Brustflosse ist weiß, rosenfarb überlaufen, am Rande schwarz gefleckt; Bauch- und Afterflossen sehen braun aus; die Schwanzflosse wird auf lichtem Grunde durch lichte Flecken gezeichnet.
Bisher hat man das widerwärtige Geschöpf nur in der Nähe der Jnsel Frankreich gefunden, von seiner Lebensweise aber noch Nichts in Erfahrung gebracht. Bei der Zergliederung fand man kleine Krebse in dem Magen.
Unter dem Namen Umberfische(Sciaenae) begreift man eine zahlreiche Familie unserer Ordnung, deren Mitglieder die Barsche gleichsam wiederholen, durch gewisse Merkmale aber von ihnen abweichen.
Aeußerlich haben die Umberfische mit den Barschen die größte Aehnlichkeit, nicht allein was die Gestalt und die Bildung der Flossen anlangt, sondern auch rücksichtlich der Beschuppung und Bewaffnung der Kiemendeckel; doch unterscheiden sie sich meistens durch einen an der Stirn stark gewölbten Kopf und wenig vortretende Schnauze, Folge einer eigenthümlichen Bildung der Kopf- und Gesichtsknochen, welche eine Menge von schleimerfüllten Zellen und anderweitige Aushöhlungen zeigen. Das auffallendste und wichtigste Merkmal beruht in dem Gebiß, da Pflugscharbein und Gaumenbeine der Umberfische stets der Zähne entbehren. Eine sonderbare Eigenthümlichkeit haben die meisten der hierher gehörigen Fische auch noch in der merkwürdig verzweigten Schwimmblase.
Sämmtliche Arten leben im Meere, und gerade deshalb wissen wir noch sehr wenig über ihre Lebensweise. Jm Allgemeinen scheinen sie hierin ihren Verwandten ebenfalls nah zu kommen, durchschnittlich aber minder raubgierig und gefräßig zu sein, wenigstens sich mehr an kleinere Beute, an wirbellose Thiere zu halten, als die Barsche. Ueber ihre Fortpflanzung wissen wir soviel als Nichts; selbst über die Laichzeit lauten die Angaben widersprechend. Gerade die Umberfische verdienen unsere besondere Aufmerksamkeit, weil sie fast durchschnittlich ein ausgezeichnetes Fleisch liefern und deshalb in der Fischerei eine wichtige Rolle spielen.
Obenan stehen die Umberfische im engeren Sinne (Sciaena), die Riesen der Familie, gekennzeichnet durch gestreckten Leib, zwei Rückenflossen, deren erste tief ausgeschweift ist, gezähnte Kiemenvordeckel und zugespitzte Hinterdeckel, starke, spitze Kegelzähne neben Sammetzähnen im Oberkiefer und sehr zusammengesetzte Schwimmblasen.
Zur Zeit des Papstes SirtusIV. lebte, wie Paul Jovius mittheilt, in Rom ein Schmarotzer, Namens Tamisio, zu dessen wichtigsten Geschäften es gehörte, mit gebührender Ueberlegung für des Leibes Nahrung und Nothdurft zu sorgen, ohne daß der eigene Beutel allzusehr in Anspruch genommen werde. Sein erfinderischer Kopf kam auf den Gedanken: es könne ersprießlich sein, die Tafel der Freunde schon von Uranfang an zu überwachen. Zu diesem Ende sandte er tagtäglich seinen Bedienten auf den Markt, um auszukundschaften, in welche Häuser man die besten Bissen bringe. Nach geschehener Meldung machte Tamisio sich selbst auf, um sich bei demjenigen seiner Freunde, dessen Koch den besten Treffer gezogen, zu Gaste einzuladen. Einst hörte er, daß ein Adlerfisch von ungewöhnlicher Größe auf dem Markte gewesen, aber als etwas Außerordentliches den Vätern der Stadt überliefert worden sei. Eiligst ging er, um denselben seine Aufwartung zu machen, in der stillen Hoffnung, an dem unfehlbar folgendem Schmause des gedachten Fisches theil- nehmen zu können. Leider erwies sich seine Hoffnung als eine vergebliche: bei seinem Weggange sah er den Kopf, gerade das Leckerste des Fisches, in den Händen eines Dieners, welcher den Auftrag hatte, ihn zum Kardinal Ricario zu tragen. Erfreut, daß der Kirchenfürst, welchen er gut kannte,
Sattelkopf. Adlerfiſch.
