Fahrzeug, senken sich aus ihrer gewaltigen Höhe in Schraubenlinien tiefer und tiefer herab und halten sich dann zeitweilig rüttelnd in geringer Höhe, lassen sich auch wohl, jedoch sehr selten, auf den Raaen selbst nieder. Wenn sie nicht gestört werden, begleiten sie in dieser Weise das Schiff oft tagelang, bis es endlich ihren Wohnkreis überschreitet, oder sie aus irgend einem anderen Grunde zurückkehren. Jhre ganze Bewegungsfähigkeit entfalten sie bei ihrem Fischfange. Wie die großen Seeschwalben erhalten sie sich rüttelnd über einer und derselben Stelle, spähen sorgsam nach unten und stürzen sich nun plötzlich mit eingezogenen Flügeln in fast senkrechter Richtung auf das Wasser herab, so kräftig, daß sie stets unter der Oberfläche verschwinden, fußtief eindringen und mit Flügeln und Beinen
[Abbildung]
Der weißschwänzige Tropikvogel(Phacton aethereus). 1/4 der nat. Größe.
kräftig arbeiten müssen, um sich wieder emporzufördern. Nuttal versichert, daß man sie sehr häufig und mit vielem Geschick fliegende Fische jagen sieht; Bennett fand in ihrem Magen auch die Ueberreste von Kopffüßlern.
Die Brutzeit scheint je nach der Lage der Brutinseln verschieden zu sein. Nach Bennett beginnt sie in der Nähe von Australien im August und September, nach Wedderburn und Hurdis auf den Bermudainseln im März und April, auf den Bahamainseln ungefähr um dieselbe Zeit. Gewisse Eilande werden allen übrigen bevorzugt, namentlich solche erwählt, welche fern vom Getriebe des Menschen liegen. Man hat beobachtet, daß sie da, wo sie noch nicht beunruhigt wurden, ihre Eier einfach auf den Boden, meist unter Gebüsch legen, während sie auf besuchten Jnseln stets
Die Schwimmer. Ruderfüßler. Fiſcherſtößer.
Fahrzeug, ſenken ſich aus ihrer gewaltigen Höhe in Schraubenlinien tiefer und tiefer herab und halten ſich dann zeitweilig rüttelnd in geringer Höhe, laſſen ſich auch wohl, jedoch ſehr ſelten, auf den Raaen ſelbſt nieder. Wenn ſie nicht geſtört werden, begleiten ſie in dieſer Weiſe das Schiff oft tagelang, bis es endlich ihren Wohnkreis überſchreitet, oder ſie aus irgend einem anderen Grunde zurückkehren. Jhre ganze Bewegungsfähigkeit entfalten ſie bei ihrem Fiſchfange. Wie die großen Seeſchwalben erhalten ſie ſich rüttelnd über einer und derſelben Stelle, ſpähen ſorgſam nach unten und ſtürzen ſich nun plötzlich mit eingezogenen Flügeln in faſt ſenkrechter Richtung auf das Waſſer herab, ſo kräftig, daß ſie ſtets unter der Oberfläche verſchwinden, fußtief eindringen und mit Flügeln und Beinen
[Abbildung]
Der weißſchwänzige Tropikvogel(Phacton aethereus). ¼ der nat. Größe.
kräftig arbeiten müſſen, um ſich wieder emporzufördern. Nuttal verſichert, daß man ſie ſehr häufig und mit vielem Geſchick fliegende Fiſche jagen ſieht; Bennett fand in ihrem Magen auch die Ueberreſte von Kopffüßlern.
Die Brutzeit ſcheint je nach der Lage der Brutinſeln verſchieden zu ſein. Nach Bennett beginnt ſie in der Nähe von Auſtralien im Auguſt und September, nach Wedderburn und Hurdis auf den Bermudainſeln im März und April, auf den Bahamainſeln ungefähr um dieſelbe Zeit. Gewiſſe Eilande werden allen übrigen bevorzugt, namentlich ſolche erwählt, welche fern vom Getriebe des Menſchen liegen. Man hat beobachtet, daß ſie da, wo ſie noch nicht beunruhigt wurden, ihre Eier einfach auf den Boden, meiſt unter Gebüſch legen, während ſie auf beſuchten Jnſeln ſtets
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Die Schwimmer. Ruderfüßler. Fiſcherſtößer.
Fahrzeug, ſenken ſich aus ihrer gewaltigen Höhe in Schraubenlinien tiefer und tiefer herab und halten
ſich dann zeitweilig rüttelnd in geringer Höhe, laſſen ſich auch wohl, jedoch ſehr ſelten, auf den Raaen
ſelbſt nieder. Wenn ſie nicht geſtört werden, begleiten ſie in dieſer Weiſe das Schiff oft tagelang,
bis es endlich ihren Wohnkreis überſchreitet, oder ſie aus irgend einem anderen Grunde zurückkehren.
Jhre ganze Bewegungsfähigkeit entfalten ſie bei ihrem Fiſchfange. Wie die großen Seeſchwalben
erhalten ſie ſich rüttelnd über einer und derſelben Stelle, ſpähen ſorgſam nach unten und ſtürzen ſich
nun plötzlich mit eingezogenen Flügeln in faſt ſenkrechter Richtung auf das Waſſer herab, ſo kräftig,
daß ſie ſtets unter der Oberfläche verſchwinden, fußtief eindringen und mit Flügeln und Beinen
[Abbildung Der weißſchwänzige Tropikvogel (Phacton aethereus). ¼ der nat. Größe.]
kräftig arbeiten müſſen, um ſich wieder emporzufördern. Nuttal verſichert, daß man ſie ſehr häufig
und mit vielem Geſchick fliegende Fiſche jagen ſieht; Bennett fand in ihrem Magen auch die
Ueberreſte von Kopffüßlern.
Die Brutzeit ſcheint je nach der Lage der Brutinſeln verſchieden zu ſein. Nach Bennett
beginnt ſie in der Nähe von Auſtralien im Auguſt und September, nach Wedderburn und
Hurdis auf den Bermudainſeln im März und April, auf den Bahamainſeln ungefähr um dieſelbe
Zeit. Gewiſſe Eilande werden allen übrigen bevorzugt, namentlich ſolche erwählt, welche fern vom
Getriebe des Menſchen liegen. Man hat beobachtet, daß ſie da, wo ſie noch nicht beunruhigt wurden,
ihre Eier einfach auf den Boden, meiſt unter Gebüſch legen, während ſie auf beſuchten Jnſeln ſtets
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 4. Hildburghausen, 1867, S. 910. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben04_1867/962>, abgerufen am 23.11.2024.
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