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Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.

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Beschreibung
gnugsam känntlich/ welche man hinter dem Dorffe auf
einem ziemlich hohen Berge von weiten sehen kan.
Jhre Gipfel scheinen von ferne gantz roth zu seyn.
Vor dem Dorff Wappo lieget auch ein grosser Felsen/
welcher vom Lande gantz abgesondert/ folglich einer
rechten Jnsul ähnlich ist. So bald wir nur vorbey ge-
schiffet/ konten wir kein Land mehr sehen. Es lieget
selbiges nach Ost-Süd-Ost und West-Süd-West.
Sonsten aber so weit als wir sehen können sehr gleich
und eben bis Cabo das Palmas. Hier findet sich eine
grosse Spitze Landes weit ins Meer gestrecket/ von
weiten gleichsam ein Meerschwein abbildend. Jmglei-
chen auch ein schönes Dorff zwischen vier grossen
Bäumen/ so wir vor Palmenbäume hielten.

Zwar gaben wir das gewöhnliche Zeichen um die
Mohren an Boort zu rufsen/ sahen aber keinen Men-
schen ankommen; suchten dahero mit aller Macht die
Höhe von der Cap zu gewinnen/ als eine offters ge-
sährliche Sache/ wenn man dem Lande sehr nahe ist.
Doch kamen wir glücklich vorüber in der Nacht vom
25. Decemb. und setzten unsere Reyse fort bis Drou-
win,
weil wir weder Mohren noch Dörffer spüreten.
Zwischen der Caep Palm und Drouwin lieget das Land
sehr hoch und eben/ ohngefehr 26. Meilen lang nach
Nord-Ost und Süd-West.

Den 26. Abends liessen wir unser Ancker fallen vor
Drouwin, und folgenden Morgen bekamen wir mit
anbrechendem Tage drey Canoas mit Elephanten-
Zähn/ nachdem ich selbige theuer genung bezahlet/ über-
dem auch diejenigen so sie brachten reichlich beschencket
hatte.

Jch

Beſchreibung
gnugſam kaͤnntlich/ welche man hinter dem Dorffe auf
einem ziemlich hohen Berge von weiten ſehen kan.
Jhre Gipfel ſcheinen von ferne gantz roth zu ſeyn.
Vor dem Dorff Wappo lieget auch ein groſſer Felſen/
welcher vom Lande gantz abgeſondert/ folglich einer
rechten Jnſul aͤhnlich iſt. So bald wir nur vorbey ge-
ſchiffet/ konten wir kein Land mehr ſehen. Es lieget
ſelbiges nach Oſt-Suͤd-Oſt und Weſt-Suͤd-Weſt.
Sonſten aber ſo weit als wir ſehen koͤnnen ſehr gleich
und eben bis Cabo das Palmas. Hier findet ſich eine
groſſe Spitze Landes weit ins Meer geſtrecket/ von
weiten gleichſam ein Meerſchwein abbildend. Jmglei-
chen auch ein ſchoͤnes Dorff zwiſchen vier groſſen
Baͤumen/ ſo wir vor Palmenbaͤume hielten.

Zwar gaben wir das gewoͤhnliche Zeichen um die
Mohren an Boort zu rufſen/ ſahen aber keinen Men-
ſchen ankommen; ſuchten dahero mit aller Macht die
Hoͤhe von der Cap zu gewinnen/ als eine offters ge-
ſaͤhrliche Sache/ wenn man dem Lande ſehr nahe iſt.
Doch kamen wir gluͤcklich voruͤber in der Nacht vom
25. Decemb. und ſetzten unſere Reyſe fort bis Drou-
win,
weil wir weder Mohren noch Doͤrffer ſpuͤreten.
Zwiſchen der Caep Palm und Drouwin lieget das Land
ſehr hoch und eben/ ohngefehr 26. Meilen lang nach
Nord-Oſt und Suͤd-Weſt.

Den 26. Abends lieſſen wir unſer Ancker fallen vor
Drouwin, und folgenden Morgen bekamen wir mit
anbrechendem Tage drey Canoas mit Elephanten-
Zaͤhn/ nachdem ich ſelbige theuer genung bezahlet/ uͤber-
dem auch diejenigen ſo ſie brachten reichlich beſchencket
hatte.

Jch
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[582/0642] Beſchreibung gnugſam kaͤnntlich/ welche man hinter dem Dorffe auf einem ziemlich hohen Berge von weiten ſehen kan. Jhre Gipfel ſcheinen von ferne gantz roth zu ſeyn. Vor dem Dorff Wappo lieget auch ein groſſer Felſen/ welcher vom Lande gantz abgeſondert/ folglich einer rechten Jnſul aͤhnlich iſt. So bald wir nur vorbey ge- ſchiffet/ konten wir kein Land mehr ſehen. Es lieget ſelbiges nach Oſt-Suͤd-Oſt und Weſt-Suͤd-Weſt. Sonſten aber ſo weit als wir ſehen koͤnnen ſehr gleich und eben bis Cabo das Palmas. Hier findet ſich eine groſſe Spitze Landes weit ins Meer geſtrecket/ von weiten gleichſam ein Meerſchwein abbildend. Jmglei- chen auch ein ſchoͤnes Dorff zwiſchen vier groſſen Baͤumen/ ſo wir vor Palmenbaͤume hielten. Zwar gaben wir das gewoͤhnliche Zeichen um die Mohren an Boort zu rufſen/ ſahen aber keinen Men- ſchen ankommen; ſuchten dahero mit aller Macht die Hoͤhe von der Cap zu gewinnen/ als eine offters ge- ſaͤhrliche Sache/ wenn man dem Lande ſehr nahe iſt. Doch kamen wir gluͤcklich voruͤber in der Nacht vom 25. Decemb. und ſetzten unſere Reyſe fort bis Drou- win, weil wir weder Mohren noch Doͤrffer ſpuͤreten. Zwiſchen der Caep Palm und Drouwin lieget das Land ſehr hoch und eben/ ohngefehr 26. Meilen lang nach Nord-Oſt und Suͤd-Weſt. Den 26. Abends lieſſen wir unſer Ancker fallen vor Drouwin, und folgenden Morgen bekamen wir mit anbrechendem Tage drey Canoas mit Elephanten- Zaͤhn/ nachdem ich ſelbige theuer genung bezahlet/ uͤber- dem auch diejenigen ſo ſie brachten reichlich beſchencket hatte. Jch

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Zitationshilfe: Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708, S. 582. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bossmann_gvinea_1708/642>, abgerufen am 22.11.2024.