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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Schubert (Drama), 1888. - Edda-
studien, 1888.

*Herrmann, Reinhold,

geb. am
31. März 1862 zu Berlin als der Sohn
eines Kunstformers, verlor seine Mut-
ter schon in frühem Alter und wurde
von einer Tante erzogen, die auch
1873 seine Übersiedelung von einer
Bürgerschule in das Gymnasium
durchsetzte, obwohl die Mittel dazu
nur dürftig waren. Diese versagten
aber gänzlich, als H. zum Studium
der Rechte übergehen wollte, und so
wandte er sich auf den Rat eines sei-
ner Professoren der Schriftstellerei
zu. Er lebt in Berlin.

S:

Durchs
Toben (Ge.), 1886. - Die neue Re-
ligion (Dr. D.), 1892.

Herrmann, Theodor Alwin,

* am
6. Mai 1848 zu Görlitz als der Sohn
eines Justizrats, besuchte das Gym-
nasium daselbst u. studierte in Ber-
lin. Nachdem er den Feldzug gegen
Frankreich 1870-71 mitgemacht, war
er kurze Zeit Lehrer in Sinzig am
Rhein, bereiste darauf England und
wurde Lehrer in Ruhrort, von wo
er 1857 an die Annenschule zu Dres-
den kam. Hier starb er am 12. März
1889.

S:

Aus Herrmanns poetischem
Nachlasse (Eingeleitet von Cornelius
Gurlitt), 1889.

*Herrmann, Therese,

pseudon.
Hedwig Berger, wurde am 12.
Dezbr. 1880 zu Kleinpriesen bei Brüx
(Böhmen) als jüngstes Kind des Ober-
lehrers Anton H. geboren. Die Mut-
ter starb früh, und so blieb die Toch-
ter meist den Dienstboten überlassen
und wurde vernachlässigt. Ehe es der
Vater erkannte, war sie einer tücki-
schen Krankheit zum Opfer gefallen,
die sie für immer an den Rollstuhl
fesselte und auch in der körperlichen
Entwicklung zurückhielt. Dazu gesell-
ten sich schmerzhafte Begleiterschei-
nungen, die sie nur selten verließen.
Dagegen war sie geistig durchaus
normal entwickelt, hatte eine Gabe
schneller Auffassung und machte in
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Her
der Schule gute Fortschritte. Das
meiste verdankte sie jedoch ihrem Va-
ter, einem hochgebildeten Manne, der
durch widrige Schicksale vom Fürsten-
schlosse herab in die Dorfeinsamkeit
getrieben worden war. Auch unter-
nahm sie später mit ihm alljährlich
eine größere Reise, so daß sie nach u.
nach trotz ihres Leidens ein gutes
Stück von der Welt kennen lernte.
Mit 15 Jahren begann sie ihre schrift-
stellerische Tätigkeit, die sie nach dem
Tode des Vaters um des Erwerbes
willen hat fortsetzen müssen. Sie lebt
jetzt in Mariaschein (Böhmen).

S:


Der Hofnarr des Winterkönigs (Hist.
R.), 1906 (Sv.). - Mohnprinzeßchen
(E.), 1908.

Hersch, Hermann,

wurde 1821 zu
Jüchen in der preußischen Rhein-
provinz von armen jüdischen Eltern
geboren. Früh fühlte er sich zu den
Wissenschaften hingezogen, konnte
aber seinen Lieblingswunsch, die Uni-
versität zu beziehen, nicht in Erfül-
lung gehen sehen, da ihm die Mittel
zur wissenschaftlichen Ausbildung
fehlten. Er widmete sich dem Kauf-
mannsberufe, dem er sieben Jahre
lang angehörte, ward dann aber von
einflußreichen Glaubensgenossen in
Köln, die sich für sein Streben inter-
essierten, unterstützt, so daß er in
Bonn drei Jahre lang seinen aka-
demischen Studien obliegen konnte.
Um zunächst die Bühne zu studieren,
wandte er sich nach Berlin, dann nach
München, wo er an Dingelstedt einen
Förderer seines Strebens fand, und
kehrte schließlich nach Berlin zurück,
wo er am 27. Juli 1870 starb.

S:


Gedichte, 1847. 2. A. 1850. - Von
Westen nach Osten (Ge.). 1848. -
Thekla (Gesänge der Liebe), 1849. -
Ein Glaubensbekenntnis (2 Ge.),
1849. - Sophonisbe (Tr.), 1859. -
Die Anna-Liese (Schsp.), 1859. N. A.
1907. - Maria v. Burgund (Tr.),
1860. - Als Manuskript gedruckt:
Alfonso Guzman der Getreue (Dr.,

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Her
Schubert (Drama), 1888. – Edda-
ſtudien, 1888.

