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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 4. Hildburghausen, 1867.

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Die Schwimmer. Zahnschnäbler. Schwimmenten.
genügend erforscht; namentlich weiß man über die Fortpflanzung noch nichts Sicheres. Von den
Verwandten unterscheidet sich die Nonnenente durch ihren leichten, an den der Gänse erinnernden
Gang und ihren etwas schwerfälligen Flug, ebenso aber auch durch die merkwürdige Vorliebe für
sandige Stellen in den Flüssen, zu denen sie immer und immer wieder zurückzukehren scheint. Der
Prinz sagt, daß sie im Sertong der Provinz Bahia häufig auf sumpfigen, überschwemmten Wiesen,
in Brüchen oder auf offenen Landseen und Gewässern lebt, aber auch in manchen Gegenden an der
Seeküste vorkommt; Schomburgk versichert, daß er ihr an der Küste nie begegnet sei und sie nur
[Abbildung] Die Wittwen- oder Nonnenente (Dendrocygna viduata). 1/4 der nat. Größe.
in den Sümpfen der Savanne in ungeheueren Flügen gefunden hat, während ich sie in Afrika blos
ausnahmsweise an ähnlichen Orten traf. Von ihrem Benehmen gibt Schomburgk eine anziehende
Schilderung. "Die kleinen Visisi-Enten scheinen förmlich in unsere Nähe gebannt zu sein. Sobald
wir von ihnen entdeckt waren, sprangen meine Begleiter jedesmal bis an den Hals in das Wasser
und schossen von diesem Standpunkte aus unaufhaltsam mit ihren wohlgerichteten Pfeilen in die sie
umschwärmenden Herden. Flogen die Thiere hoch, sodaß sie den Pfeil ankommen sehen konnten, so
theilte sich auch augenblicklich der Schwarm nach allen Seiten hin, gleich wie unsere Taubenherden,

Die Schwimmer. Zahnſchnäbler. Schwimmenten.
genügend erforſcht; namentlich weiß man über die Fortpflanzung noch nichts Sicheres. Von den
Verwandten unterſcheidet ſich die Nonnenente durch ihren leichten, an den der Gänſe erinnernden
Gang und ihren etwas ſchwerfälligen Flug, ebenſo aber auch durch die merkwürdige Vorliebe für
ſandige Stellen in den Flüſſen, zu denen ſie immer und immer wieder zurückzukehren ſcheint. Der
Prinz ſagt, daß ſie im Sertong der Provinz Bahia häufig auf ſumpfigen, überſchwemmten Wieſen,
in Brüchen oder auf offenen Landſeen und Gewäſſern lebt, aber auch in manchen Gegenden an der
Seeküſte vorkommt; Schomburgk verſichert, daß er ihr an der Küſte nie begegnet ſei und ſie nur
[Abbildung] Die Wittwen- oder Nonnenente (Dendrocygna viduata). ¼ der nat. Größe.
in den Sümpfen der Savanne in ungeheueren Flügen gefunden hat, während ich ſie in Afrika blos
ausnahmsweiſe an ähnlichen Orten traf. Von ihrem Benehmen gibt Schomburgk eine anziehende
Schilderung. „Die kleinen Viſiſi-Enten ſcheinen förmlich in unſere Nähe gebannt zu ſein. Sobald
wir von ihnen entdeckt waren, ſprangen meine Begleiter jedesmal bis an den Hals in das Waſſer
und ſchoſſen von dieſem Standpunkte aus unaufhaltſam mit ihren wohlgerichteten Pfeilen in die ſie
umſchwärmenden Herden. Flogen die Thiere hoch, ſodaß ſie den Pfeil ankommen ſehen konnten, ſo
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[820/0870] Die Schwimmer. Zahnſchnäbler. Schwimmenten. genügend erforſcht; namentlich weiß man über die Fortpflanzung noch nichts Sicheres. Von den Verwandten unterſcheidet ſich die Nonnenente durch ihren leichten, an den der Gänſe erinnernden Gang und ihren etwas ſchwerfälligen Flug, ebenſo aber auch durch die merkwürdige Vorliebe für ſandige Stellen in den Flüſſen, zu denen ſie immer und immer wieder zurückzukehren ſcheint. Der Prinz ſagt, daß ſie im Sertong der Provinz Bahia häufig auf ſumpfigen, überſchwemmten Wieſen, in Brüchen oder auf offenen Landſeen und Gewäſſern lebt, aber auch in manchen Gegenden an der Seeküſte vorkommt; Schomburgk verſichert, daß er ihr an der Küſte nie begegnet ſei und ſie nur [Abbildung Die Wittwen- oder Nonnenente (Dendrocygna viduata). ¼ der nat. Größe.] in den Sümpfen der Savanne in ungeheueren Flügen gefunden hat, während ich ſie in Afrika blos ausnahmsweiſe an ähnlichen Orten traf. Von ihrem Benehmen gibt Schomburgk eine anziehende Schilderung. „Die kleinen Viſiſi-Enten ſcheinen förmlich in unſere Nähe gebannt zu ſein. Sobald wir von ihnen entdeckt waren, ſprangen meine Begleiter jedesmal bis an den Hals in das Waſſer und ſchoſſen von dieſem Standpunkte aus unaufhaltſam mit ihren wohlgerichteten Pfeilen in die ſie umſchwärmenden Herden. Flogen die Thiere hoch, ſodaß ſie den Pfeil ankommen ſehen konnten, ſo theilte ſich auch augenblicklich der Schwarm nach allen Seiten hin, gleich wie unſere Taubenherden,

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Zitationshilfe: Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 4. Hildburghausen, 1867, S. 820. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben04_1867/870>, abgerufen am 23.11.2024.