Seine Wirkung ist ungläublich, Die er oft bey Kranken thut: Seine Kräfte nicht beschreiblich, Wie er, das schon faule Blut, Von der Fäulniß, durch das Speyen, Wunderbar weis zu befreyen. Von der sauren Feuchtigkeit Wird der Mensch durch ihn befreyt.
Ja wie herrlich und wie nöthig Jst es nicht, wenn Fleifch und Haut Grindig, krätzig, unterkötig, Was man nicht ohn Grauen schaut, Machet es sehr schnell genesen, Und der Krankheit giftig Wesen Wird, durch seine rege Kraft, Bald getilgt und weggeschafft.
Ja auf recht besondre Weise, Die man sieht, doch nicht begreift, Tilgt es Flöhe, Wanzen, Läuse: Wenn ihr wüster Schwarm sich häuft, Daß sie schwerlich zu ertragen, Wird sein Dunst sie gleich verjagen; Denn, so viel wir noch verstehn, Muß es, durch den Dunst, geschehn.
Alle Körper scheinen immer Zu der Still und Ruh geneigt, Da sich dieses Silbers Schimmer Allezeit in Unruh zeigt. Selbst die Flut ist nicht so rege, Es sucht selber seine Wege; Wär ein Theilchen noch so klein, Wird es in Bewegung seyn.
Ja
Betrachtungen
Seine Wirkung iſt unglaͤublich, Die er oft bey Kranken thut: Seine Kraͤfte nicht beſchreiblich, Wie er, das ſchon faule Blut, Von der Faͤulniß, durch das Speyen, Wunderbar weis zu befreyen. Von der ſauren Feuchtigkeit Wird der Menſch durch ihn befreyt.
Ja wie herrlich und wie noͤthig Jſt es nicht, wenn Fleifch und Haut Grindig, kraͤtzig, unterkoͤtig, Was man nicht ohn Grauen ſchaut, Machet es ſehr ſchnell geneſen, Und der Krankheit giftig Weſen Wird, durch ſeine rege Kraft, Bald getilgt und weggeſchafft.
Ja auf recht beſondre Weiſe, Die man ſieht, doch nicht begreift, Tilgt es Floͤhe, Wanzen, Laͤuſe: Wenn ihr wuͤſter Schwarm ſich haͤuft, Daß ſie ſchwerlich zu ertragen, Wird ſein Dunſt ſie gleich verjagen; Denn, ſo viel wir noch verſtehn, Muß es, durch den Dunſt, geſchehn.
Alle Koͤrper ſcheinen immer Zu der Still und Ruh geneigt, Da ſich dieſes Silbers Schimmer Allezeit in Unruh zeigt. Selbſt die Flut iſt nicht ſo rege, Es ſucht ſelber ſeine Wege; Waͤr ein Theilchen noch ſo klein, Wird es in Bewegung ſeyn.
Ja
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Betrachtungen
Seine Wirkung iſt unglaͤublich,
Die er oft bey Kranken thut:
Seine Kraͤfte nicht beſchreiblich,
Wie er, das ſchon faule Blut,
Von der Faͤulniß, durch das Speyen,
Wunderbar weis zu befreyen.
Von der ſauren Feuchtigkeit
Wird der Menſch durch ihn befreyt.
Ja wie herrlich und wie noͤthig
Jſt es nicht, wenn Fleifch und Haut
Grindig, kraͤtzig, unterkoͤtig,
Was man nicht ohn Grauen ſchaut,
Machet es ſehr ſchnell geneſen,
Und der Krankheit giftig Weſen
Wird, durch ſeine rege Kraft,
Bald getilgt und weggeſchafft.
Ja auf recht beſondre Weiſe,
Die man ſieht, doch nicht begreift,
Tilgt es Floͤhe, Wanzen, Laͤuſe:
Wenn ihr wuͤſter Schwarm ſich haͤuft,
Daß ſie ſchwerlich zu ertragen,
Wird ſein Dunſt ſie gleich verjagen;
Denn, ſo viel wir noch verſtehn,
Muß es, durch den Dunſt, geſchehn.
Alle Koͤrper ſcheinen immer
Zu der Still und Ruh geneigt,
Da ſich dieſes Silbers Schimmer
Allezeit in Unruh zeigt.
Selbſt die Flut iſt nicht ſo rege,
Es ſucht ſelber ſeine Wege;
Waͤr ein Theilchen noch ſo klein,
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Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748/46>, abgerufen am 16.07.2024.
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