Daß Du doch meiner Sel so grosse Gnad' erzeigt, Da sie, daß Deine Gröss' unendlich höher steigt Als Mensch und Engel denkt, kann überzeuglich lesen Jn Deiner Creatur. Es spüret mein Gemüte, Daß Deine wahre Gröss' und Wesen nichts als Güte, Dein Wollen Liebe, sey. Vollkomm'ne Lieb' allein Kann Vollenkommenheit in einer Gottheit seyn Nach menschlichem Begriff. Dieß mehrt die Zuversicht Jn einer frommen Brust, daß Deiner Liebe Licht, O GOTT, auch meine Lieb' in mir auf dieser Erde, Und dort je mehr und mehr zu Dir entzünden werde.
O meiner Augen Kraft und Licht, wodurch ich sehe, Daß ich in Dir allein, und bloß durch Dich bestehe, O unermesslichs Gut! laß mich ein Werkzeug seyn, Wodurch Dein Wunder-Nam' und Deiner Gottheit Schein Geehret werden mög'! Ach fülle meine Brust Mit Deinem Freuden-Geist! Ach laß in Deinen Werken Mich mit betrachtender und reiner Selen-Lust, HErr, Dein' Allgegenwart empfinden, sehn und merken! Es sey so Herz als Mund stets Deines Ruhmes voll, Zumal zu dieser Zeit! Ach laß mich Deinen Segen, Den Du im vor'gen Jahr auch mir geschenkt, erwegen!
Was hab' ich, Grosser GOtt, bey'm allgemeinen Wol, Auch für besonders Gut von Deiner Hand empfangen? Es ist, was ich begann, beglückt von statten gangen. Du segnetest mein Amt, Du krön'test meinen Stand, Beschirmetest mein Gut für Wasser, Raub und Brand. Mein liebster Eh-Schatz leb't vergnügt und wol. Nicht minder
Sind
Daß Du doch meiner Sel ſo groſſe Gnad’ erzeigt, Da ſie, daß Deine Groͤſſ’ unendlich hoͤher ſteigt Als Menſch und Engel denkt, kann uͤberzeuglich leſen Jn Deiner Creatur. Es ſpuͤret mein Gemuͤte, Daß Deine wahre Groͤſſ’ und Weſen nichts als Guͤte, Dein Wollen Liebe, ſey. Vollkomm’ne Lieb’ allein Kann Vollenkommenheit in einer Gottheit ſeyn Nach menſchlichem Begriff. Dieß mehrt die Zuverſicht Jn einer frommen Bruſt, daß Deiner Liebe Licht, O GOTT, auch meine Lieb’ in mir auf dieſer Erde, Und dort je mehr und mehr zu Dir entzuͤnden werde.
O meiner Augen Kraft und Licht, wodurch ich ſehe, Daß ich in Dir allein, und bloß durch Dich beſtehe, O unermeſſlichs Gut! laß mich ein Werkzeug ſeyn, Wodurch Dein Wunder-Nam’ und Deiner Gottheit Schein Geehret werden moͤg’! Ach fuͤlle meine Bruſt Mit Deinem Freuden-Geiſt! Ach laß in Deinen Werken Mich mit betrachtender und reiner Selen-Luſt, HErr, Dein’ Allgegenwart empfinden, ſehn und merken! Es ſey ſo Herz als Mund ſtets Deines Ruhmes voll, Zumal zu dieſer Zeit! Ach laß mich Deinen Segen, Den Du im vor’gen Jahr auch mir geſchenkt, erwegen!
Was hab’ ich, Groſſer GOtt, bey’m allgemeinen Wol, Auch fuͤr beſonders Gut von Deiner Hand empfangen? Es iſt, was ich begann, begluͤckt von ſtatten gangen. Du ſegneteſt mein Amt, Du kroͤn’teſt meinen Stand, Beſchirmeteſt mein Gut fuͤr Waſſer, Raub und Brand. Mein liebſter Eh-Schatz leb’t vergnuͤgt und wol. Nicht minder
Sind
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Daß Du doch meiner Sel ſo groſſe Gnad’ erzeigt,
Da ſie, daß Deine Groͤſſ’ unendlich hoͤher ſteigt
Als Menſch und Engel denkt, kann uͤberzeuglich leſen
Jn Deiner Creatur. Es ſpuͤret mein Gemuͤte,
Daß Deine wahre Groͤſſ’ und Weſen nichts als Guͤte,
Dein Wollen Liebe, ſey. Vollkomm’ne Lieb’ allein
Kann Vollenkommenheit in einer Gottheit ſeyn
Nach menſchlichem Begriff. Dieß mehrt die Zuverſicht
Jn einer frommen Bruſt, daß Deiner Liebe Licht,
O GOTT, auch meine Lieb’ in mir auf dieſer Erde,
Und dort je mehr und mehr zu Dir entzuͤnden werde.
O meiner Augen Kraft und Licht, wodurch ich ſehe,
Daß ich in Dir allein, und bloß durch Dich beſtehe,
O unermeſſlichs Gut! laß mich ein Werkzeug ſeyn,
Wodurch Dein Wunder-Nam’ und Deiner Gottheit Schein
Geehret werden moͤg’! Ach fuͤlle meine Bruſt
Mit Deinem Freuden-Geiſt! Ach laß in Deinen Werken
Mich mit betrachtender und reiner Selen-Luſt,
HErr, Dein’ Allgegenwart empfinden, ſehn und merken!
Es ſey ſo Herz als Mund ſtets Deines Ruhmes voll,
Zumal zu dieſer Zeit! Ach laß mich Deinen Segen,
Den Du im vor’gen Jahr auch mir geſchenkt, erwegen!
Was hab’ ich, Groſſer GOtt, bey’m allgemeinen Wol,
Auch fuͤr beſonders Gut von Deiner Hand empfangen?
Es iſt, was ich begann, begluͤckt von ſtatten gangen.
Du ſegneteſt mein Amt, Du kroͤn’teſt meinen Stand,
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Mein liebſter Eh-Schatz leb’t vergnuͤgt und wol. Nicht
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727, S. 438. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727/474>, abgerufen am 28.07.2024.
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