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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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rerberuf, wurde 1862 Lehrer am Pä-
dagogium in Eßlingen, kam 1867 nach
den Vereinigten Staaten und ließ sich
in Detroit nieder, wo er seit 1882 als
Direktor der deutsch-amerikanischen
Seminarschule tätig ist. Er hat sich
auch als Komponist bekannt gemacht.

S:

Lyrische Blätter (Ge.), Stuttgart
o. J.-Strategie der Liebe (Lsp.), 1891.

Herrmann, Gustav,

* zu Dresden
1807, studierte einige Jahre in Leip-
zig die Rechte und ging dann nach
Hamburg, um sich der literarischen
Laufbahn zu widmen. Er gab mit
dem ehemaligen Schauspieler F. A.
Oldenburg das Blatt "Der deutsche
Figaro" (Hamburg 1829) heraus, das
sich aber nur ein halbes Jahr hielt.
Dann wandte er sich wieder nach
Leipzig und, als auch hier seine Hoff-
nungen fehlschlugen, nach Weimar,
wo er eben eine mäßige Anstellung
erhalten sollte, als er daselbst, kaum
24 Jahre alt, am 24. Okt. 1831 starb.

S:

Moritz, Kurfürst von Sachsen
(Vaterl. Schsp.), 1831.

*Herrmann, Gustav Konrad
Edmund,

wurde am 3. April 1871 in
Leipzig geboren, wo sein (1895 +)
Vater Königl. sächs. Kommerzienrat,
Fabrikbesitzer und Stadtverordneten-
Vorsteher war. Er besuchte zuerst die
1. Bürgerschule, dann das König
Albert-Gymnasium, dessen Direktor
Prof. Richter in ihm ein glühendes
Jnteresse für deutsche Sprache und
Dichtung weckte, und empfing beson-
ders im Elternhause, in welchem die
bedeutendsten Künstler und Gelehrten
aus aller Welt verkehrten, die nach-
haltigste künstlerische Anregung. Ob-
wohl für die Fortführung der väter-
lichen Firma bestimmt, brachte er
doch seine Studien zu einem gewissen
Abschluß. Er bestand 1890 die Reife-
prüfung und begann an der Univer-
sität Leipzig das Studium der Phi-
losophie, Germanistik und Chemie,
genügte 1892-93 seiner Militärpflicht
bei den Königin-Husaren, und ging
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Her
im Herbst 1893 nach Amerika, um
dort die Jdeen eines modernen Groß-
kaufmanns kennen zu lernen. Jm
geheimen hoffte er noch immer, sei-
nen Beruf aufgeben und ganz seiner
literarischen Lieblingsidee leben zu
können. Da starb sein Vater im
kräftigsten Mannesalter, neun Mo-
nate später der Großvater, der Se-
niorchef der Firma, und so ward er
gezwungen, mit 24 Jahren die allei-
nige Führung eines großen geschäft-
lichen Unternehmens auf sich zu la-
den. Acht Jahre hindurch widmete
er demselben seine ganze Kraft, ohne
an eine literarische Betätigung den-
ken zu können; dann aber gewann er
neue Fühlung mit dem Theater, mit
wissenschaftlichen und künstlerischen
Größen, wie A. Nikisch, Max Klinger,
Ellen Key, H. St. Chamberlain, Max
Lange, vor allem mit der Familie
des Meisters von Baireuth, und nun
durfte er sich neben der Fortführung
seines Geschäfts auch erlauben, die
Feder wieder in die Hand zu nehmen
und auf schönwissenschaftlichem Ge-
biete zu wirken.

S:

Baireuther Ein-
drücke, 1904. - Tristan und Jsolde
(Eine Studie), 1906. - Der Triumph
des Mannes (Schsp.), 1906. - Der
große Baal (Dr.), 1907. - Tönende
und klirrende Saiten (Ge.), 1907. -
Vineta (Ge.), 1908.

Herrmann, Julius,

geb. 1834 in
Danzig, erlernte, nachdem er die dor-
tige St. Katharinenschule besucht
hatte, das Klempnerhandwerk und
machte sich später als Meister in sei-
ner Vaterstadt seßhaft. Jm Spät-
sommer 1902 stürzte er, bei einer Ar-
beit auf einem Dache beschäftigt, aus
beträchtlicher Höhe herab und fand
so einen schnellen Tod. Seine Ge-
dichte erschienen u. d. T.:

S:

Julius
Herrmann. Ein Danziger Volksdich-
ter. Ausgewählte Lieder, hrsg. von
W. Dom, 1902.

Herrmann, Konrad,

wurde am
18. Juli 1817 zu Hanau als der Sohn

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Her
rerberuf, wurde 1862 Lehrer am Pä-
dagogium in Eßlingen, kam 1867 nach
den Vereinigten Staaten und ließ ſich
in Detroit nieder, wo er ſeit 1882 als
Direktor der deutſch-amerikaniſchen
Seminarſchule tätig iſt. Er hat ſich
auch als Komponiſt bekannt gemacht.

