Sind alle mir von Dir bescher'te liebe Kinder An Sel' und Leib gesund. Wie manche Lust Empfand an ihrem Scherz und kindischen Gewüle, Doch mehr noch, weil sie sich je mehr und mehr dem Zielt Der Gottesfurcht und Kunst sich nahen, uns're Brust! Ach, laß sie mehr und mehr die Laster-Brut besiegen! Flöss' ihnen Deinen Geist, den Geist der Weis heit, ein! So werden sie Dir hier und dort gefällig seyn.
Mein einst verfertigt Buch, das irdische Vergnügen Jn GOtt, ist, o mein GOtt, zu Deinem Ruhm', aufs neu' Jm abgewich'nen Jahr vermehrt ans Licht gekommen. Verleihe, Grosses All, daß vieles vielen Frommen Von jenem himmlischen ein süsser Vorschmack sey! HErr, nimm den Dank von mir in tiefster Ehrfurcht an, Daß Du mir Deine Gnad' und Huld dazu gegeben, Weil keiner ohne Dich was Gut's verrichten kann, Und laß mich ferner so zu Deinen Ehren leben!
Unendlich reicher GOtt, Du Geber aller Gaben, Laß nebst den Meinigen auch mich gesegnet seyn Jm angetret'nen Jahr'! Ach laß mich Dich allein Jn meinem Amt so wol, als sonst, vor Augen haben, Und Dein' Allgegenwart zu aller Zeit bedenken! So wirst Du, was uns nützt, aus Gnad' uns ferner schenken.
Die
E e 4
Sind alle mir von Dir beſcher’te liebe Kinder An Sel’ und Leib geſund. Wie manche Luſt Empfand an ihrem Scherz und kindiſchen Gewuͤle, Doch mehr noch, weil ſie ſich je mehr und mehr dem Zielt Der Gottesfurcht und Kunſt ſich nahen, unſ’re Bruſt! Ach, laß ſie mehr und mehr die Laſter-Brut beſiegen! Floͤſſ’ ihnen Deinen Geiſt, den Geiſt der Weiſ heit, ein! So werden ſie Dir hier und dort gefaͤllig ſeyn.
Mein einſt verfertigt Buch, das irdiſche Vergnuͤgen Jn GOtt, iſt, o mein GOtt, zu Deinem Ruhm’, aufs neu’ Jm abgewich’nen Jahr vermehrt ans Licht gekommen. Verleihe, Groſſes All, daß vieles vielen Frommen Von jenem himmliſchen ein ſuͤſſer Vorſchmack ſey! HErr, nimm den Dank von mir in tiefſter Ehrfurcht an, Daß Du mir Deine Gnad’ und Huld dazu gegeben, Weil keiner ohne Dich was Gut’s verrichten kann, Und laß mich ferner ſo zu Deinen Ehren leben!
Unendlich reicher GOtt, Du Geber aller Gaben, Laß nebſt den Meinigen auch mich geſegnet ſeyn Jm angetret’nen Jahr’! Ach laß mich Dich allein Jn meinem Amt ſo wol, als ſonſt, vor Augen haben, Und Dein’ Allgegenwart zu aller Zeit bedenken! So wirſt Du, was uns nuͤtzt, aus Gnad’ uns ferner ſchenken.
Die
E e 4
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><lgn="24"><l><pbfacs="#f0475"n="439"/>
Sind alle mir von Dir beſcher’te liebe Kinder</l><lb/><l>An Sel’ und Leib geſund. Wie manche Luſt</l><lb/><l>Empfand an ihrem Scherz und kindiſchen Gewuͤle,</l><lb/><l>Doch mehr noch, weil ſie ſich je mehr und mehr dem Zielt</l><lb/><l>Der Gottesfurcht und Kunſt ſich nahen, unſ’re Bruſt!</l><lb/><l>Ach, laß ſie mehr und mehr die Laſter-Brut beſiegen!</l><lb/><l>Floͤſſ’ ihnen Deinen Geiſt, den Geiſt der Weiſ heit, ein!</l><lb/><l>So werden ſie Dir hier und dort gefaͤllig ſeyn.</l></lg><lb/><lgn="25"><l>Mein einſt verfertigt Buch, <hirendition="#fr">das irdiſche Vergnuͤgen</hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">Jn GOtt,</hi> iſt, o mein GOtt, zu Deinem Ruhm’, aufs neu’</l><lb/><l>Jm abgewich’nen Jahr vermehrt ans Licht gekommen.</l><lb/><l>Verleihe, Groſſes All, daß vieles vielen Frommen</l><lb/><l>Von jenem <hirendition="#fr">himmliſchen</hi> ein ſuͤſſer Vorſchmack ſey!</l><lb/><l>HErr, nimm den Dank von mir in tiefſter Ehrfurcht an,</l><lb/><l>Daß Du mir Deine Gnad’ und Huld dazu gegeben,</l><lb/><l>Weil keiner ohne Dich was Gut’s verrichten kann,</l><lb/><l>Und laß mich ferner ſo zu Deinen Ehren leben!</l></lg><lb/><lgn="26"><l>Unendlich reicher GOtt, Du Geber aller Gaben,</l><lb/><l>Laß nebſt den Meinigen auch mich geſegnet ſeyn</l><lb/><l>Jm angetret’nen Jahr’! Ach laß mich Dich allein</l><lb/><l>Jn meinem Amt ſo wol, als ſonſt, vor Augen haben,</l><lb/><l>Und Dein’ Allgegenwart zu aller Zeit bedenken!</l><lb/><l>So wirſt Du, was uns nuͤtzt, aus Gnad’ uns ferner ſchenken.</l></lg></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><fwplace="bottom"type="sig"><hirendition="#b">E e 4</hi></fw><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#b">Die</hi></fw><lb/></div></body></text></TEI>
[439/0475]
Sind alle mir von Dir beſcher’te liebe Kinder
An Sel’ und Leib geſund. Wie manche Luſt
Empfand an ihrem Scherz und kindiſchen Gewuͤle,
Doch mehr noch, weil ſie ſich je mehr und mehr dem Zielt
Der Gottesfurcht und Kunſt ſich nahen, unſ’re Bruſt!
Ach, laß ſie mehr und mehr die Laſter-Brut beſiegen!
Floͤſſ’ ihnen Deinen Geiſt, den Geiſt der Weiſ heit, ein!
So werden ſie Dir hier und dort gefaͤllig ſeyn.
Mein einſt verfertigt Buch, das irdiſche Vergnuͤgen
Jn GOtt, iſt, o mein GOtt, zu Deinem Ruhm’, aufs neu’
Jm abgewich’nen Jahr vermehrt ans Licht gekommen.
Verleihe, Groſſes All, daß vieles vielen Frommen
Von jenem himmliſchen ein ſuͤſſer Vorſchmack ſey!
HErr, nimm den Dank von mir in tiefſter Ehrfurcht an,
Daß Du mir Deine Gnad’ und Huld dazu gegeben,
Weil keiner ohne Dich was Gut’s verrichten kann,
Und laß mich ferner ſo zu Deinen Ehren leben!
Unendlich reicher GOtt, Du Geber aller Gaben,
Laß nebſt den Meinigen auch mich geſegnet ſeyn
Jm angetret’nen Jahr’! Ach laß mich Dich allein
Jn meinem Amt ſo wol, als ſonſt, vor Augen haben,
Und Dein’ Allgegenwart zu aller Zeit bedenken!
So wirſt Du, was uns nuͤtzt, aus Gnad’ uns ferner ſchenken.
Die
E e 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727, S. 439. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727/475>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.