Bruſtfloſſe iſt weiß, roſenfarb überlaufen, am Rande ſchwarz gefleckt; Bauch- und Afterfloſſen ſehen braun aus; die Schwanzfloſſe wird auf lichtem Grunde durch lichte Flecken gezeichnet.
Bisher hat man das widerwärtige Geſchöpf nur in der Nähe der Jnſel Frankreich gefunden, von ſeiner Lebensweiſe aber noch Nichts in Erfahrung gebracht. Bei der Zergliederung fand man kleine Krebſe in dem Magen.
Unter dem Namen Umberfiſche(Sciaenae) begreift man eine zahlreiche Familie unſerer Ordnung, deren Mitglieder die Barſche gleichſam wiederholen, durch gewiſſe Merkmale aber von ihnen abweichen.
Aeußerlich haben die Umberfiſche mit den Barſchen die größte Aehnlichkeit, nicht allein was die Geſtalt und die Bildung der Floſſen anlangt, ſondern auch rückſichtlich der Beſchuppung und Bewaffnung der Kiemendeckel; doch unterſcheiden ſie ſich meiſtens durch einen an der Stirn ſtark gewölbten Kopf und wenig vortretende Schnauze, Folge einer eigenthümlichen Bildung der Kopf- und Geſichtsknochen, welche eine Menge von ſchleimerfüllten Zellen und anderweitige Aushöhlungen zeigen. Das auffallendſte und wichtigſte Merkmal beruht in dem Gebiß, da Pflugſcharbein und Gaumenbeine der Umberfiſche ſtets der Zähne entbehren. Eine ſonderbare Eigenthümlichkeit haben die meiſten der hierher gehörigen Fiſche auch noch in der merkwürdig verzweigten Schwimmblaſe.
Sämmtliche Arten leben im Meere, und gerade deshalb wiſſen wir noch ſehr wenig über ihre Lebensweiſe. Jm Allgemeinen ſcheinen ſie hierin ihren Verwandten ebenfalls nah zu kommen, durchſchnittlich aber minder raubgierig und gefräßig zu ſein, wenigſtens ſich mehr an kleinere Beute, an wirbelloſe Thiere zu halten, als die Barſche. Ueber ihre Fortpflanzung wiſſen wir ſoviel als Nichts; ſelbſt über die Laichzeit lauten die Angaben widerſprechend. Gerade die Umberfiſche verdienen unſere beſondere Aufmerkſamkeit, weil ſie faſt durchſchnittlich ein ausgezeichnetes Fleiſch liefern und deshalb in der Fiſcherei eine wichtige Rolle ſpielen.
Obenan ſtehen die Umberfiſche im engeren Sinne (Sciaena), die Rieſen der Familie, gekennzeichnet durch geſtreckten Leib, zwei Rückenfloſſen, deren erſte tief ausgeſchweift iſt, gezähnte Kiemenvordeckel und zugeſpitzte Hinterdeckel, ſtarke, ſpitze Kegelzähne neben Sammetzähnen im Oberkiefer und ſehr zuſammengeſetzte Schwimmblaſen.
