nete Luft und dann eine bestimmte Menge Wasser, die ganz sich in Dampf verwandelt, gebracht hat, so erhält man genauen Auf- schluß über die Sprache des Hygrometers. Nach Saussure's auf diese Weise angestellten Versuchen dürfte man ungefähr anneh- men, daß bei dem höchsten Grade des Hygrometers im Cubicfuß Luft 17 Gran Wasser sind, wenn das Thermometer auf 25° R. steht und nur 6 Gran, wenn das Thermometer 0° zeigt, daß dagegen mit 80 Graden des Hygrometers 121/4 Gran bei jener, 41/4 Gran bei dieser Wärme zusammen gehören; aber diese Bestim- mungen Saussure's sind nicht völlig genau, weil seine Mes- sung des in der Luft verdunsteten Wassers unvollkommen war.
Gay-Lussac hat die Vergleichungen so angestellt, daß er das Hygrometer in einem eingeschlossenen Raume beobachtete, wo die Elasticität des Dampfes durch andre Mittel bekannt war. Be- findet sich nämlich bei bestimmter Wärme in einem eingeschlossenen Raume Wasser, so erlangt der Dampf die dieser Wärme angemes- sene Elasticität und Dichtigkeit; bringt man Wasser mit Schwefel- säure gemischt in denselben Raum, so erlangen die Dämpfe eine geringere Elasticität, und wenn man diese Elasticität kennt und dabei den Stand des Hygrometers beobachtet, so ergiebt sich eine Tafel zur Bestimmung der jedem Grade zugehörenden Elasticität und Dichtigkeit der Dämpfe. Nach diesen Bestimmungen enthält die Luft bei 88° des Haarhygrometers drei Viertel der Dämpfe, die sie bei 100° enthält, bei 80° ungefähr drei Fünftel, bei 73° die Hälfte, bei 64° nur zwei Fünftel der mit 100° zusammen- gehörenden Dampfmenge. Wenn also bei einer Wärme von 18° Centes. ungefähr 7 Gran Wasser in der Luft sind bei dem größten Feuchtigkeitszustande, oder bei 100 Hygrometergraden, so würden bei eben der Wärme und einem Hygrometerstande von 73° nur 31/2 Gran Dampf in der Luft sein.
Bestimmung der Feuchtigkeit der Luft durch die Ver- dunstungskälte, und durch den Condensationspunct der Dämpfe.
Ein ganz andres Verfahren, um die Feuchtigkeit der Luft zu bestimmen, hat Leslie angegeben, indem er das Differenzther- mometer anwendet, und so die Verdunstungskälte bestimmt. Be-
nete Luft und dann eine beſtimmte Menge Waſſer, die ganz ſich in Dampf verwandelt, gebracht hat, ſo erhaͤlt man genauen Auf- ſchluß uͤber die Sprache des Hygrometers. Nach Sauſſure's auf dieſe Weiſe angeſtellten Verſuchen duͤrfte man ungefaͤhr anneh- men, daß bei dem hoͤchſten Grade des Hygrometers im Cubicfuß Luft 17 Gran Waſſer ſind, wenn das Thermometer auf 25° R. ſteht und nur 6 Gran, wenn das Thermometer 0° zeigt, daß dagegen mit 80 Graden des Hygrometers 12¼ Gran bei jener, 4¼ Gran bei dieſer Waͤrme zuſammen gehoͤren; aber dieſe Beſtim- mungen Sauſſure's ſind nicht voͤllig genau, weil ſeine Meſ- ſung des in der Luft verdunſteten Waſſers unvollkommen war.
