Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.Beschreibung selbst befindlichen und verhandelten Elephanten Zähne;folgends nach der Gold Küste zu/ und in den Ländern Avine, Jummoree, Egvira, Abocroe, Ancober und Axim, allwo täglich eine grosse Anzahl gefället wird; denn je weniger ein Land bewohnet/ je mehr und häuf- figer lassen sich diese und andre wilde Thiere finden. Jm Lande von Ante sind sie ebenfalls sehr häuffig/ Zwischen Ante und Acra, siehet man dieselbige Jn der Gegend Acra wird jährlich eine grosse Jn Ardra und Fida hat man sie gar nicht/ wiewol Lande
Beſchreibung ſelbſt befindlichen und verhandelten Elephanten Zaͤhne;folgends nach der Gold Kuͤſte zu/ und in den Laͤndern Aviné, Jummoree, Egvira, Abocroe, Ancober und Axim, allwo taͤglich eine groſſe Anzahl gefaͤllet wird; denn je weniger ein Land bewohnet/ je mehr und haͤuf- figer laſſen ſich dieſe und andre wilde Thiere finden. Jm Lande von Ante ſind ſie ebenfalls ſehr haͤuffig/ Zwiſchen Ante und Acra, ſiehet man dieſelbige Jn der Gegend Acra wird jaͤhrlich eine groſſe Jn Ardra und Fida hat man ſie gar nicht/ wiewol Lande
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0332" n="288"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Beſchreibung</hi></fw><lb/> ſelbſt befindlichen und verhandelten Elephanten Zaͤhne;<lb/> folgends nach der Gold Kuͤſte zu/ und in den Laͤndern<lb/><hi rendition="#aq">Aviné, Jummoree, Egvira, Abocroe, Ancober</hi> und<lb/><hi rendition="#aq">Axim,</hi> allwo taͤglich eine groſſe Anzahl gefaͤllet wird;<lb/> denn je weniger ein Land bewohnet/ je mehr und haͤuf-<lb/> figer laſſen ſich dieſe und andre wilde Thiere finden.</p><lb/> <p>Jm Lande von <hi rendition="#aq">Ante</hi> ſind ſie ebenfalls ſehr haͤuffig/<lb/> angeſehen deren mitten im Lande nicht nur eine groſſe<lb/> Menge gefaͤllet wird/ ſondern uͤber dem noch taͤglich<lb/> in groſſer Anzahl an die See und auf den Strand kom-<lb/> men/ da ſie von unſern Leuten aus der Veſtung koͤn-<lb/> nen geſehen werden/ und grauſam wuͤten.</p><lb/> <p>Zwiſchen <hi rendition="#aq">Ante</hi> und <hi rendition="#aq">Acra,</hi> ſiehet man dieſelbige<lb/> lange nicht ſo viel als in obberuͤhrten Oͤrtern/ weil jene<lb/> vor dieſen ſehr volckreich und bewohnet geweſen auſſer-<lb/> halb <hi rendition="#aq">Fetu,</hi> welches ſeit 5. oder 6. Jahren ſchier zur<lb/> Einoͤde worden/ und dahero auch hieſelbſt weit mehr<lb/> ſolcher Thiere zu finden als vor dieſem.</p><lb/> <p>Jn der Gegend <hi rendition="#aq">Acra</hi> wird jaͤhrlich eine groſſe<lb/> Menge zuſammengebracht/ weil es hieherum viel wuͤ-<lb/> ſte und unbewohnte Oerter giebet. Jm Jahr 1697.<lb/> wurde ein Elephant zu <hi rendition="#aq">Acra</hi> nahe an der Veſtung ge-<lb/> ſchoſſen/ von ungemeiner Groͤſſe/ und vermuthlich ho-<lb/> hem Alter/ indem ſeine Zaͤhne 220. ℔. wugen/ und<lb/> dahero wegen ſeiner Groͤſſe leichtlich die Rechnung<lb/> zu machen.</p><lb/> <p>Jn <hi rendition="#aq">Ardra</hi> und <hi rendition="#aq">Fida</hi> hat man ſie gar nicht/ wiewol<lb/> dennoch Zeit meiner Anweſenheit einer geſchoſſen wur-<lb/> de/ die Mohren aber geſtanden ſolches in keinen 60.<lb/> Jahren geſchehen zu ſeyn/ dahero nicht anders zu glau-<lb/> ben/ er muͤſte ſich irgends verlauffen und anders wo-<lb/> her gekommen ſeyn; angeſehen in dem angraͤntzenden<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Lande</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [288/0332]
Beſchreibung
ſelbſt befindlichen und verhandelten Elephanten Zaͤhne;
folgends nach der Gold Kuͤſte zu/ und in den Laͤndern
Aviné, Jummoree, Egvira, Abocroe, Ancober und
Axim, allwo taͤglich eine groſſe Anzahl gefaͤllet wird;
denn je weniger ein Land bewohnet/ je mehr und haͤuf-
figer laſſen ſich dieſe und andre wilde Thiere finden.
Jm Lande von Ante ſind ſie ebenfalls ſehr haͤuffig/
angeſehen deren mitten im Lande nicht nur eine groſſe
Menge gefaͤllet wird/ ſondern uͤber dem noch taͤglich
in groſſer Anzahl an die See und auf den Strand kom-
men/ da ſie von unſern Leuten aus der Veſtung koͤn-
nen geſehen werden/ und grauſam wuͤten.
Zwiſchen Ante und Acra, ſiehet man dieſelbige
lange nicht ſo viel als in obberuͤhrten Oͤrtern/ weil jene
vor dieſen ſehr volckreich und bewohnet geweſen auſſer-
halb Fetu, welches ſeit 5. oder 6. Jahren ſchier zur
Einoͤde worden/ und dahero auch hieſelbſt weit mehr
ſolcher Thiere zu finden als vor dieſem.
Jn der Gegend Acra wird jaͤhrlich eine groſſe
Menge zuſammengebracht/ weil es hieherum viel wuͤ-
ſte und unbewohnte Oerter giebet. Jm Jahr 1697.
wurde ein Elephant zu Acra nahe an der Veſtung ge-
ſchoſſen/ von ungemeiner Groͤſſe/ und vermuthlich ho-
hem Alter/ indem ſeine Zaͤhne 220. ℔. wugen/ und
dahero wegen ſeiner Groͤſſe leichtlich die Rechnung
zu machen.
Jn Ardra und Fida hat man ſie gar nicht/ wiewol
dennoch Zeit meiner Anweſenheit einer geſchoſſen wur-
de/ die Mohren aber geſtanden ſolches in keinen 60.
Jahren geſchehen zu ſeyn/ dahero nicht anders zu glau-
ben/ er muͤſte ſich irgends verlauffen und anders wo-
her gekommen ſeyn; angeſehen in dem angraͤntzenden
Lande
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |