Es fühlt ein, durch so süsse Lust, durch Gott getriebenes Ge- müthe Ein innerlich erquickend Feuer, ein fast entzückendes Em- pfinden, Und durch den holden Hauch in ihr, ein' Andacht-Flamme sich entzünden, Ein' unausdrücklich angenehme, ein' innigliche süsse Lust. Es öffnet sich daher die Nase; es dehnt sich die gewölbte Brust, Jn einem widerhohlten Schnaufen, wo möglich, immer mehr zu fassen, Und sucht, was sie einst eingesogen, nicht gerne wieder weg zu lassen.
Die Blühten nun sind, an sich selber, so Farb-und Form-als Wunder-reich; Sie sehn an Farben schönem Purpur, an Form den Som- mervögeln gleich. Die Wunder, die in ihr befindlich, sind, daß sie in der Frucht uns nützen.
Die Ordnung nun, auf welche Weise sie zierlich um den Stengel sitzen, Jst ebenfalls Betrachtungs-werth. Der Stengel, welcher vom Quadrat, Und nicht, wie sonsten andre Stengel, die Bildung eines Zir- kels hat, Zeugt angenehme Blätter-Zweige, wovon man mit Vergnü- gen sieht, Wie jeder Zweig, von denen Ecken, drey stets nach einer Sei- ten zieht, So daß, bey einem jeden Absatz, von den vier Ecken einer frey,
Und
Bohnen-Felder.
Es fuͤhlt ein, durch ſo ſuͤſſe Luſt, durch Gott getriebenes Ge- muͤthe Ein innerlich erquickend Feuer, ein faſt entzuͤckendes Em- pfinden, Und durch den holden Hauch in ihr, ein’ Andacht-Flamme ſich entzuͤnden, Ein’ unausdruͤcklich angenehme, ein’ innigliche ſuͤſſe Luſt. Es oͤffnet ſich daher die Naſe; es dehnt ſich die gewoͤlbte Bruſt, Jn einem widerhohlten Schnaufen, wo moͤglich, immer mehr zu faſſen, Und ſucht, was ſie einſt eingeſogen, nicht gerne wieder weg zu laſſen.
Die Bluͤhten nun ſind, an ſich ſelber, ſo Farb-und Form-als Wunder-reich; Sie ſehn an Farben ſchoͤnem Purpur, an Form den Som- mervoͤgeln gleich. Die Wunder, die in ihr befindlich, ſind, daß ſie in der Frucht uns nuͤtzen.
Die Ordnung nun, auf welche Weiſe ſie zierlich um den Stengel ſitzen, Jſt ebenfalls Betrachtungs-werth. Der Stengel, welcher vom Quadrat, Und nicht, wie ſonſten andre Stengel, die Bildung eines Zir- kels hat, Zeugt angenehme Blaͤtter-Zweige, wovon man mit Vergnuͤ- gen ſieht, Wie jeder Zweig, von denen Ecken, drey ſtets nach einer Sei- ten zieht, So daß, bey einem jeden Abſatz, von den vier Ecken einer frey,
Und
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Bohnen-Felder.
Es fuͤhlt ein, durch ſo ſuͤſſe Luſt, durch Gott getriebenes Ge-
muͤthe
Ein innerlich erquickend Feuer, ein faſt entzuͤckendes Em-
pfinden,
Und durch den holden Hauch in ihr, ein’ Andacht-Flamme ſich
entzuͤnden,
Ein’ unausdruͤcklich angenehme, ein’ innigliche ſuͤſſe Luſt.
Es oͤffnet ſich daher die Naſe; es dehnt ſich die gewoͤlbte Bruſt,
Jn einem widerhohlten Schnaufen, wo moͤglich, immer mehr
zu faſſen,
Und ſucht, was ſie einſt eingeſogen, nicht gerne wieder weg
zu laſſen.
Die Bluͤhten nun ſind, an ſich ſelber, ſo Farb-und Form-als
Wunder-reich;
Sie ſehn an Farben ſchoͤnem Purpur, an Form den Som-
mervoͤgeln gleich.
Die Wunder, die in ihr befindlich, ſind, daß ſie in der Frucht
uns nuͤtzen.
Die Ordnung nun, auf welche Weiſe ſie zierlich um den
Stengel ſitzen,
Jſt ebenfalls Betrachtungs-werth. Der Stengel, welcher vom
Quadrat,
Und nicht, wie ſonſten andre Stengel, die Bildung eines Zir-
kels hat,
Zeugt angenehme Blaͤtter-Zweige, wovon man mit Vergnuͤ-
gen ſieht,
Wie jeder Zweig, von denen Ecken, drey ſtets nach einer Sei-
ten zieht,
So daß, bey einem jeden Abſatz, von den vier Ecken einer
frey,
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/158>, abgerufen am 22.11.2024.
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