Zur Zeit des Papſtes SirtusIV. lebte, wie Paul Jovius mittheilt, in Rom ein Schmarotzer, Namens Tamiſio, zu deſſen wichtigſten Geſchäften es gehörte, mit gebührender Ueberlegung für des Leibes Nahrung und Nothdurft zu ſorgen, ohne daß der eigene Beutel allzuſehr in Anſpruch genommen werde. Sein erfinderiſcher Kopf kam auf den Gedanken: es könne erſprießlich ſein, die Tafel der Freunde ſchon von Uranfang an zu überwachen. Zu dieſem Ende ſandte er tagtäglich ſeinen Bedienten auf den Markt, um auszukundſchaften, in welche Häuſer man die beſten Biſſen bringe. Nach geſchehener Meldung machte Tamiſio ſich ſelbſt auf, um ſich bei demjenigen ſeiner Freunde, deſſen Koch den beſten Treffer gezogen, zu Gaſte einzuladen. Einſt hörte er, daß ein Adlerfiſch von ungewöhnlicher Größe auf dem Markte geweſen, aber als etwas Außerordentliches den Vätern der Stadt überliefert worden ſei. Eiligſt ging er, um denſelben ſeine Aufwartung zu machen, in der ſtillen Hoffnung, an dem unfehlbar folgendem Schmauſe des gedachten Fiſches theil- nehmen zu können. Leider erwies ſich ſeine Hoffnung als eine vergebliche: bei ſeinem Weggange ſah er den Kopf, gerade das Leckerſte des Fiſches, in den Händen eines Dieners, welcher den Auftrag hatte, ihn zum Kardinal Ricario zu tragen. Erfreut, daß der Kirchenfürſt, welchen er gut kannte,
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0535"n="503"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#g">Sattelkopf. Adlerfiſch.</hi></fw><lb/>
Bruſtfloſſe iſt weiß, roſenfarb überlaufen, am Rande ſchwarz gefleckt; Bauch- und Afterfloſſen ſehen<lb/>
braun aus; die Schwanzfloſſe wird auf lichtem Grunde durch lichte Flecken gezeichnet.</p><lb/><p>Bisher hat man das widerwärtige Geſchöpf nur in der Nähe der Jnſel Frankreich gefunden,<lb/>
von ſeiner Lebensweiſe aber noch Nichts in Erfahrung gebracht. Bei der Zergliederung fand man<lb/>
kleine Krebſe in dem Magen.</p><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><p>Unter dem Namen <hirendition="#g">Umberfiſche</hi><hirendition="#aq">(Sciaenae)</hi> begreift man eine zahlreiche Familie unſerer<lb/>
Ordnung, deren Mitglieder die Barſche gleichſam wiederholen, durch gewiſſe Merkmale aber von<lb/>
ihnen abweichen.</p><lb/><p>Aeußerlich haben die Umberfiſche mit den Barſchen die größte Aehnlichkeit, nicht allein was die<lb/>
Geſtalt und die Bildung der Floſſen anlangt, ſondern auch rückſichtlich der Beſchuppung und<lb/>
Bewaffnung der Kiemendeckel; doch unterſcheiden ſie ſich meiſtens durch einen an der Stirn ſtark<lb/>
gewölbten Kopf und wenig vortretende Schnauze, Folge einer eigenthümlichen Bildung der Kopf-<lb/>
und Geſichtsknochen, welche eine Menge von ſchleimerfüllten Zellen und anderweitige Aushöhlungen<lb/>
zeigen. Das auffallendſte und wichtigſte Merkmal beruht in dem Gebiß, da Pflugſcharbein und<lb/>
Gaumenbeine der Umberfiſche ſtets der Zähne entbehren. Eine ſonderbare Eigenthümlichkeit haben<lb/>
die meiſten der hierher gehörigen Fiſche auch noch in der merkwürdig verzweigten Schwimmblaſe.</p><lb/><p>Sämmtliche Arten leben im Meere, und gerade deshalb wiſſen wir noch ſehr wenig über<lb/>
ihre Lebensweiſe. Jm Allgemeinen ſcheinen ſie hierin ihren Verwandten ebenfalls nah zu kommen,<lb/>
