Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901.

Bild:
<< vorherige Seite

Geld einen doppelt hohen Werth und sollten gerade sie
die Worte der heiligen Schrift recht beherzigen und
gewissenhaft erfüllen: "Was du ausgibst, das
zähle und wäge
."
(Sprüchw. 42, 7.) Und doch
wie leichtsinnig und unchristlich gehen sie mit dem Gelde
um? Wie viel verausgaben sie von ihrem Arbeits-
lohne und ihren Einkünften für die Befriedigung ihrer
unabgetödteten Leidenschaften, für ihre Erholung und
Zerstreuung? Wie viel wird in ihren Familien ver-
schwendet für Tand und Flitter?

Doch noch mehr Männer gibt es, die den höheren
Werth des Geldes nicht kennen, den Werth, welchen es
für die Seele, die Ewigkeit und das Reich Gottes be-
sitzt. Kännten sie diesen Werth, dann würden sie mehr
Werke der christlichen Barmherzigkeit verrichten; sie
würden bessere Beiträge für die Missionen, für christ-
liche Vereine, für wohlthätige Anstalten und Kirchen-
bauten geben; sie würden sich dann mehr einschränken
in ihren Bedürfnissen, weniger Ausgaben machen für
Wein und Bier, für Tabak und Cigarren und der-
gleichen Dinge. Möchten auch in dieser Beziehung
unsere Männer wieder christlich denken und handeln;
möchten sie einerseits den Werth des Geldes nicht über-
schätzen, aber auch anderseits nicht unterschätzen; denn
Beides ist verderblich und unchristlich.

Geld einen doppelt hohen Werth und sollten gerade sie
die Worte der heiligen Schrift recht beherzigen und
gewissenhaft erfüllen: Was du ausgibst, das
zähle und wäge
.“
(Sprüchw. 42, 7.) Und doch
wie leichtsinnig und unchristlich gehen sie mit dem Gelde
um? Wie viel verausgaben sie von ihrem Arbeits-
lohne und ihren Einkünften für die Befriedigung ihrer
unabgetödteten Leidenschaften, für ihre Erholung und
Zerstreuung? Wie viel wird in ihren Familien ver-
schwendet für Tand und Flitter?

Doch noch mehr Männer gibt es, die den höheren
Werth des Geldes nicht kennen, den Werth, welchen es
für die Seele, die Ewigkeit und das Reich Gottes be-
sitzt. Kännten sie diesen Werth, dann würden sie mehr
Werke der christlichen Barmherzigkeit verrichten; sie
würden bessere Beiträge für die Missionen, für christ-
liche Vereine, für wohlthätige Anstalten und Kirchen-
bauten geben; sie würden sich dann mehr einschränken
in ihren Bedürfnissen, weniger Ausgaben machen für
Wein und Bier, für Tabak und Cigarren und der-
gleichen Dinge. Möchten auch in dieser Beziehung
unsere Männer wieder christlich denken und handeln;
möchten sie einerseits den Werth des Geldes nicht über-
schätzen, aber auch anderseits nicht unterschätzen; denn
Beides ist verderblich und unchristlich.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="10">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0252" xml:id="B836_001_1901_pb0240_0001" n="240"/>
Geld einen doppelt hohen Werth und sollten gerade sie<lb/>
die Worte der heiligen Schrift recht beherzigen und<lb/>
gewissenhaft erfüllen: <q>&#x201E;<hi rendition="#g">Was du ausgibst, das<lb/>
zähle und wäge</hi>.&#x201C;</q> (Sprüchw. 42, 7.) Und doch<lb/>
wie leichtsinnig und unchristlich gehen sie mit dem Gelde<lb/>
um? Wie viel verausgaben sie von ihrem Arbeits-<lb/>
lohne und ihren Einkünften für die Befriedigung ihrer<lb/>
unabgetödteten Leidenschaften, für ihre Erholung und<lb/>
Zerstreuung? Wie viel wird in ihren Familien ver-<lb/>
schwendet für Tand und Flitter?</p>
          <p>Doch noch mehr Männer gibt es, die den höheren<lb/>
Werth des Geldes nicht kennen, den Werth, welchen es<lb/>
für die Seele, die Ewigkeit und das Reich Gottes be-<lb/>
sitzt. Kännten sie diesen Werth, dann würden sie mehr<lb/>
Werke der christlichen Barmherzigkeit verrichten; sie<lb/>
würden bessere Beiträge für die Missionen, für christ-<lb/>
liche Vereine, für wohlthätige Anstalten und Kirchen-<lb/>
bauten geben; sie würden sich dann mehr einschränken<lb/>
in ihren Bedürfnissen, weniger Ausgaben machen für<lb/>
Wein und Bier, für Tabak und Cigarren und der-<lb/>
gleichen Dinge. Möchten auch in dieser Beziehung<lb/>
unsere Männer wieder christlich denken und handeln;<lb/>
möchten sie einerseits den Werth des Geldes nicht über-<lb/>
schätzen, aber auch anderseits nicht unterschätzen; denn<lb/>
Beides ist verderblich und unchristlich.</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[240/0252] Geld einen doppelt hohen Werth und sollten gerade sie die Worte der heiligen Schrift recht beherzigen und gewissenhaft erfüllen: „Was du ausgibst, das zähle und wäge.“ (Sprüchw. 42, 7.) Und doch wie leichtsinnig und unchristlich gehen sie mit dem Gelde um? Wie viel verausgaben sie von ihrem Arbeits- lohne und ihren Einkünften für die Befriedigung ihrer unabgetödteten Leidenschaften, für ihre Erholung und Zerstreuung? Wie viel wird in ihren Familien ver- schwendet für Tand und Flitter? Doch noch mehr Männer gibt es, die den höheren Werth des Geldes nicht kennen, den Werth, welchen es für die Seele, die Ewigkeit und das Reich Gottes be- sitzt. Kännten sie diesen Werth, dann würden sie mehr Werke der christlichen Barmherzigkeit verrichten; sie würden bessere Beiträge für die Missionen, für christ- liche Vereine, für wohlthätige Anstalten und Kirchen- bauten geben; sie würden sich dann mehr einschränken in ihren Bedürfnissen, weniger Ausgaben machen für Wein und Bier, für Tabak und Cigarren und der- gleichen Dinge. Möchten auch in dieser Beziehung unsere Männer wieder christlich denken und handeln; möchten sie einerseits den Werth des Geldes nicht über- schätzen, aber auch anderseits nicht unterschätzen; denn Beides ist verderblich und unchristlich.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt Digitization Lifecycle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach Vorgabe des DLC modernisiert.

In Absprache mit dem MPI wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizierung von titleParts verzichtet.
  • Bei Textpassagen, die als Abschnittsüberschrift ausgeweisen werden können, wird auf die zusätzliche Auszeichnung des Layouts verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen werden identisch als 002D übernommen. Der Zeilenumbruch selbst über lb ausgezeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bremscheid_mann_1901
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bremscheid_mann_1901/252
Zitationshilfe: Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bremscheid_mann_1901/252>, abgerufen am 24.11.2024.