Und dahin den Weg zu nehmen, Hat ein wahrer Physicus Sich ja nimmermehr zu schämen, Weil er ja begreifen muß, Daß, zum Schöpfer hinzuleiten, Eins der größten Trefflichkeiten, So uns seine Kunst entdeckt, Und in ihr verborgen steckt.
Wenn wir nun noch weiter sinnen, Urstoff.Um den Urstoff zu beseh'n, Und das Wesen recht von innen, Draus die Pflanzen all besteh'n, Wird man, wenn wir sie ergründen, Leichtlich diese Wahrheit finden: Daß ihr Urstoff einerley Mit dem Mineralreich sey.
Jst der Stoff der Mineralen Salz, Salpeter, Vitriol; So sind die Fundamentalen Von den Pflanzen eben wohl Auch dieselben; saure Säfte Haben eben solche Kräfte Jn den Pflanzen überall, Als die Säure im Metall.
Aus dem flücht'gen Salz erscheinet, Daß, von grober Erde frey, Es ein Salz mit Oel vereinet, Wie im Mineralreich sey. Theile, welche sich entzünden, Die wir auch in Pflanzen finden, Sind, wie dorten ja sowohl, Vitriol und Schwefel voll.
Es
uͤber das Reich der Pflanzen.
Und dahin den Weg zu nehmen, Hat ein wahrer Phyſicus Sich ja nimmermehr zu ſchaͤmen, Weil er ja begreifen muß, Daß, zum Schoͤpfer hinzuleiten, Eins der groͤßten Trefflichkeiten, So uns ſeine Kunſt entdeckt, Und in ihr verborgen ſteckt.
Wenn wir nun noch weiter ſinnen, Urſtoff.Um den Urſtoff zu beſeh’n, Und das Weſen recht von innen, Draus die Pflanzen all beſteh’n, Wird man, wenn wir ſie ergruͤnden, Leichtlich dieſe Wahrheit finden: Daß ihr Urſtoff einerley Mit dem Mineralreich ſey.
Jſt der Stoff der Mineralen Salz, Salpeter, Vitriol; So ſind die Fundamentalen Von den Pflanzen eben wohl Auch dieſelben; ſaure Saͤfte Haben eben ſolche Kraͤfte Jn den Pflanzen uͤberall, Als die Saͤure im Metall.
Aus dem fluͤcht’gen Salz erſcheinet, Daß, von grober Erde frey, Es ein Salz mit Oel vereinet, Wie im Mineralreich ſey. Theile, welche ſich entzuͤnden, Die wir auch in Pflanzen finden, Sind, wie dorten ja ſowohl, Vitriol und Schwefel voll.
Es
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uͤber das Reich der Pflanzen.
Und dahin den Weg zu nehmen,
Hat ein wahrer Phyſicus
Sich ja nimmermehr zu ſchaͤmen,
Weil er ja begreifen muß,
Daß, zum Schoͤpfer hinzuleiten,
Eins der groͤßten Trefflichkeiten,
So uns ſeine Kunſt entdeckt,
Und in ihr verborgen ſteckt.
Wenn wir nun noch weiter ſinnen,
Um den Urſtoff zu beſeh’n,
Und das Weſen recht von innen,
Draus die Pflanzen all beſteh’n,
Wird man, wenn wir ſie ergruͤnden,
Leichtlich dieſe Wahrheit finden:
Daß ihr Urſtoff einerley
Mit dem Mineralreich ſey.
Jſt der Stoff der Mineralen
Salz, Salpeter, Vitriol;
So ſind die Fundamentalen
Von den Pflanzen eben wohl
Auch dieſelben; ſaure Saͤfte
Haben eben ſolche Kraͤfte
Jn den Pflanzen uͤberall,
Als die Saͤure im Metall.
Aus dem fluͤcht’gen Salz erſcheinet,
Daß, von grober Erde frey,
Es ein Salz mit Oel vereinet,
Wie im Mineralreich ſey.
Theile, welche ſich entzuͤnden,
Die wir auch in Pflanzen finden,
Sind, wie dorten ja ſowohl,
Vitriol und Schwefel voll.
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Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748/147>, abgerufen am 27.11.2024.
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