durchſchnittlich aber minder raubgierig und gefräßig zu ſein, wenigſtens ſich mehr an kleinere Beute,<lb/>
an wirbelloſe Thiere zu halten, als die Barſche. Ueber ihre Fortpflanzung wiſſen wir ſoviel als<lb/>
Nichts; ſelbſt über die Laichzeit lauten die Angaben widerſprechend. Gerade die Umberfiſche<lb/>
verdienen unſere beſondere Aufmerkſamkeit, weil ſie faſt durchſchnittlich ein ausgezeichnetes Fleiſch<lb/>
liefern und deshalb in der Fiſcherei eine wichtige Rolle ſpielen.</p><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><p>Obenan ſtehen die <hirendition="#g">Umberfiſche</hi> im engeren Sinne <hirendition="#aq">(Sciaena)</hi>, die Rieſen der Familie,<lb/>
gekennzeichnet durch geſtreckten Leib, zwei Rückenfloſſen, deren erſte tief ausgeſchweift iſt, gezähnte<lb/>
Kiemenvordeckel und zugeſpitzte Hinterdeckel, ſtarke, ſpitze Kegelzähne neben Sammetzähnen im<lb/>
Oberkiefer und ſehr zuſammengeſetzte Schwimmblaſen.</p><lb/><p>Zur Zeit des Papſtes <hirendition="#g">Sirtus</hi><hirendition="#aq">IV.</hi> lebte, wie <hirendition="#g">Paul Jovius</hi> mittheilt, in Rom ein Schmarotzer,<lb/>
Namens <hirendition="#g">Tamiſio,</hi> zu deſſen wichtigſten Geſchäften es gehörte, mit gebührender Ueberlegung für<lb/>
des Leibes Nahrung und Nothdurft zu ſorgen, ohne daß der eigene Beutel allzuſehr in Anſpruch<lb/>
genommen werde. Sein erfinderiſcher Kopf kam auf den Gedanken: es könne erſprießlich ſein, die<lb/>
Tafel der Freunde ſchon von Uranfang an zu überwachen. Zu dieſem Ende ſandte er tagtäglich<lb/>ſeinen Bedienten auf den Markt, um auszukundſchaften, in welche Häuſer man die beſten Biſſen<lb/>
bringe. Nach geſchehener Meldung machte <hirendition="#g">Tamiſio</hi>ſich ſelbſt auf, um ſich bei demjenigen<lb/>ſeiner Freunde, deſſen Koch den beſten Treffer gezogen, zu Gaſte einzuladen. Einſt hörte er, daß ein<lb/>
Adlerfiſch von ungewöhnlicher Größe auf dem Markte geweſen, aber als etwas Außerordentliches<lb/>
den Vätern der Stadt überliefert worden ſei. Eiligſt ging er, um denſelben ſeine Aufwartung zu<lb/>
machen, in der ſtillen Hoffnung, an dem unfehlbar folgendem Schmauſe des gedachten Fiſches theil-<lb/>
nehmen zu können. Leider erwies ſich ſeine Hoffnung als eine vergebliche: bei ſeinem Weggange<lb/>ſah er den Kopf, gerade das Leckerſte des Fiſches, in den Händen eines Dieners, welcher den Auftrag<lb/>
hatte, ihn zum Kardinal <hirendition="#g">Ricario</hi> zu tragen. Erfreut, daß der Kirchenfürſt, welchen er gut kannte,<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[503/0535]
Sattelkopf. Adlerfiſch.
Bruſtfloſſe iſt weiß, roſenfarb überlaufen, am Rande ſchwarz gefleckt; Bauch- und Afterfloſſen ſehen
braun aus; die Schwanzfloſſe wird auf lichtem Grunde durch lichte Flecken gezeichnet.
Bisher hat man das widerwärtige Geſchöpf nur in der Nähe der Jnſel Frankreich gefunden,
von ſeiner Lebensweiſe aber noch Nichts in Erfahrung gebracht. Bei der Zergliederung fand man
kleine Krebſe in dem Magen.
Unter dem Namen Umberfiſche (Sciaenae) begreift man eine zahlreiche Familie unſerer
Ordnung, deren Mitglieder die Barſche gleichſam wiederholen, durch gewiſſe Merkmale aber von
ihnen abweichen.
