Wann aber auch verschiedne Zufäll', im vorgen Jahr, mir überkommen, Die mir empfindlich gnug gewesen, und mancherley Verdruß erregt; Wovon doch aber mehrentheils die wilden Stürme sich gelegt, Durch Gottes allgewaltigs Walten: hab' ich mir jetzo vorgenommen, Auch dafür meinen Gott zu preisen; und, was auch dabey mir geschehn, Durch Ueberlegen und Erinnern, zum Ruhm des Schöp- fers, einzusehn.
Es haben sich, in meinem Amt, viel Zwistigkeiten an den Gränzen, Mit einer mächtgen Nachbarschaft, ganz unverhofft, hervorgethan: Bald kamen hier Verdrießlichkeiten voll Schwierigkeiten auf die Bahn, Die mehrentheils von Folgen sind, und nicht so leicht- lich zu ergänzen; Doch ist es mehrentheils mit allen, Gott Lob! so leidlich ausgefallen, Daß mein mir untergebnes Amt, und ja so wenig unser Staat, An seinem wohlbeseßnen Recht, was merkliches verloh- ren hat. Die Anstalt, die, zu Land und Wasser, Gott Lob! noch ferner Seuchen wegen, Von mir gemachet werden müssen, begleitete zugleich Dein Segen.
"O Du
auf das 1740ſte Jahr.
Wann aber auch verſchiedne Zufaͤll’, im vorgen Jahr, mir uͤberkommen, Die mir empfindlich gnug geweſen, und mancherley Verdruß erregt; Wovon doch aber mehrentheils die wilden Stuͤrme ſich gelegt, Durch Gottes allgewaltigs Walten: hab’ ich mir jetzo vorgenommen, Auch dafuͤr meinen Gott zu preiſen; und, was auch dabey mir geſchehn, Durch Ueberlegen und Erinnern, zum Ruhm des Schoͤp- fers, einzuſehn.
Es haben ſich, in meinem Amt, viel Zwiſtigkeiten an den Graͤnzen, Mit einer maͤchtgen Nachbarſchaft, ganz unverhofft, hervorgethan: Bald kamen hier Verdrießlichkeiten voll Schwierigkeiten auf die Bahn, Die mehrentheils von Folgen ſind, und nicht ſo leicht- lich zu ergaͤnzen; Doch iſt es mehrentheils mit allen, Gott Lob! ſo leidlich ausgefallen, Daß mein mir untergebnes Amt, und ja ſo wenig unſer Staat, An ſeinem wohlbeſeßnen Recht, was merkliches verloh- ren hat. Die Anſtalt, die, zu Land und Waſſer, Gott Lob! noch ferner Seuchen wegen, Von mir gemachet werden muͤſſen, begleitete zugleich Dein Segen.
“O Du
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auf das 1740ſte Jahr.
Wann aber auch verſchiedne Zufaͤll’, im vorgen Jahr,
mir uͤberkommen,
Die mir empfindlich gnug geweſen, und mancherley
Verdruß erregt;
Wovon doch aber mehrentheils die wilden Stuͤrme ſich
gelegt,
Durch Gottes allgewaltigs Walten: hab’ ich mir jetzo
vorgenommen,
Auch dafuͤr meinen Gott zu preiſen; und, was auch
dabey mir geſchehn,
Durch Ueberlegen und Erinnern, zum Ruhm des Schoͤp-
fers, einzuſehn.
Es haben ſich, in meinem Amt, viel Zwiſtigkeiten
an den Graͤnzen,
Mit einer maͤchtgen Nachbarſchaft, ganz unverhofft,
hervorgethan:
Bald kamen hier Verdrießlichkeiten voll Schwierigkeiten
auf die Bahn,
Die mehrentheils von Folgen ſind, und nicht ſo leicht-
lich zu ergaͤnzen;
Doch iſt es mehrentheils mit allen,
Gott Lob! ſo leidlich ausgefallen,
Daß mein mir untergebnes Amt, und ja ſo wenig
unſer Staat,
An ſeinem wohlbeſeßnen Recht, was merkliches verloh-
ren hat.
Die Anſtalt, die, zu Land und Waſſer, Gott Lob! noch
ferner Seuchen wegen,
Von mir gemachet werden muͤſſen, begleitete zugleich
Dein Segen.
“O Du
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 8. Hamburg, 1746, S. 333. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen08_1746/347>, abgerufen am 16.07.2024.
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