beiden Geschlechtern ein sehr verschiedenes Ansehen hat. Das Männchen schmücken sammetschwarze Vorderflügel mit smaragdgrünen Rändern und dieselben Farben an den Hinterflügeln, nur in umge- kehrter Ausdehnung. Dieselben sind smaragdrün, haben schwarze Ränder und je vier schwarze, aber
[Abbildung]
Der Curius (Leptocircus Curius). Der Amphrisus (Ornithoptera Amphrisus) mit Raupe und Puppe.
auch einige goldgelbe Tupfen auf dem grünen Grunde. Dagegen trägt das Weibchen fahlbraune, weißgefleckte Flügel und spannt sechs bis sieben Zoll. Der Hinterleib ist bei beiden Geschlechtern goldgelb gefärbt.
Ein anderer Ritter, der allgemein bekannte Schwalbenschwanz (Papilio Machaon), ist in ganz Europa verbreitet, findet sich aber auch auf dem Himalajagebirge und in Japan. Wir sehen den stattlichen Schmetterling auf der Mitte unseres Gruppenbildes dargestellt. An den Vorder- flügeln sind die schwarz gefleckten und durchaderten, staubartig aufgehanchten gelben Schüppchen auf dem schwarzen Wurzelfelde und der schwarzen Binde vor den gelben Saumflecken deutlich wahrzunehmen, an den geschwänzten Hinterflügeln erglänzt ein schönes Blau in der entsprechenden Binde, welcher sich ein rothes, in Blau verschwimmendes Auge als Schluß nach innen anreiht; es ist dies gleichsam der Orden, welchen diese Ritter tragen. Die Unterseite hat fast dieselbe Zeichnung, nur matter und mit vorherrschendem Gelb. Jm Juli und August gaukelt dieser schöne Falter in langsamem Fluge über die Kleefelder hin, oder nascht aus den Blüthen der Wiesen, der Gärten und Wälder, seine Schwingen dabei in wechselndem Spiele flach ausbreitend, oder
Die Schmetterlinge. Tagfalter. Ritter.
beiden Geſchlechtern ein ſehr verſchiedenes Anſehen hat. Das Männchen ſchmücken ſammetſchwarze Vorderflügel mit ſmaragdgrünen Rändern und dieſelben Farben an den Hinterflügeln, nur in umge- kehrter Ausdehnung. Dieſelben ſind ſmaragdrün, haben ſchwarze Ränder und je vier ſchwarze, aber
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Der Curius (Leptocircus Curius). Der Amphriſus (Ornithoptera Amphrisus) mit Raupe und Puppe.
auch einige goldgelbe Tupfen auf dem grünen Grunde. Dagegen trägt das Weibchen fahlbraune, weißgefleckte Flügel und ſpannt ſechs bis ſieben Zoll. Der Hinterleib iſt bei beiden Geſchlechtern goldgelb gefärbt.
Ein anderer Ritter, der allgemein bekannte Schwalbenſchwanz (Papilio Machaon), iſt in ganz Europa verbreitet, findet ſich aber auch auf dem Himalajagebirge und in Japan. Wir ſehen den ſtattlichen Schmetterling auf der Mitte unſeres Gruppenbildes dargeſtellt. An den Vorder- flügeln ſind die ſchwarz gefleckten und durchaderten, ſtaubartig aufgehanchten gelben Schüppchen auf dem ſchwarzen Wurzelfelde und der ſchwarzen Binde vor den gelben Saumflecken deutlich wahrzunehmen, an den geſchwänzten Hinterflügeln erglänzt ein ſchönes Blau in der entſprechenden Binde, welcher ſich ein rothes, in Blau verſchwimmendes Auge als Schluß nach innen anreiht; es iſt dies gleichſam der Orden, welchen dieſe Ritter tragen. Die Unterſeite hat faſt dieſelbe Zeichnung, nur matter und mit vorherrſchendem Gelb. Jm Juli und Auguſt gaukelt dieſer ſchöne Falter in langſamem Fluge über die Kleefelder hin, oder naſcht aus den Blüthen der Wieſen, der Gärten und Wälder, ſeine Schwingen dabei in wechſelndem Spiele flach ausbreitend, oder
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Die Schmetterlinge. Tagfalter. Ritter.
beiden Geſchlechtern ein ſehr verſchiedenes Anſehen hat. Das Männchen ſchmücken ſammetſchwarze
Vorderflügel mit ſmaragdgrünen Rändern und dieſelben Farben an den Hinterflügeln, nur in umge-
kehrter Ausdehnung. Dieſelben ſind ſmaragdrün, haben ſchwarze Ränder und je vier ſchwarze, aber
[Abbildung Der Curius (Leptocircus Curius). Der Amphriſus (Ornithoptera Amphrisus) mit Raupe und Puppe.]
auch einige goldgelbe Tupfen auf dem grünen Grunde. Dagegen trägt das Weibchen fahlbraune,
weißgefleckte Flügel und ſpannt ſechs bis ſieben Zoll. Der Hinterleib iſt bei beiden Geſchlechtern
goldgelb gefärbt.
Ein anderer Ritter, der allgemein bekannte Schwalbenſchwanz (Papilio Machaon), iſt in
ganz Europa verbreitet, findet ſich aber auch auf dem Himalajagebirge und in Japan. Wir ſehen
den ſtattlichen Schmetterling auf der Mitte unſeres Gruppenbildes dargeſtellt. An den Vorder-
flügeln ſind die ſchwarz gefleckten und durchaderten, ſtaubartig aufgehanchten gelben Schüppchen
auf dem ſchwarzen Wurzelfelde und der ſchwarzen Binde vor den gelben Saumflecken deutlich
wahrzunehmen, an den geſchwänzten Hinterflügeln erglänzt ein ſchönes Blau in der entſprechenden
Binde, welcher ſich ein rothes, in Blau verſchwimmendes Auge als Schluß nach innen anreiht;
es iſt dies gleichſam der Orden, welchen dieſe Ritter tragen. Die Unterſeite hat faſt dieſelbe
Zeichnung, nur matter und mit vorherrſchendem Gelb. Jm Juli und Auguſt gaukelt dieſer ſchöne
Falter in langſamem Fluge über die Kleefelder hin, oder naſcht aus den Blüthen der Wieſen,
der Gärten und Wälder, ſeine Schwingen dabei in wechſelndem Spiele flach ausbreitend, oder
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 6. Hildburghausen, 1869, S. 296. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben06_1869/318>, abgerufen am 23.11.2024.
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