S:

Lyriſche Blätter (Ge.), Stuttgart
o. J.–Strategie der Liebe (Lſp.), 1891.

Herrmann, Guſtav,

* zu Dresden
1807, ſtudierte einige Jahre in Leip-
zig die Rechte und ging dann nach
Hamburg, um ſich der literariſchen
Laufbahn zu widmen. Er gab mit
dem ehemaligen Schauſpieler F. A.
Oldenburg das Blatt „Der deutſche
Figaro“ (Hamburg 1829) heraus, das
ſich aber nur ein halbes Jahr hielt.
Dann wandte er ſich wieder nach
Leipzig und, als auch hier ſeine Hoff-
nungen fehlſchlugen, nach Weimar,
wo er eben eine mäßige Anſtellung
erhalten ſollte, als er daſelbſt, kaum
24 Jahre alt, am 24. Okt. 1831 ſtarb.

S:

Moritz, Kurfürſt von Sachſen
(Vaterl. Schſp.), 1831.

*Herrmann, Guſtav Konrad
Edmund,

wurde am 3. April 1871 in
Leipzig geboren, wo ſein (1895 †)
Vater Königl. ſächſ. Kommerzienrat,
Fabrikbeſitzer und Stadtverordneten-
Vorſteher war. Er beſuchte zuerſt die
1. Bürgerſchule, dann das König
Albert-Gymnaſium, deſſen Direktor
Prof. Richter in ihm ein glühendes
Jntereſſe für deutſche Sprache und
Dichtung weckte, und empfing beſon-
ders im Elternhauſe, in welchem die
bedeutendſten Künſtler und Gelehrten
aus aller Welt verkehrten, die nach-
haltigſte künſtleriſche Anregung. Ob-
wohl für die Fortführung der väter-
lichen Firma beſtimmt, brachte er
doch ſeine Studien zu einem gewiſſen
Abſchluß. Er beſtand 1890 die Reife-
prüfung und begann an der Univer-
ſität Leipzig das Studium der Phi-
loſophie, Germaniſtik und Chemie,
genügte 1892–93 ſeiner Militärpflicht
bei den Königin-Huſaren, und ging
[Spaltenumbruch]

Her
im Herbſt 1893 nach Amerika, um
dort die Jdeen eines modernen Groß-
kaufmanns kennen zu lernen. Jm
geheimen hoffte er noch immer, ſei-
nen Beruf aufgeben und ganz ſeiner
literariſchen Lieblingsidee leben zu
können. Da ſtarb ſein Vater im
kräftigſten Mannesalter, neun Mo-
nate ſpäter der Großvater, der Se-
niorchef der Firma, und ſo ward er
gezwungen, mit 24 Jahren die allei-
nige Führung eines großen geſchäft-
lichen Unternehmens auf ſich zu la-
den. Acht Jahre hindurch widmete
er demſelben ſeine ganze Kraft, ohne
an eine literariſche Betätigung den-
ken zu können; dann aber gewann er
neue Fühlung mit dem Theater, mit
wiſſenſchaftlichen und künſtleriſchen
Größen, wie A. Nikiſch, Max Klinger,
Ellen Key, H. St. Chamberlain, Max
Lange, vor allem mit der Familie
des Meiſters von Baireuth, und nun
durfte er ſich neben der Fortführung
ſeines Geſchäfts auch erlauben, die
Feder wieder in die Hand zu nehmen
und auf ſchönwiſſenſchaftlichem Ge-
biete zu wirken.

S:

Baireuther Ein-
drücke, 1904. – Triſtan und Jſolde
(Eine Studie), 1906. – Der Triumph
des Mannes (Schſp.), 1906. – Der
große Baal (Dr.), 1907. – Tönende
und klirrende Saiten (Ge.), 1907. –
Vineta (Ge.), 1908.

Herrmann, Julius,

geb. 1834 in
Danzig, erlernte, nachdem er die dor-
tige St. Katharinenſchule beſucht
hatte, das Klempnerhandwerk und
machte ſich ſpäter als Meiſter in ſei-
ner Vaterſtadt ſeßhaft. Jm Spät-
ſommer 1902 ſtürzte er, bei einer Ar-
beit auf einem Dache beſchäftigt, aus
beträchtlicher Höhe herab und fand
ſo einen ſchnellen Tod. Seine Ge-
dichte erſchienen u. d. T.:

S:

Julius
Herrmann. Ein Danziger Volksdich-
ter. Ausgewählte Lieder, hrsg. von
W. Dom, 1902.