*Herrmann, Reinhold,

geb. am
31. März 1862 zu Berlin als der Sohn
eines Kunſtformers, verlor ſeine Mut-
ter ſchon in frühem Alter und wurde
von einer Tante erzogen, die auch
1873 ſeine Überſiedelung von einer
Bürgerſchule in das Gymnaſium
durchſetzte, obwohl die Mittel dazu
nur dürftig waren. Dieſe verſagten
aber gänzlich, als H. zum Studium
der Rechte übergehen wollte, und ſo
wandte er ſich auf den Rat eines ſei-
ner Profeſſoren der Schriftſtellerei
zu. Er lebt in Berlin.

S:

Durchs
Toben (Ge.), 1886. – Die neue Re-
ligion (Dr. D.), 1892.

Herrmann, Theodor Alwin,

* am
6. Mai 1848 zu Görlitz als der Sohn
eines Juſtizrats, beſuchte das Gym-
naſium daſelbſt u. ſtudierte in Ber-
lin. Nachdem er den Feldzug gegen
Frankreich 1870–71 mitgemacht, war
er kurze Zeit Lehrer in Sinzig am
Rhein, bereiſte darauf England und
wurde Lehrer in Ruhrort, von wo
er 1857 an die Annenſchule zu Dres-
den kam. Hier ſtarb er am 12. März
1889.

S:

Aus Herrmanns poetiſchem
Nachlaſſe (Eingeleitet von Cornelius
Gurlitt), 1889.

*Herrmann, Thereſe,

pſeudon.
Hedwig Berger, wurde am 12.
Dezbr. 1880 zu Kleinprieſen bei Brüx
(Böhmen) als jüngſtes Kind des Ober-
lehrers Anton H. geboren. Die Mut-
ter ſtarb früh, und ſo blieb die Toch-
ter meiſt den Dienſtboten überlaſſen
und wurde vernachläſſigt. Ehe es der
Vater erkannte, war ſie einer tücki-
ſchen Krankheit zum Opfer gefallen,
die ſie für immer an den Rollſtuhl
feſſelte und auch in der körperlichen
Entwicklung zurückhielt. Dazu geſell-
ten ſich ſchmerzhafte Begleiterſchei-
nungen, die ſie nur ſelten verließen.
Dagegen war ſie geiſtig durchaus
normal entwickelt, hatte eine Gabe
ſchneller Auffaſſung und machte in
[Spaltenumbruch]

Her
der Schule gute Fortſchritte. Das
meiſte verdankte ſie jedoch ihrem Va-
ter, einem hochgebildeten Manne, der
durch widrige Schickſale vom Fürſten-
ſchloſſe herab in die Dorfeinſamkeit
getrieben worden war. Auch unter-
nahm ſie ſpäter mit ihm alljährlich
eine größere Reiſe, ſo daß ſie nach u.
nach trotz ihres Leidens ein gutes
Stück von der Welt kennen lernte.
Mit 15 Jahren begann ſie ihre ſchrift-
ſtelleriſche Tätigkeit, die ſie nach dem
Tode des Vaters um des Erwerbes
willen hat fortſetzen müſſen. Sie lebt
jetzt in Mariaſchein (Böhmen).

S:


Der Hofnarr des Winterkönigs (Hiſt.
R.), 1906 (Sv.). – Mohnprinzeßchen
(E.), 1908.

Herſch, Hermann,

wurde 1821 zu
Jüchen in der preußiſchen Rhein-
provinz von armen jüdiſchen Eltern
geboren. Früh fühlte er ſich zu den
Wiſſenſchaften hingezogen, konnte
aber ſeinen Lieblingswunſch, die Uni-
verſität zu beziehen, nicht in Erfül-
lung gehen ſehen, da ihm die Mittel
zur wiſſenſchaftlichen Ausbildung
fehlten. Er widmete ſich dem Kauf-
mannsberufe, dem er ſieben Jahre
lang angehörte, ward dann aber von
einflußreichen Glaubensgenoſſen in
Köln, die ſich für ſein Streben inter-
eſſierten, unterſtützt, ſo daß er in
Bonn drei Jahre lang ſeinen aka-
demiſchen Studien obliegen konnte.
Um zunächſt die Bühne zu ſtudieren,
wandte er ſich nach Berlin, dann nach
München, wo er an Dingelſtedt einen
Förderer ſeines Strebens fand, und
kehrte ſchließlich nach Berlin zurück,
wo er am 27. Juli 1870 ſtarb.

S:


Gedichte, 1847. 2. A. 1850. – Von
Weſten nach Oſten (Ge.). 1848. –
Thekla (Geſänge der Liebe), 1849. –
Ein Glaubensbekenntnis (2 Ge.),
1849. – Sophonisbe (Tr.), 1859. –
Die Anna-Lieſe (Schſp.), 1859. N. A.
1907. – Maria v. Burgund (Tr.),
1860. – Als Manuſkript gedruckt:
Alfonſo Guzman der Getreue (Dr.,

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/179>, abgerufen am 25.11.2024.