenen Erſparniſſe wie- der ein. Er ſtarb in Saarbrücken am 18. Februar 1892. S: Ericeen (Ge.), 1867. – Schlimme und hohe Tage (Son.), 1871. – Der Pfiffer- jakob von St. Johann-Saarbrücken (Hiſt. R.), 1878. – Das Forſthaus zu Erlenbronn (N.), 1878. – Feierabend- ſtunden (En.), 1884. *Herrmann, Louis, geb. am 3. Novbr. 1836 in Schwerin a. d. Warthe (Provinz Poſen), beſuchte das Joa- chimsthalſche Gymnaſium in Berlin und widmete ſich dann dem Buchhan- del. Nach mehrjähriger Tätigkeit gab er dieſen Beruf auf und wandte ſich der Schriftſtellerei zu. Zwei Jahr- zehnte (1870–90) gehörte er der Jour- naliſtik an und war eine lange Reihe von Jahren Redakteur der „Täglichen Rundſchau“. Sein ſpezielles Gebiet iſt aber der Humor, der in nicht we- niger als 36 Volksſtücken und Poſſen zum Ausdruck kam, die er teils allein, teils in Gemeinſchaft mit anderen verfaßte. Als Dramaturg am Ber- liner Wallnertheater (1890 bis 1892) und am Friedrich-Wilhelmſtädtiſchen Theater (1892–94) bewährte er ſich durch erfolgreiche — ſtets anonyme — Mitarbeit nach der Seite des Dialog- witzes u. des Couplets. Er lebt nun ſeit Jahren als unabhängiger Schrift- ſteller in Berlin. S: a) Poſſen: Jm Rauſch. – Die Revolverbrüder. – Der wahre Jakob. – Das Paradies. – Orgelpfeifen. – Hugos Verhältniſſe. – Mein junger Mann. – König Krauſe. – Verliebte Mädchen. – Fiddicke und Sohn. – Hokuspokus. – b) Volks- ſtücke: Unſer Doktor. – Der Roſen- onkel. – Bei kleinen Leuten. – Talmi. – Schiedsmann Hempel. – Freudvoll u. leidvoll. – c) Operetten: Freund Felix. – Der Leutnant zur See. – Der Damenſchneider. – Der rote Koſak. – d) Außerdem: Luſtige Leier (Kom. Bn. u. Vorträge), 1909. – Berliner Singſang (25 Couplets mit Klavier- begleitung), 1910. *Herrmann, Otto, geb. 1852 in Berlin, lebt daſelbſt als Schriftſtel- ler. Unter ſeinem Namen hat er nur eine Novelle bisher veröffentlicht, da- gegen manches unter Verhüllungen geſchrieben, worüber indeſſen Ge- naueres nicht zu erfahren war. S: Mein Schutzengel (N.), 1892. *Herrmann, Paul, geb. am 10. Dez. 1866 zu Burg bei Magdeburg, beſuchte das dortige Gymnaſium und ſtudierte 1885–1891 in Berlin und Straßburg Germaniſtik, klaſſiſche Philologie, Theologie u. orientaliſche Sprachen. Nachdem er im Januar 1891 die Oberlehrer-Prüfung in Straßburg abgelegt und dort 1891 bis 1892 ſeiner Militärpflicht genügt hatte, abſolvierte er das Seminar in Magdeburg und das Probejahr als Hilfslehrer in Altenburg, worauf er Oſtern 1894 als Oberlehrer am Gym- naſium zu Torgau angeſtellt wurde, 1903 wurde er zum Profeſſor ernannt. Außer einigen Überſetzungen aus dem Nordiſchen und Altſächſiſchen ver- öffentlichte er S: Richard Wagner u. der Stabreim, 1884. – Chriſtian *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/178>, abgerufen am 25.11.2024.