Und wechselsweise ledig steht. Daß nun, von einer Garten- Blühte, Die Feldblüht unterschieden sey, Besteht nur darin bloß allein, Daß diese hinten überall, auch alle Adern purpur seyn. Da jene lange nicht so roth. Noch hab ich an der Blüht entdecket, Daß sie, wenn man es untersucht, zur Hälft in einer Hülse stecket, Die vier und eine Spitze hat. Das obre Blatt krümmt sich zurücke, Dem folgen zwey, die oben zu und unterwerts geöffnet stehn, Auf welchen wir zwey schwarze Flecken, als wär es schwarzer Sammet, sehn, (Da sie sonst an sich selber weiß) so man sonst nicht auf Blu- men findet. Hierin, als einem Futteral, Steckt abermal Ein oberwerts geöffnet Blatt, Worin, als in der Rittersporn, ein Spitzchen sich nach oben ründet.
Dergleichen Blumen füllen nun, in einer ungemeinen Menge, Von unten bis fast oben aus, des hohen Stengels ganze Länge, Bis das ein grüner Busch von Blättern desselben Gipfel zier- lich schmückt, Wodurch man, auf den Bohnen-Feldern, ein schönes Grün al- lein erblickt, Das doch zuweilen, hie und da, ein angenehmes weisses Licht,
Von
J 4
Bohnen-Felder.
Und wechſelsweiſe ledig ſteht. Daß nun, von einer Garten- Bluͤhte, Die Feldbluͤht unterſchieden ſey, Beſteht nur darin bloß allein, Daß dieſe hinten uͤberall, auch alle Adern purpur ſeyn. Da jene lange nicht ſo roth. Noch hab ich an der Bluͤht entdecket, Daß ſie, wenn man es unterſucht, zur Haͤlft in einer Huͤlſe ſtecket, Die vier und eine Spitze hat. Das obre Blatt kruͤmmt ſich zuruͤcke, Dem folgen zwey, die oben zu und unterwerts geoͤffnet ſtehn, Auf welchen wir zwey ſchwarze Flecken, als waͤr es ſchwarzer Sammet, ſehn, (Da ſie ſonſt an ſich ſelber weiß) ſo man ſonſt nicht auf Blu- men findet. Hierin, als einem Futteral, Steckt abermal Ein oberwerts geoͤffnet Blatt, Worin, als in der Ritterſporn, ein Spitzchen ſich nach oben ruͤndet.
Dergleichen Blumen fuͤllen nun, in einer ungemeinen Menge, Von unten bis faſt oben aus, des hohen Stengels ganze Laͤnge, Bis das ein gruͤner Buſch von Blaͤttern deſſelben Gipfel zier- lich ſchmuͤckt, Wodurch man, auf den Bohnen-Feldern, ein ſchoͤnes Gruͤn al- lein erblickt, Das doch zuweilen, hie und da, ein angenehmes weiſſes Licht,
Von
J 4
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Bohnen-Felder.
Und wechſelsweiſe ledig ſteht. Daß nun, von einer Garten-
Bluͤhte,
Die Feldbluͤht unterſchieden ſey,
Beſteht nur darin bloß allein,
Daß dieſe hinten uͤberall, auch alle Adern purpur ſeyn.
Da jene lange nicht ſo roth. Noch hab ich an der Bluͤht
entdecket,
Daß ſie, wenn man es unterſucht, zur Haͤlft in einer Huͤlſe
ſtecket,
Die vier und eine Spitze hat. Das obre Blatt kruͤmmt ſich
zuruͤcke,
Dem folgen zwey, die oben zu und unterwerts geoͤffnet ſtehn,
Auf welchen wir zwey ſchwarze Flecken, als waͤr es ſchwarzer
Sammet, ſehn,
(Da ſie ſonſt an ſich ſelber weiß) ſo man ſonſt nicht auf Blu-
men findet.
Hierin, als einem Futteral,
Steckt abermal
Ein oberwerts geoͤffnet Blatt,
Worin, als in der Ritterſporn, ein Spitzchen ſich nach oben
ruͤndet.
Dergleichen Blumen fuͤllen nun, in einer ungemeinen
Menge,
Von unten bis faſt oben aus, des hohen Stengels ganze
Laͤnge,
Bis das ein gruͤner Buſch von Blaͤttern deſſelben Gipfel zier-
lich ſchmuͤckt,
Wodurch man, auf den Bohnen-Feldern, ein ſchoͤnes Gruͤn al-
lein erblickt,
Das doch zuweilen, hie und da, ein angenehmes weiſſes
Licht,
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/159>, abgerufen am 22.11.2024.
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