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Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.

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des Landes Gvinea.
Lande Benin, imgleichen bey dem Fluß Calbary Ca-
merones,
und andern mehr hieselbst befindlichen Flüs-
sen/ ihrer eine unbeschreibliche Anzahl gefunden wird/
daß es nicht wohl zu begreiffen/ wie dasige Einwoh-
ner können/ oder sich unterstehen dörffen daselbst zu
wohnen.

Man kan auch aus der grossen Vielheit derer Zäh-
ne welche Jahr aus Jahr ein alhie verarbeitet werden/
füglich urtheilen/ daß kein geringe Anzahl von Ele-
phanten anzutreffen seyn muß. Doch weiß ich nicht
eigentlich zu sagen/ ob dieses allemahl Zähne sind von
erschossenen Elephanten/ oder ob sie gefunden worden;
ich halte vielmehr beydes wahr zu seyn; dabey man se-
hen könnte/ ob nach Aussage einiger Scribenten/ sie
ihre Zähne abwerffen; allein dieses streitet mit der un-
terschiedlichen Grösse/ da einige eines/ zwey/ drey Lb.
andre noch schwerer/ ja bis über 100. Lb. schwer seynd;
denn es stehet nicht zu behaupten/ daß ein so hartes und
festes Wesen in Zeit von 18. bis 19. Jahren zu einer
solchen Grösse und Schwere von 100. Lb. gelangen
könnte; demnach gestehe ich gerne/ daß ich hierinnen
nichts eigentliches oder gründliches wisse/ und schreite
nunmehro ohne weiteren Auffenthalt zu den Büffeln
und Ochsen.

Diese kommen der Grösse nach denen Elephanten
am nächsten bey/ wiewol in ziemlichem Unterscheid; im
Lande Gvinea werden sie am allerhäuffigsten gefun-
den/ jedoch so wenige daß zuweilen in 4. Jahren sich
nicht ein einiger sehen lässet/ davon es bessere Gelegen-
heit zu reden geben wird/ wenn ich von einem gewissen
Ort da sie sich häuffig aufhalten/ handeln werde/ dar-
um will ich anitzo weiter nichts mehr anführen/ als daß

sie
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des Landes Gvinea.
Lande Benin, imgleichen bey dem Fluß Calbary Ca-
merones,
und andern mehr hieſelbſt befindlichen Fluͤſ-
ſen/ ihrer eine unbeſchreibliche Anzahl gefunden wird/
daß es nicht wohl zu begreiffen/ wie daſige Einwoh-
ner koͤnnen/ oder ſich unterſtehen doͤrffen daſelbſt zu
wohnen.

Man kan auch aus der groſſen Vielheit derer Zaͤh-
ne welche Jahr aus Jahr ein alhie verarbeitet werden/
fuͤglich urtheilen/ daß kein geringe Anzahl von Ele-
phanten anzutreffen ſeyn muß. Doch weiß ich nicht
eigentlich zu ſagen/ ob dieſes allemahl Zaͤhne ſind von
erſchoſſenen Elephanten/ oder ob ſie gefunden worden;
ich halte vielmehr beydes wahr zu ſeyn; dabey man ſe-
hen koͤnnte/ ob nach Ausſage einiger Scribenten/ ſie
ihre Zaͤhne abwerffen; allein dieſes ſtreitet mit der un-
terſchiedlichen Groͤſſe/ da einige eines/ zwey/ drey ℔.
andre noch ſchwerer/ ja bis uͤber 100. ℔. ſchwer ſeynd;
denn es ſtehet nicht zu behaupten/ daß ein ſo hartes und
feſtes Weſen in Zeit von 18. bis 19. Jahren zu einer
ſolchen Groͤſſe und Schwere von 100. ℔. gelangen
koͤnnte; demnach geſtehe ich gerne/ daß ich hierinnen
nichts eigentliches oder gruͤndliches wiſſe/ und ſchreite
nunmehro ohne weiteren Auffenthalt zu den Buͤffeln
und Ochſen.

Dieſe kommen der Groͤſſe nach denen Elephanten
am naͤchſten bey/ wiewol in ziemlichem Unterſcheid; im
Lande Gvinea werden ſie am allerhaͤuffigſten gefun-
den/ jedoch ſo wenige daß zuweilen in 4. Jahren ſich
nicht ein einiger ſehen laͤſſet/ davon es beſſere Gelegen-
heit zu reden geben wird/ wenn ich von einem gewiſſen
Ort da ſie ſich haͤuffig aufhalten/ handeln werde/ dar-
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[289/0333] des Landes Gvinea. Lande Benin, imgleichen bey dem Fluß Calbary Ca- merones, und andern mehr hieſelbſt befindlichen Fluͤſ- ſen/ ihrer eine unbeſchreibliche Anzahl gefunden wird/ daß es nicht wohl zu begreiffen/ wie daſige Einwoh- ner koͤnnen/ oder ſich unterſtehen doͤrffen daſelbſt zu wohnen. Man kan auch aus der groſſen Vielheit derer Zaͤh- ne welche Jahr aus Jahr ein alhie verarbeitet werden/ fuͤglich urtheilen/ daß kein geringe Anzahl von Ele- phanten anzutreffen ſeyn muß. Doch weiß ich nicht eigentlich zu ſagen/ ob dieſes allemahl Zaͤhne ſind von erſchoſſenen Elephanten/ oder ob ſie gefunden worden; ich halte vielmehr beydes wahr zu ſeyn; dabey man ſe- hen koͤnnte/ ob nach Ausſage einiger Scribenten/ ſie ihre Zaͤhne abwerffen; allein dieſes ſtreitet mit der un- terſchiedlichen Groͤſſe/ da einige eines/ zwey/ drey ℔. andre noch ſchwerer/ ja bis uͤber 100. ℔. ſchwer ſeynd; denn es ſtehet nicht zu behaupten/ daß ein ſo hartes und feſtes Weſen in Zeit von 18. bis 19. Jahren zu einer ſolchen Groͤſſe und Schwere von 100. ℔. gelangen koͤnnte; demnach geſtehe ich gerne/ daß ich hierinnen nichts eigentliches oder gruͤndliches wiſſe/ und ſchreite nunmehro ohne weiteren Auffenthalt zu den Buͤffeln und Ochſen. Dieſe kommen der Groͤſſe nach denen Elephanten am naͤchſten bey/ wiewol in ziemlichem Unterſcheid; im Lande Gvinea werden ſie am allerhaͤuffigſten gefun- den/ jedoch ſo wenige daß zuweilen in 4. Jahren ſich nicht ein einiger ſehen laͤſſet/ davon es beſſere Gelegen- heit zu reden geben wird/ wenn ich von einem gewiſſen Ort da ſie ſich haͤuffig aufhalten/ handeln werde/ dar- um will ich anitzo weiter nichts mehr anfuͤhren/ als daß ſie T

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Zitationshilfe: Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708, S. 289. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bossmann_gvinea_1708/333>, abgerufen am 24.11.2024.