Zumahlen da ich abermahl, wie meine, dir geweihte, Schriften An vielen Orten Früchte tragen, an vielen Orten Gutes stiften, So mannigfaltigen Beweiß; und wie sie liebreich aufge- nommen, Auch von den Grossen dieser Welt, viel neue Proben über- kommen. (Doch will ich hievon in der Stille den grossen Schöpfer lieber preisen, Um nicht des Neides Gift zu reitzen; als alles hier um- ständlich weisen) So daß vom irdischen Vergnügen, wie zwey bereits ver- kauft gewesen, Ein dritter Druck des andern Theils, sehr wol besorgt, aufs neu zu lesen. Nicht unrecht sag' ich wol besorgt; weil der gelehrte Zimmermann, Deß edles Feur zur Poesie kein Dichter gnug bewundern kann, Des Abdrucks Aufsicht übernommen. Die abgewandten Unglücks-Fälle so von den Meinen, als von mir, Sind, liebster Vater, nicht zu zehlen; da sonsten alle Elementen Uns aufzureiben fähig sind, und Leib und Gut verderben könnten, Wenn du uns nicht behütetest. Dir sey Lob, Ehr' und Danck dafür! Zumahl daß du von meiner Frauen, in einer sichtbaren Gefahr, Jn welcher, ohne deine Hülffe, unmöglich ihr zu helffen war,
Durch
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Neu-Jahrs Gedichte.
Zumahlen da ich abermahl, wie meine, dir geweihte, Schriften An vielen Orten Fruͤchte tragen, an vielen Orten Gutes ſtiften, So mannigfaltigen Beweiß; und wie ſie liebreich aufge- nommen, Auch von den Groſſen dieſer Welt, viel neue Proben uͤber- kommen. (Doch will ich hievon in der Stille den groſſen Schoͤpfer lieber preiſen, Um nicht des Neides Gift zu reitzen; als alles hier um- ſtaͤndlich weiſen) So daß vom irdiſchen Vergnuͤgen, wie zwey bereits ver- kauft geweſen, Ein dritter Druck des andern Theils, ſehr wol beſorgt, aufs neu zu leſen. Nicht unrecht ſag’ ich wol beſorgt; weil der gelehrte Zimmermann, Deß edles Feur zur Poeſie kein Dichter gnug bewundern kann, Des Abdrucks Aufſicht uͤbernommen. Die abgewandten Ungluͤcks-Faͤlle ſo von den Meinen, als von mir, Sind, liebſter Vater, nicht zu zehlen; da ſonſten alle Elementen Uns aufzureiben faͤhig ſind, und Leib und Gut verderben koͤnnten, Wenn du uns nicht behuͤteteſt. Dir ſey Lob, Ehr’ und Danck dafuͤr! Zumahl daß du von meiner Frauen, in einer ſichtbaren Gefahr, Jn welcher, ohne deine Huͤlffe, unmoͤglich ihr zu helffen war,
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Neu-Jahrs Gedichte.
Zumahlen da ich abermahl, wie meine, dir geweihte,
Schriften
An vielen Orten Fruͤchte tragen, an vielen Orten Gutes
ſtiften,
So mannigfaltigen Beweiß; und wie ſie liebreich aufge-
nommen,
Auch von den Groſſen dieſer Welt, viel neue Proben uͤber-
kommen.
(Doch will ich hievon in der Stille den groſſen Schoͤpfer
lieber preiſen,
Um nicht des Neides Gift zu reitzen; als alles hier um-
ſtaͤndlich weiſen)
So daß vom irdiſchen Vergnuͤgen, wie zwey bereits ver-
kauft geweſen,
Ein dritter Druck des andern Theils, ſehr wol beſorgt, aufs
neu zu leſen.
Nicht unrecht ſag’ ich wol beſorgt; weil der gelehrte
Zimmermann,
Deß edles Feur zur Poeſie kein Dichter gnug bewundern
kann,
Des Abdrucks Aufſicht uͤbernommen.
Die abgewandten Ungluͤcks-Faͤlle ſo von den Meinen, als
von mir,
Sind, liebſter Vater, nicht zu zehlen; da ſonſten alle
Elementen
Uns aufzureiben faͤhig ſind, und Leib und Gut verderben
koͤnnten,
Wenn du uns nicht behuͤteteſt. Dir ſey Lob, Ehr’ und
Danck dafuͤr!
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 5. Hamburg, 1736, S. 483. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen05_1736/499>, abgerufen am 22.11.2024.
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