Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 8. Hamburg, 1746.auf das 1740ste Jahr. Auch, münd- und schriftlich, mir bezeugt, wie ihm sein Stand, in allen Dingen, So angenehm und reizend wäre, daß er, sein einst er- wähltes Leben, Nicht einst für eines Königs Stand, gesinnet wäre, wegzugeben. "Ach Herr! Der Du in allen Ständen, auch in der Fern' und Näh, regierst; "Regier' auch ihn auf seinen Wegen! Der Du auch durch die tiefen Fluthen "Die schwehren Wasser-Schlösser führst; "Ach lenke sein gefährlichs Wallen, durch Deine Wun- der-Hand, zum Guten, "Und laß ihn, auf dem weiten Meer, wie Dein allmäch- tiges Regieren, "Auch Deine väterliche Vorsicht, Dein Wohlthun, Deinen Segen, spühren! Noch hast Du eins von meinen Kindern, in unter- schiedlichen Gefahren, Zumalen einst mit Schieß-Gewehr, o Herr! gewürdigt, zu bewahren. Da auch was, so mit eben diesem geschehen sollen, nicht geschehn; So gieb, daß das, was es gewählt, und nicht gewählt, sey wohlgethan, Und nimmer ihn gereuen möge! Von meinen Dir geweihten Werken ist auch, in die- sem Jahr nunmehr, Zu Deinen Ehren, und zugleich zu vieler Leser Lust und Lehr, Der
auf das 1740ſte Jahr. Auch, muͤnd- und ſchriftlich, mir bezeugt, wie ihm ſein Stand, in allen Dingen, So angenehm und reizend waͤre, daß er, ſein einſt er- waͤhltes Leben, Nicht einſt fuͤr eines Koͤnigs Stand, geſinnet waͤre, wegzugeben. “Ach Herr! Der Du in allen Staͤnden, auch in der Fern’ und Naͤh, regierſt; “Regier’ auch ihn auf ſeinen Wegen! Der Du auch durch die tiefen Fluthen “Die ſchwehren Waſſer-Schloͤſſer fuͤhrſt; “Ach lenke ſein gefaͤhrlichs Wallen, durch Deine Wun- der-Hand, zum Guten, “Und laß ihn, auf dem weiten Meer, wie Dein allmaͤch- tiges Regieren, “Auch Deine vaͤterliche Vorſicht, Dein Wohlthun, Deinen Segen, ſpuͤhren! Noch haſt Du eins von meinen Kindern, in unter- ſchiedlichen Gefahren, Zumalen einſt mit Schieß-Gewehr, o Herr! gewuͤrdigt, zu bewahren. Da auch was, ſo mit eben dieſem geſchehen ſollen, nicht geſchehn; So gieb, daß das, was es gewaͤhlt, und nicht gewaͤhlt, ſey wohlgethan, Und nimmer ihn gereuen moͤge! Von meinen Dir geweihten Werken iſt auch, in die- ſem Jahr nunmehr, Zu Deinen Ehren, und zugleich zu vieler Leſer Luſt und Lehr, Der
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auf das 1740ſte Jahr.
Auch, muͤnd- und ſchriftlich, mir bezeugt, wie ihm ſein
Stand, in allen Dingen,
So angenehm und reizend waͤre, daß er, ſein einſt er-
waͤhltes Leben,
Nicht einſt fuͤr eines Koͤnigs Stand, geſinnet waͤre,
wegzugeben.
“Ach Herr! Der Du in allen Staͤnden, auch in der Fern’
und Naͤh, regierſt;
“Regier’ auch ihn auf ſeinen Wegen! Der Du auch
durch die tiefen Fluthen
“Die ſchwehren Waſſer-Schloͤſſer fuͤhrſt;
“Ach lenke ſein gefaͤhrlichs Wallen, durch Deine Wun-
der-Hand, zum Guten,
“Und laß ihn, auf dem weiten Meer, wie Dein allmaͤch-
tiges Regieren,
“Auch Deine vaͤterliche Vorſicht, Dein Wohlthun,
Deinen Segen, ſpuͤhren!
Noch haſt Du eins von meinen Kindern, in unter-
ſchiedlichen Gefahren,
Zumalen einſt mit Schieß-Gewehr, o Herr! gewuͤrdigt,
zu bewahren.
Da auch was, ſo mit eben dieſem geſchehen ſollen, nicht
geſchehn;
So gieb, daß das, was es gewaͤhlt, und nicht gewaͤhlt,
ſey wohlgethan,
Und nimmer ihn gereuen moͤge!
Von meinen Dir geweihten Werken iſt auch, in die-
ſem Jahr nunmehr,
Zu Deinen Ehren, und zugleich zu vieler Leſer Luſt und
Lehr,
Der
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