Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727.
Die Majestätische, die prächtige Figur Wie lieblich kann man euch von euren Höhen Als aufgeschmückte Feder-Büsche An Form und Farben prangen sehen! Man siehet oftermals, wie ihr die grünen Schatten, Die von der nahen Bäume Zweigen, Um sich mit eurem Schmuck zu gatten, Mit Anmut gleichsam abwärts steigen, Durch euren weissen Glanz besiegt; Wie ihr dadurch auf mancher Stelle, Jndem ihr Aug' und Geist vergnüg't, Ein' angeneme Dämm'rung zeuget, Die sich zumalen dann eräuget, Wann wir von ungefehr Einst euer Silber-weisses Heer, Durch ihren Gegensatz erhöhet, wunderschön Bey dunklen Taxus blühen sehn. Von reinem Silber-Glanz, der gleichsam aus euch bricht, Wird die sonst dunk'le Gegend helle. Hiedurch nun zündet euer Licht Ein Licht in meiner Selen an, Wodurch ich den allgegenwärt'gen Geist, Der euch und alles werden heisst, Jn klarer Dämm'rung spüren kann. Es giebt mir euer Glanz, und diese reine Pracht Des Schöpfers Weisheit, Lieb' und Macht Ja, da ich fast vor Lust erstarrt, Zugleich Desselben Gegenwart Aufs neue deutlich zu erkennen, Weil F 5
Die Majeſtaͤtiſche, die praͤchtige Figur Wie lieblich kann man euch von euren Hoͤhen Als aufgeſchmuͤckte Feder-Buͤſche An Form und Farben prangen ſehen! Man ſiehet oftermals, wie ihr die gruͤnen Schatten, Die von der nahen Baͤume Zweigen, Um ſich mit eurem Schmuck zu gatten, Mit Anmut gleichſam abwaͤrts ſteigen, Durch euren weiſſen Glanz beſiegt; Wie ihr dadurch auf mancher Stelle, Jndem ihr Aug’ und Geiſt vergnuͤg’t, Ein’ angeneme Daͤmm’rung zeuget, Die ſich zumalen dann eraͤuget, Wann wir von ungefehr Einſt euer Silber-weiſſes Heer, Durch ihren Gegenſatz erhoͤhet, wunderſchoͤn Bey dunklen Taxus bluͤhen ſehn. Von reinem Silber-Glanz, der gleichſam aus euch bricht, Wird die ſonſt dunk’le Gegend helle. Hiedurch nun zuͤndet euer Licht Ein Licht in meiner Selen an, Wodurch ich den allgegenwaͤrt’gen Geiſt, Der euch und alles werden heiſſt, Jn klarer Daͤmm’rung ſpuͤren kann. Es giebt mir euer Glanz, und dieſe reine Pracht Des Schoͤpfers Weiſheit, Lieb’ und Macht Ja, da ich faſt vor Luſt erſtarrt, Zugleich Deſſelben Gegenwart Aufs neue deutlich zu erkennen, Weil F 5
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Die Majeſtaͤtiſche, die praͤchtige Figur
Jſt recht bewunderns-wehrt.
Auch Salomonis Herrlichkeit,
Wie uns die Bibel ſelbſt belehrt,
Beſiegt nicht euer glaͤnzend Kleid.
Wie lieblich kann man euch von euren Hoͤhen
Als aufgeſchmuͤckte Feder-Buͤſche
An Form und Farben prangen ſehen!
Man ſiehet oftermals, wie ihr die gruͤnen Schatten,
Die von der nahen Baͤume Zweigen,
Um ſich mit eurem Schmuck zu gatten,
Mit Anmut gleichſam abwaͤrts ſteigen,
Durch euren weiſſen Glanz beſiegt;
Wie ihr dadurch auf mancher Stelle,
Jndem ihr Aug’ und Geiſt vergnuͤg’t,
Ein’ angeneme Daͤmm’rung zeuget,
Die ſich zumalen dann eraͤuget,
Wann wir von ungefehr
Einſt euer Silber-weiſſes Heer,
Durch ihren Gegenſatz erhoͤhet, wunderſchoͤn
Bey dunklen Taxus bluͤhen ſehn.
Von reinem Silber-Glanz, der gleichſam aus euch bricht,
Wird die ſonſt dunk’le Gegend helle.
Hiedurch nun zuͤndet euer Licht
Ein Licht in meiner Selen an,
Wodurch ich den allgegenwaͤrt’gen Geiſt,
Der euch und alles werden heiſſt,
Jn klarer Daͤmm’rung ſpuͤren kann.
Es giebt mir euer Glanz, und dieſe reine Pracht
Des Schoͤpfers Weiſheit, Lieb’ und Macht
Ja, da ich faſt vor Luſt erſtarrt,
Zugleich Deſſelben Gegenwart
Aufs neue deutlich zu erkennen,
Weil
F 5
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