Aeußerlich haben die Umberfiſche mit den Barſchen die größte Aehnlichkeit, nicht allein was die
Geſtalt und die Bildung der Floſſen anlangt, ſondern auch rückſichtlich der Beſchuppung und
Bewaffnung der Kiemendeckel; doch unterſcheiden ſie ſich meiſtens durch einen an der Stirn ſtark
gewölbten Kopf und wenig vortretende Schnauze, Folge einer eigenthümlichen Bildung der Kopf-
und Geſichtsknochen, welche eine Menge von ſchleimerfüllten Zellen und anderweitige Aushöhlungen
zeigen. Das auffallendſte und wichtigſte Merkmal beruht in dem Gebiß, da Pflugſcharbein und
Gaumenbeine der Umberfiſche ſtets der Zähne entbehren. Eine ſonderbare Eigenthümlichkeit haben
die meiſten der hierher gehörigen Fiſche auch noch in der merkwürdig verzweigten Schwimmblaſe.
Sämmtliche Arten leben im Meere, und gerade deshalb wiſſen wir noch ſehr wenig über
ihre Lebensweiſe. Jm Allgemeinen ſcheinen ſie hierin ihren Verwandten ebenfalls nah zu kommen,
durchſchnittlich aber minder raubgierig und gefräßig zu ſein, wenigſtens ſich mehr an kleinere Beute,
an wirbelloſe Thiere zu halten, als die Barſche. Ueber ihre Fortpflanzung wiſſen wir ſoviel als
Nichts; ſelbſt über die Laichzeit lauten die Angaben widerſprechend. Gerade die Umberfiſche
verdienen unſere beſondere Aufmerkſamkeit, weil ſie faſt durchſchnittlich ein ausgezeichnetes Fleiſch
liefern und deshalb in der Fiſcherei eine wichtige Rolle ſpielen.
Obenan ſtehen die Umberfiſche im engeren Sinne (Sciaena), die Rieſen der Familie,
gekennzeichnet durch geſtreckten Leib, zwei Rückenfloſſen, deren erſte tief ausgeſchweift iſt, gezähnte
Kiemenvordeckel und zugeſpitzte Hinterdeckel, ſtarke, ſpitze Kegelzähne neben Sammetzähnen im
Oberkiefer und ſehr zuſammengeſetzte Schwimmblaſen.
Zur Zeit des Papſtes Sirtus IV. lebte, wie Paul Jovius mittheilt, in Rom ein Schmarotzer,
Namens Tamiſio, zu deſſen wichtigſten Geſchäften es gehörte, mit gebührender Ueberlegung für
des Leibes Nahrung und Nothdurft zu ſorgen, ohne daß der eigene Beutel allzuſehr in Anſpruch
genommen werde. Sein erfinderiſcher Kopf kam auf den Gedanken: es könne erſprießlich ſein, die
Tafel der Freunde ſchon von Uranfang an zu überwachen. Zu dieſem Ende ſandte er tagtäglich
ſeinen Bedienten auf den Markt, um auszukundſchaften, in welche Häuſer man die beſten Biſſen
bringe. Nach geſchehener Meldung machte Tamiſio ſich ſelbſt auf, um ſich bei demjenigen
ſeiner Freunde, deſſen Koch den beſten Treffer gezogen, zu Gaſte einzuladen. Einſt hörte er, daß ein
Adlerfiſch von ungewöhnlicher Größe auf dem Markte geweſen, aber als etwas Außerordentliches
den Vätern der Stadt überliefert worden ſei. Eiligſt ging er, um denſelben ſeine Aufwartung zu
machen, in der ſtillen Hoffnung, an dem unfehlbar folgendem Schmauſe des gedachten Fiſches theil-
nehmen zu können. Leider erwies ſich ſeine Hoffnung als eine vergebliche: bei ſeinem Weggange
ſah er den Kopf, gerade das Leckerſte des Fiſches, in den Händen eines Dieners, welcher den Auftrag
hatte, ihn zum Kardinal Ricario zu tragen. Erfreut, daß der Kirchenfürſt, welchen er gut kannte,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 5. Hildburghausen, 1869, S. 503. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben05_1869/535>, abgerufen am 23.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.