Großer Schöpfer! ach verzeihe, Wenn wir etwan, wie das Vieh, Sie bisher genutzt. Verleihe, Daß dir künftig, wenn wir sie Mit vergnügtem Geist genießen, Mög' ein Dank daraus entsprießen, Der, o Vater aller Welt, Dir, aus Lieb' allein, gefällt!
Quit- ten.
Auch die rauhen Quitten hegen, Zum Vergnügen uns'rer Brust, Wenn wir ihr Gewächs erwägen, Nahrung, Kühlung, Nutz und Lust. Jhre Kräfte sind verschiedlich, Jhre Säfte säurlich, niedlich, Zur Erfrischung sehr bequem, Heilsam und auch angenehm.
Diese Frucht läßt abermalen Uns was sonderbares sehn, Da wir sie an Form und Schalen Jn zwey Sorten, beyde schön, Nutzbar eingetheilet finden, Davon einige sich ründen, Andre länglich sind und spitz[.] Beyde Sorten sind uns nütz.
Bey der Frucht ist zu ermessen Etwas sonderlichs, da man Solche roh durchaus nicht essen, Und gekocht nur brauchen kann. Dieß, so ihr besonders eigen, Taugt, uns abermal zu zeigen, Wie so viel und mancherley Des Naturgeists Wirkung sey.
Die
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uͤber das Reich der Pflanzen.
Großer Schoͤpfer! ach verzeihe, Wenn wir etwan, wie das Vieh, Sie bisher genutzt. Verleihe, Daß dir kuͤnftig, wenn wir ſie Mit vergnuͤgtem Geiſt genießen, Moͤg’ ein Dank daraus entſprießen, Der, o Vater aller Welt, Dir, aus Lieb’ allein, gefaͤllt!
Quit- ten.
Auch die rauhen Quitten hegen, Zum Vergnuͤgen unſ’rer Bruſt, Wenn wir ihr Gewaͤchs erwaͤgen, Nahrung, Kuͤhlung, Nutz und Luſt. Jhre Kraͤfte ſind verſchiedlich, Jhre Saͤfte ſaͤurlich, niedlich, Zur Erfriſchung ſehr bequem, Heilſam und auch angenehm.
Dieſe Frucht laͤßt abermalen Uns was ſonderbares ſehn, Da wir ſie an Form und Schalen Jn zwey Sorten, beyde ſchoͤn, Nutzbar eingetheilet finden, Davon einige ſich ruͤnden, Andre laͤnglich ſind und ſpitz[.] Beyde Sorten ſind uns nuͤtz.
Bey der Frucht iſt zu ermeſſen Etwas ſonderlichs, da man Solche roh durchaus nicht eſſen, Und gekocht nur brauchen kann. Dieß, ſo ihr beſonders eigen, Taugt, uns abermal zu zeigen, Wie ſo viel und mancherley Des Naturgeiſts Wirkung ſey.
Die
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uͤber das Reich der Pflanzen.
Großer Schoͤpfer! ach verzeihe,
Wenn wir etwan, wie das Vieh,
Sie bisher genutzt. Verleihe,
Daß dir kuͤnftig, wenn wir ſie
Mit vergnuͤgtem Geiſt genießen,
Moͤg’ ein Dank daraus entſprießen,
Der, o Vater aller Welt,
Dir, aus Lieb’ allein, gefaͤllt!
Auch die rauhen Quitten hegen,
Zum Vergnuͤgen unſ’rer Bruſt,
Wenn wir ihr Gewaͤchs erwaͤgen,
Nahrung, Kuͤhlung, Nutz und Luſt.
Jhre Kraͤfte ſind verſchiedlich,
Jhre Saͤfte ſaͤurlich, niedlich,
Zur Erfriſchung ſehr bequem,
Heilſam und auch angenehm.
Dieſe Frucht laͤßt abermalen
Uns was ſonderbares ſehn,
Da wir ſie an Form und Schalen
Jn zwey Sorten, beyde ſchoͤn,
Nutzbar eingetheilet finden,
Davon einige ſich ruͤnden,
Andre laͤnglich ſind und ſpitz.
Beyde Sorten ſind uns nuͤtz.
Bey der Frucht iſt zu ermeſſen
Etwas ſonderlichs, da man
Solche roh durchaus nicht eſſen,
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Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748/187>, abgerufen am 16.07.2024.
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