Herrmann, Konrad,

wurde am
18. Juli 1817 zu Hanau als der Sohn

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[173/0177] Her Her rerberuf, wurde 1862 Lehrer am Pä- dagogium in Eßlingen, kam 1867 nach den Vereinigten Staaten und ließ ſich in Detroit nieder, wo er ſeit 1882 als Direktor der deutſch-amerikaniſchen Seminarſchule tätig iſt. Er hat ſich auch als Komponiſt bekannt gemacht. S: Lyriſche Blätter (Ge.), Stuttgart o. J.–Strategie der Liebe (Lſp.), 1891. Herrmann, Guſtav, * zu Dresden 1807, ſtudierte einige Jahre in Leip- zig die Rechte und ging dann nach Hamburg, um ſich der literariſchen Laufbahn zu widmen. Er gab mit dem ehemaligen Schauſpieler F. A. Oldenburg das Blatt „Der deutſche Figaro“ (Hamburg 1829) heraus, das ſich aber nur ein halbes Jahr hielt. Dann wandte er ſich wieder nach Leipzig und, als auch hier ſeine Hoff- nungen fehlſchlugen, nach Weimar, wo er eben eine mäßige Anſtellung erhalten ſollte, als er daſelbſt, kaum 24 Jahre alt, am 24. Okt. 1831 ſtarb. S: Moritz, Kurfürſt von Sachſen (Vaterl. Schſp.), 1831. *Herrmann, Guſtav Konrad Edmund, wurde am 3. April 1871 in Leipzig geboren, wo ſein (1895 †) Vater Königl. ſächſ. Kommerzienrat, Fabrikbeſitzer und Stadtverordneten- Vorſteher war. Er beſuchte zuerſt die 1. Bürgerſchule, dann das König Albert-Gymnaſium, deſſen Direktor Prof. Richter in ihm ein glühendes Jntereſſe für deutſche Sprache und Dichtung weckte, und empfing beſon- ders im Elternhauſe, in welchem die bedeutendſten Künſtler und Gelehrten aus aller Welt verkehrten, die nach- haltigſte künſtleriſche Anregung. Ob- wohl für die Fortführung der väter- lichen Firma beſtimmt, brachte er doch ſeine Studien zu einem gewiſſen Abſchluß. Er beſtand 1890 die Reife- prüfung und begann an der Univer- ſität Leipzig das Studium der Phi- loſophie, Germaniſtik und Chemie, genügte 1892–93 ſeiner Militärpflicht bei den Königin-Huſaren, und ging im Herbſt 1893 nach Amerika, um dort die Jdeen eines modernen Groß- kaufmanns kennen zu lernen. Jm geheimen hoffte er noch immer, ſei- nen Beruf aufgeben und ganz ſeiner literariſchen Lieblingsidee leben zu können. Da ſtarb ſein Vater im kräftigſten Mannesalter, neun Mo- nate ſpäter der Großvater, der Se- niorchef der Firma, und ſo ward er gezwungen, mit 24 Jahren die allei- nige Führung eines großen geſchäft- lichen Unternehmens auf ſich zu la- den. Acht Jahre hindurch widmete er demſelben ſeine ganze Kraft, ohne an eine literariſche Betätigung den- ken zu können; dann aber gewann er neue Fühlung mit dem Theater, mit wiſſenſchaftlichen und künſtleriſchen Größen, wie A. Nikiſch, Max Klinger, Ellen Key, H. St. Chamberlain, Max Lange, vor allem mit der Familie des Meiſters von Baireuth, und nun durfte er ſich neben der Fortführung ſeines Geſchäfts auch erlauben, die Feder wieder in die Hand zu nehmen und auf ſchönwiſſenſchaftlichem Ge- biete zu wirken. S: Baireuther Ein- drücke, 1904. – Triſtan und Jſolde (Eine Studie), 1906. – Der Triumph des Mannes (Schſp.), 1906. – Der große Baal (Dr.), 1907. – Tönende und klirrende Saiten (Ge.), 1907. – Vineta (Ge.), 1908. Herrmann, Julius, geb. 1834 in Danzig, erlernte, nachdem er die dor- tige St. Katharinenſchule beſucht hatte, das Klempnerhandwerk und machte ſich ſpäter als Meiſter in ſei- ner Vaterſtadt ſeßhaft. Jm Spät- ſommer 1902 ſtürzte er, bei einer Ar- beit auf einem Dache beſchäftigt, aus beträchtlicher Höhe herab und fand ſo einen ſchnellen Tod. Seine Ge- dichte erſchienen u. d. T.: S: Julius Herrmann. Ein Danziger Volksdich- ter. Ausgewählte Lieder, hrsg. von W. Dom, 1902. Herrmann, Konrad, wurde am 18. Juli 1817 zu Hanau als der Sohn *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/177>, abgerufen am 24.11.2024.