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Boltzmann, Ludwig: Vorlesungen über Gastheorie. Bd. 1. Leipzig, 1896.

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[Gleich. 178] § 20. Hydrodyn. Gleichungen im Allgemeinen.

Fasst man alles dies zusammen, so geht die Gleichung 126
in diesem speciellen Falle über in:
177) [Formel 1] .

Aus dieser Gleichung berechnet Maxwell die Reibung,
Diffusion und Wärmeleitung und Kirchhoff bezeichnet sie
deshalb als die Grundgleichung dieser Theorie. Setzt man zu-
nächst ph = 1, so erhält man sofort die Continuitätsgleichung 171;
denn es folgt aus den Gleichungen 134 und 137, dass
B4 (1) = B5 (1) = 0 ist. Die Subtraction der mit ph multi-
plicirten Continuitätsgleichungen von 177 liefert unter An-
wendung der Substitutionen 158
178 [Formel 2] .1)

Hat man nur eine Gasart, so verschwindet B4 (ph) immer.
Setzt man zudem in obige Gleichung:
ph = x = u + x,
so ist:
ph + ph1 = ph' + ph'1

1) Zum besseren Verständniss des § 3 der 15. Vorlesung Kirch-
hoff
's über Wärmetheorie sei hier Folgendes bemerkt:
Da ph bloss Function von x, e, z ist, verwandelt es sich durch die
Substitution 158 in eine Function von x + u, y + v, z + w und es wird
[Formel 3] ,
wenn in den letzten beiden Differentialquotienten ph als Function von
u + x, v + y, w + z betrachtet wird. Es ist also:
[Formel 4] .
Kirchhoff bezeichnet nun mit (partialph)/(partialu) den Differentialquotienten,
den man erhält, wenn man in ph (u + x, v + y, w + z) die Grössen u, v, w
explicit lässt und unter Constanthaltung der Mittelwerthe der x, y und z
enthaltenden Coefficienten derselben nach u partiell ableitet; diese
Boltzmann, Gastheorie. 10
[Gleich. 178] § 20. Hydrodyn. Gleichungen im Allgemeinen.

Fasst man alles dies zusammen, so geht die Gleichung 126
in diesem speciellen Falle über in:
177) [Formel 1] .

Aus dieser Gleichung berechnet Maxwell die Reibung,
Diffusion und Wärmeleitung und Kirchhoff bezeichnet sie
deshalb als die Grundgleichung dieser Theorie. Setzt man zu-
nächst φ = 1, so erhält man sofort die Continuitätsgleichung 171;
denn es folgt aus den Gleichungen 134 und 137, dass
B4 (1) = B5 (1) = 0 ist. Die Subtraction der mit φ̅ multi-
plicirten Continuitätsgleichungen von 177 liefert unter An-
wendung der Substitutionen 158
178 [Formel 2] .1)

Hat man nur eine Gasart, so verschwindet B4 (φ) immer.
Setzt man zudem in obige Gleichung:
φ = ξ = u + x,
so ist:
φ + φ1 = φ' + φ'1

1) Zum besseren Verständniss des § 3 der 15. Vorlesung Kirch-
hoff
’s über Wärmetheorie sei hier Folgendes bemerkt:
Da φ bloss Function von ξ, η, ζ ist, verwandelt es sich durch die
Substitution 158 in eine Function von x + u, y + v, z + w und es wird
[Formel 3] ,
wenn in den letzten beiden Differentialquotienten φ als Function von
u + x, v + y, w + z betrachtet wird. Es ist also:
[Formel 4] .
Kirchhoff bezeichnet nun mit (∂φ̅)/(∂u) den Differentialquotienten,
den man erhält, wenn man in φ (u + x, v + y, w + z) die Grössen u, v, w
explicit lässt und unter Constanthaltung der Mittelwerthe der x, y und z
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Boltzmann, Gastheorie. 10
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[145/0159] [Gleich. 178] § 20. Hydrodyn. Gleichungen im Allgemeinen. Fasst man alles dies zusammen, so geht die Gleichung 126 in diesem speciellen Falle über in: 177) [FORMEL]. Aus dieser Gleichung berechnet Maxwell die Reibung, Diffusion und Wärmeleitung und Kirchhoff bezeichnet sie deshalb als die Grundgleichung dieser Theorie. Setzt man zu- nächst φ = 1, so erhält man sofort die Continuitätsgleichung 171; denn es folgt aus den Gleichungen 134 und 137, dass B4 (1) = B5 (1) = 0 ist. Die Subtraction der mit φ̅ multi- plicirten Continuitätsgleichungen von 177 liefert unter An- wendung der Substitutionen 158 178 [FORMEL]. 1) Hat man nur eine Gasart, so verschwindet B4 (φ) immer. Setzt man zudem in obige Gleichung: φ = ξ = u + x, so ist: φ + φ1 = φ' + φ'1 1) Zum besseren Verständniss des § 3 der 15. Vorlesung Kirch- hoff’s über Wärmetheorie sei hier Folgendes bemerkt: Da φ bloss Function von ξ, η, ζ ist, verwandelt es sich durch die Substitution 158 in eine Function von x + u, y + v, z + w und es wird [FORMEL], wenn in den letzten beiden Differentialquotienten φ als Function von u + x, v + y, w + z betrachtet wird. Es ist also: [FORMEL]. Kirchhoff bezeichnet nun mit (∂φ̅)/(∂u) den Differentialquotienten, den man erhält, wenn man in φ (u + x, v + y, w + z) die Grössen u, v, w explicit lässt und unter Constanthaltung der Mittelwerthe der x, y und z enthaltenden Coëfficienten derselben nach u partiell ableitet; diese Boltzmann, Gastheorie. 10

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Zitationshilfe: Boltzmann, Ludwig: Vorlesungen über Gastheorie. Bd. 1. Leipzig, 1896, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boltzmann_gastheorie01_1896/159>, abgerufen am 27.11.2024.