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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 5. Hildburghausen, 1869.

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Die Stachelfloſſer. Umberfiſche. Rabenfiſche.
der Glückliche ſei, beſchloß er, ſich dem Diener anzuſchließen. Zu ſeinem Unglücke ſchickte der Kardinal
den Fiſch ſeinem Amtsgenoſſen Severin, und Tamiſio mußte ſich aufs Neue aufmachen, um des
Fiſches wegen aufzuwarten. Severin ſchuldete dem Geldwechsler Chigi eine bedeutende Summe
und ſchenkte dieſem den Leckerbiſſen; Chigi aber ſandte ihn unmittelbar nach Empfang an ſeine
Buhlin. So durchlief Tamiſio, ein alter und dicker Mann, in glühender Sonnenhitze das
[Abbildung] Der Adlerfiſch (Sclaena aqulla).
ewige Rom, und erſt am Tiſche der Buhldirne gelang es ihm, ſich des ſehnlichſt erſtrebten Leckerbiſſens
zu verſichern.

Die Erzählung bezweckt nur Eins: zu beweiſen, wie hoch der Adlerfiſch in vergangenen
Zeiten geſchätzt wurde. Viel merkwürdiger aber als die Geſchichte ſelbſt iſt die Thatſache, daß man
eine Zeitlang denſelben Fiſch vollſtändig vergeſſen, ihn wenigſtens mit anderen verwechſeln konnte,
ſo ſorgfältig die älteren Fiſchkundigen ihn auch beſchrieben hatten, und ſo voll ſie ſeines Lobes
geweſen waren. Noch heutigentages fängt man ihn überall an den Küſten Jtaliens, Südfrankreichs,
Spaniens und Portugals, zuweilen ſogar in den britiſchen Meeren, und noch heutigentages ſtimmt
Jeder, welcher von ſeinem Fleiſche koſtete, in das Lob der Alten ein; ſo große Ehre freilich, wie
Tamiſio, thut ihm Niemand mehr an.

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Zitationshilfe: Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 5. Hildburghausen, 1869, S. 504. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben05_1869/536>, abgerufen am 11.01.2025.