wie viele Verdienste sich sammeln für die Ewigkeit durch seine Almosen, die er in die Hände der Armen und Nothleidenden fließen läßt, durch seine Spenden, die er zu guten, wohlthätigen Zwecken hingibt? So gereicht das Geld, das Viele in's Verderben bringt, ihm zum Heile und verhilft ihm zu einem gnädigen Gerichte; denn "die Barmherzigkeit ist erhaben über das Gericht". (Jacob. 2, 13.) Und der göttliche Heiland selbst sagt: "Machet euch Freunde mit- telst des ungerechten Mammons, damit, wenn es mit euch zu Ende geht, sie euch in die ewigen Wohnungen aufnehmen." (Luk. 16, 9.)
So muß man also gestehen, daß das Geld einen hohen Werth besitzt und nach dem Willen Gottes zu Erreichung edler und guter Zwecke dienen soll. Doch wie Viele gibt es in der christlichen Männerwelt, die von dieser großen Bedeutung des Geldes keine Ahnung zu haben scheinen? Wie viele Jünglinge, die es leicht- sinnig verschwenden, als wäre es leere Spreu und nich- tiger Straßenstaub? Man denke nur an die vielen und großen Ausgaben für das Wirthshaus, für Ver- gnügen und Thorheiten, denen man sich überläßt? Wie manche junge Leute haben durch diese Nichtachtung und Verschwendung des Geldes ihr späteres Lebensglück verscherzt? Wie viele Männer und Väter in unseren Tagen, die sich desselben Fehlers schuldig machen? Weil sie eine Familie zu ernähren und für die Zu- kunft ihrer Kinder zu sorgen haben, besitzt für sie das
wie viele Verdienste sich sammeln für die Ewigkeit durch seine Almosen, die er in die Hände der Armen und Nothleidenden fließen läßt, durch seine Spenden, die er zu guten, wohlthätigen Zwecken hingibt? So gereicht das Geld, das Viele in's Verderben bringt, ihm zum Heile und verhilft ihm zu einem gnädigen Gerichte; denn „die Barmherzigkeit ist erhaben über das Gericht“. (Jacob. 2, 13.) Und der göttliche Heiland selbst sagt: „Machet euch Freunde mit- telst des ungerechten Mammons, damit, wenn es mit euch zu Ende geht, sie euch in die ewigen Wohnungen aufnehmen.“ (Luk. 16, 9.)
So muß man also gestehen, daß das Geld einen hohen Werth besitzt und nach dem Willen Gottes zu Erreichung edler und guter Zwecke dienen soll. Doch wie Viele gibt es in der christlichen Männerwelt, die von dieser großen Bedeutung des Geldes keine Ahnung zu haben scheinen? Wie viele Jünglinge, die es leicht- sinnig verschwenden, als wäre es leere Spreu und nich- tiger Straßenstaub? Man denke nur an die vielen und großen Ausgaben für das Wirthshaus, für Ver- gnügen und Thorheiten, denen man sich überläßt? Wie manche junge Leute haben durch diese Nichtachtung und Verschwendung des Geldes ihr späteres Lebensglück verscherzt? Wie viele Männer und Väter in unseren Tagen, die sich desselben Fehlers schuldig machen? Weil sie eine Familie zu ernähren und für die Zu- kunft ihrer Kinder zu sorgen haben, besitzt für sie das
<TEI><text><body><divn="10"><divn="2"><p><pbfacs="#f0251"xml:id="B836_001_1901_pb0239_0001"n="239"/>
wie viele Verdienste sich sammeln für die Ewigkeit durch<lb/>
seine Almosen, die er in die Hände der Armen und<lb/>
Nothleidenden fließen läßt, durch seine Spenden, die er<lb/>
zu guten, wohlthätigen Zwecken hingibt? So gereicht<lb/>
das Geld, das Viele in's Verderben bringt, ihm zum<lb/>
Heile und verhilft ihm zu einem gnädigen Gerichte;<lb/>
denn <q>„<hirendition="#g">die Barmherzigkeit ist erhaben über<lb/>
das Gericht</hi>“</q>. (Jacob. 2, 13.) Und der göttliche<lb/>
Heiland selbst sagt: <q>„<hirendition="#g">Machet euch Freunde mit-<lb/>
telst des ungerechten Mammons, damit</hi>,<lb/><hirendition="#g">wenn es mit euch zu Ende geht, sie euch<lb/>
in die ewigen Wohnungen aufnehmen</hi>.“</q><lb/>
(Luk. 16, 9.)</p><p>So muß man also gestehen, daß das Geld einen<lb/>
hohen Werth besitzt und nach dem Willen Gottes zu<lb/>
Erreichung edler und guter Zwecke dienen soll. Doch<lb/>
wie Viele gibt es in der christlichen Männerwelt, die<lb/>
von dieser großen Bedeutung des Geldes keine Ahnung<lb/>
zu haben scheinen? Wie viele Jünglinge, die es leicht-<lb/>
sinnig verschwenden, als wäre es leere Spreu und nich-<lb/>
tiger Straßenstaub? Man denke nur an die vielen<lb/>
und großen Ausgaben für das Wirthshaus, für Ver-<lb/>
gnügen und Thorheiten, denen man sich überläßt? Wie<lb/>
manche junge Leute haben durch diese Nichtachtung<lb/>
und Verschwendung des Geldes ihr späteres Lebensglück<lb/>
verscherzt? Wie viele Männer und Väter in unseren<lb/>
Tagen, die sich desselben Fehlers schuldig machen?<lb/>
Weil sie eine Familie zu ernähren und für die Zu-<lb/>
kunft ihrer Kinder zu sorgen haben, besitzt für sie das<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[239/0251]
wie viele Verdienste sich sammeln für die Ewigkeit durch
seine Almosen, die er in die Hände der Armen und
Nothleidenden fließen läßt, durch seine Spenden, die er
zu guten, wohlthätigen Zwecken hingibt? So gereicht
das Geld, das Viele in's Verderben bringt, ihm zum
Heile und verhilft ihm zu einem gnädigen Gerichte;
denn „die Barmherzigkeit ist erhaben über
das Gericht“. (Jacob. 2, 13.) Und der göttliche
Heiland selbst sagt: „Machet euch Freunde mit-
telst des ungerechten Mammons, damit,
wenn es mit euch zu Ende geht, sie euch
in die ewigen Wohnungen aufnehmen.“
(Luk. 16, 9.)
So muß man also gestehen, daß das Geld einen
hohen Werth besitzt und nach dem Willen Gottes zu
Erreichung edler und guter Zwecke dienen soll. Doch
wie Viele gibt es in der christlichen Männerwelt, die
von dieser großen Bedeutung des Geldes keine Ahnung
zu haben scheinen? Wie viele Jünglinge, die es leicht-
sinnig verschwenden, als wäre es leere Spreu und nich-
tiger Straßenstaub? Man denke nur an die vielen
und großen Ausgaben für das Wirthshaus, für Ver-
gnügen und Thorheiten, denen man sich überläßt? Wie
manche junge Leute haben durch diese Nichtachtung
und Verschwendung des Geldes ihr späteres Lebensglück
verscherzt? Wie viele Männer und Väter in unseren
Tagen, die sich desselben Fehlers schuldig machen?
Weil sie eine Familie zu ernähren und für die Zu-
kunft ihrer Kinder zu sorgen haben, besitzt für sie das
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901, S. 239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bremscheid_mann_1901/251>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.