Jn Eile, was zu thun. Es sollt es niemand wissen, Dieß war das schlimmste noch. Daher sie sprach: Wir müssen Ganz einen andern Vorwand nehmen. Es ward darauf die ganze Nacht, Jn ziemlicher Verwirrung, zugebracht. Und endlich setzte sie, mit sechs von unsern Kindern, Nebst meinem Schwieger-Sohn, der eben bey mir war, Sich frühe in ein Schiff, und ließ sich die Gefahr Des Wassers nicht an ihrer Reise hindern. Mit welchem Muht sie mich, ich sie, verlassen; Wird jeder leichtlich fassen. Da war ich nun allein, nebst meinen ältsten Söhnen, Die ich, um sie zu allen zu gewöhnen, Mit Fleiß bey mir behielt. Jch trat denn meine Pflichten, Und, was zur Gegenwehr mir oblag, auszurichten, Beherzt und muhtig an, besorgte Proviant Für die, zu meiner Hülf', mir zugesandte Schaaren, Und alles, was in Eil, zu einem Widerstand, Herbey zu schaffen war. Die Völker kamen an, Der, da sie ausgeschifft, mehr als drey hundert Mann, Zusammt noch einem Corps von Canonierern, waren. Die Ammunition, der Hausraht der Bellonen, Cartätschen, Pulver, Bley, sammt Flinten und Canonen Kam auch im Ueberfluß; wir warfen Batterien, Am weiten Elb-Strand, auf, besetzten Avenüen So viel uns möglich war, befestigten das Schloß Mit neuen Werken und Geschoß.
Nachdem ich nun beständig Tag und Nacht, Jn mancherley Verrichtung, zugebracht, Wobey, wie es der Menschen Brauch, Bey vielen nöhtigen, unnöht'ge Grillen auch,
Jn
bey den Kriegs-Trublen.
Jn Eile, was zu thun. Es ſollt es niemand wiſſen, Dieß war das ſchlim̃ſte noch. Daher ſie ſprach: Wir muͤſſen Ganz einen andern Vorwand nehmen. Es ward darauf die ganze Nacht, Jn ziemlicher Verwirrung, zugebracht. Und endlich ſetzte ſie, mit ſechs von unſern Kindern, Nebſt meinem Schwieger-Sohn, der eben bey mir war, Sich fruͤhe in ein Schiff, und ließ ſich die Gefahr Des Waſſers nicht an ihrer Reiſe hindern. Mit welchem Muht ſie mich, ich ſie, verlaſſen; Wird jeder leichtlich faſſen. Da war ich nun allein, nebſt meinen aͤltſten Soͤhnen, Die ich, um ſie zu allen zu gewoͤhnen, Mit Fleiß bey mir behielt. Jch trat denn meine Pflichten, Und, was zur Gegenwehr mir oblag, auszurichten, Beherzt und muhtig an, beſorgte Proviant Fuͤr die, zu meiner Huͤlf’, mir zugeſandte Schaaren, Und alles, was in Eil, zu einem Widerſtand, Herbey zu ſchaffen war. Die Voͤlker kamen an, Der, da ſie ausgeſchifft, mehr als drey hundert Mann, Zuſammt noch einem Corps von Canonierern, waren. Die Ammunition, der Hausraht der Bellonen, Cartaͤtſchen, Pulver, Bley, ſammt Flinten und Canonen Kam auch im Ueberfluß; wir warfen Batterien, Am weiten Elb-Strand, auf, beſetzten Avenuͤen So viel uns moͤglich war, befeſtigten das Schloß Mit neuen Werken und Geſchoß.
Nachdem ich nun beſtaͤndig Tag und Nacht, Jn mancherley Verrichtung, zugebracht, Wobey, wie es der Menſchen Brauch, Bey vielen noͤhtigen, unnoͤht’ge Grillen auch,
Jn
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bey den Kriegs-Trublen.
Jn Eile, was zu thun. Es ſollt es niemand wiſſen,
Dieß war das ſchlim̃ſte noch. Daher ſie ſprach: Wir muͤſſen
Ganz einen andern Vorwand nehmen.
Es ward darauf die ganze Nacht,
Jn ziemlicher Verwirrung, zugebracht.
Und endlich ſetzte ſie, mit ſechs von unſern Kindern,
Nebſt meinem Schwieger-Sohn, der eben bey mir war,
Sich fruͤhe in ein Schiff, und ließ ſich die Gefahr
Des Waſſers nicht an ihrer Reiſe hindern.
Mit welchem Muht ſie mich, ich ſie, verlaſſen;
Wird jeder leichtlich faſſen.
Da war ich nun allein, nebſt meinen aͤltſten Soͤhnen,
Die ich, um ſie zu allen zu gewoͤhnen,
Mit Fleiß bey mir behielt. Jch trat denn meine Pflichten,
Und, was zur Gegenwehr mir oblag, auszurichten,
Beherzt und muhtig an, beſorgte Proviant
Fuͤr die, zu meiner Huͤlf’, mir zugeſandte Schaaren,
Und alles, was in Eil, zu einem Widerſtand,
Herbey zu ſchaffen war. Die Voͤlker kamen an,
Der, da ſie ausgeſchifft, mehr als drey hundert Mann,
Zuſammt noch einem Corps von Canonierern, waren.
Die Ammunition, der Hausraht der Bellonen,
Cartaͤtſchen, Pulver, Bley, ſammt Flinten und Canonen
Kam auch im Ueberfluß; wir warfen Batterien,
Am weiten Elb-Strand, auf, beſetzten Avenuͤen
So viel uns moͤglich war, befeſtigten das Schloß
Mit neuen Werken und Geſchoß.
Nachdem ich nun beſtaͤndig Tag und Nacht,
Jn mancherley Verrichtung, zugebracht,
Wobey, wie es der Menſchen Brauch,
Bey vielen noͤhtigen, unnoͤht’ge Grillen auch,
Jn
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/255>, abgerufen am 16.06.2024.
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