Gay-Luſſac hat die Vergleichungen ſo angeſtellt, daß er das Hygrometer in einem eingeſchloſſenen Raume beobachtete, wo die Elaſticitaͤt des Dampfes durch andre Mittel bekannt war. Be- findet ſich naͤmlich bei beſtimmter Waͤrme in einem eingeſchloſſenen Raume Waſſer, ſo erlangt der Dampf die dieſer Waͤrme angemeſ- ſene Elaſticitaͤt und Dichtigkeit; bringt man Waſſer mit Schwefel- ſaͤure gemiſcht in denſelben Raum, ſo erlangen die Daͤmpfe eine geringere Elaſticitaͤt, und wenn man dieſe Elaſticitaͤt kennt und dabei den Stand des Hygrometers beobachtet, ſo ergiebt ſich eine Tafel zur Beſtimmung der jedem Grade zugehoͤrenden Elaſticitaͤt und Dichtigkeit der Daͤmpfe. Nach dieſen Beſtimmungen enthaͤlt die Luft bei 88° des Haarhygrometers drei Viertel der Daͤmpfe, die ſie bei 100° enthaͤlt, bei 80° ungefaͤhr drei Fuͤnftel, bei 73° die Haͤlfte, bei 64° nur zwei Fuͤnftel der mit 100° zuſammen- gehoͤrenden Dampfmenge. Wenn alſo bei einer Waͤrme von 18° Centeſ. ungefaͤhr 7 Gran Waſſer in der Luft ſind bei dem groͤßten Feuchtigkeitszuſtande, oder bei 100 Hygrometergraden, ſo wuͤrden bei eben der Waͤrme und einem Hygrometerſtande von 73° nur 3½ Gran Dampf in der Luft ſein.
Beſtimmung der Feuchtigkeit der Luft durch die Ver- dunſtungskaͤlte, und durch den Condenſationspunct der Daͤmpfe.
Ein ganz andres Verfahren, um die Feuchtigkeit der Luft zu beſtimmen, hat Leslie angegeben, indem er das Differenzther- mometer anwendet, und ſo die Verdunſtungskaͤlte beſtimmt. Be-
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nete Luft und dann eine beſtimmte Menge Waſſer, die ganz ſich
in Dampf verwandelt, gebracht hat, ſo erhaͤlt man genauen Auf-
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auf dieſe Weiſe angeſtellten Verſuchen duͤrfte man ungefaͤhr anneh-
men, daß bei dem hoͤchſten Grade des Hygrometers im Cubicfuß
Luft 17 Gran Waſſer ſind, wenn das Thermometer auf 25° R.
ſteht und nur 6 Gran, wenn das Thermometer 0° zeigt, daß
dagegen mit 80 Graden des Hygrometers 12¼ Gran bei jener,
4¼ Gran bei dieſer Waͤrme zuſammen gehoͤren; aber dieſe Beſtim-
mungen Sauſſure's ſind nicht voͤllig genau, weil ſeine Meſ-
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Gay-Luſſac hat die Vergleichungen ſo angeſtellt, daß er
das Hygrometer in einem eingeſchloſſenen Raume beobachtete, wo
die Elaſticitaͤt des Dampfes durch andre Mittel bekannt war. Be-
findet ſich naͤmlich bei beſtimmter Waͤrme in einem eingeſchloſſenen
Raume Waſſer, ſo erlangt der Dampf die dieſer Waͤrme angemeſ-
ſene Elaſticitaͤt und Dichtigkeit; bringt man Waſſer mit Schwefel-
ſaͤure gemiſcht in denſelben Raum, ſo erlangen die Daͤmpfe eine
geringere Elaſticitaͤt, und wenn man dieſe Elaſticitaͤt kennt und
dabei den Stand des Hygrometers beobachtet, ſo ergiebt ſich eine
Tafel zur Beſtimmung der jedem Grade zugehoͤrenden Elaſticitaͤt
und Dichtigkeit der Daͤmpfe. Nach dieſen Beſtimmungen enthaͤlt
die Luft bei 88° des Haarhygrometers drei Viertel der Daͤmpfe,
die ſie bei 100° enthaͤlt, bei 80° ungefaͤhr drei Fuͤnftel, bei 73°
die Haͤlfte, bei 64° nur zwei Fuͤnftel der mit 100° zuſammen-
gehoͤrenden Dampfmenge. Wenn alſo bei einer Waͤrme von 18°
Centeſ. ungefaͤhr 7 Gran Waſſer in der Luft ſind bei dem groͤßten
Feuchtigkeitszuſtande, oder bei 100 Hygrometergraden, ſo wuͤrden
bei eben der Waͤrme und einem Hygrometerſtande von 73° nur
3½ Gran Dampf in der Luft ſein.
Beſtimmung der Feuchtigkeit der Luft durch die Ver-
dunſtungskaͤlte, und durch den Condenſationspunct der
Daͤmpfe.
Ein ganz andres Verfahren, um die Feuchtigkeit der Luft zu
beſtimmen, hat Leslie angegeben, indem er das Differenzther-
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Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1832, S. 148. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brandes_naturlehre03_1832/162>, abgerufen am 24.11.2024.
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