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Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696.

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Heinrich des Vierdten
Gewalt habe/ so bitte ich euch/ daß ihr euch
nicht länger eurer Heyrath mit der Gräfin von

Etienne widersetzen wollet. Dom Juan wird
euch sagen/ daß es bloß an euch liege/ selbige
vollends zum Stande zu bringen. Jch bin an-
noch genug eure Freundin/ mich eures Glücks
wegen zu
interessiren.

Dom Juan überreichet ihm selbst diesen Brieff/
und ist Zeuge von Alphonsus Verzweifelung. Er
beklaget sich auf das bitterste/ endlich aber/ wie Dom
Juan
ihn der grösten Untreue überredet/ welche Ca-
tharina
von Sandoval an ihm bereits begangen/
und wie diese Dame es längsten schon mit ihm nicht
aufrichtig gemeynet/ auch niemals wegen der Gros-
meister-Stelle von Sanct Jacob vor ihn bey dem
König angehalten hätte/ so erholet er sich/ und ver-
spricht hinführo wegen einer affaire, die ihm soviel
Vortheil durch die angetragene Heyrath mit der
Gräfin von Etienne brächte/ achtsamer zu seyn. Er
besuchet auch noch selbigen Tag die Gräfin/ und ma-
chet ihr seine Liebes-Erklärung. Der junge Mar-
quis de Villena
geräth darüber in höchste Bestür-
tzung/ und Alphonsus kützelt sich damit/ daß er die-
sen Favoriten also gedemüthiget siehet.

Jn diesem Stande befinden sich die Sachen/ als
der Ambassadeur von Rom mit des Pabsts Di-
spensatio
n wiederkömmt; und die Königin Blanca,
die sich bereits von Hofe weggemacht/ erhält ordre,
wieder nach Navarra zu kommen: der Hertzog von
Medina aber wir in Portugal gesendet/ um die neue
Königin abzuholen; und befiehlet der König/ daß

Al-

Heinrich des Vierdten
Gewalt habe/ ſo bitte ich euch/ daß ihr euch
nicht laͤnger eurer Heyrath mit der Graͤfin von

Etienne widerſetzen wollet. Dom Juan wird
euch ſagen/ daß es bloß an euch liege/ ſelbige
vollends zum Stande zu bringen. Jch bin an-
noch genug eure Freundin/ mich eures Gluͤcks
wegen zu
intereſſiren.

Dom Juan uͤberreichet ihm ſelbſt dieſen Brieff/
und iſt Zeuge von Alphonſus Verzweifelung. Er
beklaget ſich auf das bitterſte/ endlich aber/ wie Dom
Juan
ihn der groͤſten Untreue uͤberredet/ welche Ca-
tharina
von Sandoval an ihm bereits begangen/
und wie dieſe Dame es laͤngſten ſchon mit ihm nicht
aufrichtig gemeynet/ auch niemals wegen der Gros-
meiſter-Stelle von Sanct Jacob vor ihn bey dem
Koͤnig angehalten haͤtte/ ſo erholet er ſich/ und ver-
ſpricht hinfuͤhro wegen einer affaire, die ihm ſoviel
Vortheil durch die angetragene Heyrath mit der
Graͤfin von Etienne braͤchte/ achtſamer zu ſeyn. Er
beſuchet auch noch ſelbigen Tag die Graͤfin/ und ma-
chet ihr ſeine Liebes-Erklaͤrung. Der junge Mar-
quis de Villena
geraͤth daruͤber in hoͤchſte Beſtuͤr-
tzung/ und Alphonſus kuͤtzelt ſich damit/ daß er die-
ſen Favoriten alſo gedemuͤthiget ſiehet.

Jn dieſem Stande befinden ſich die Sachen/ als
der Ambaſſadeur von Rom mit des Pabſts Di-
ſpenſatio
n wiederkoͤm̃t; und die Koͤnigin Blanca,
die ſich bereits von Hofe weggemacht/ erhaͤlt ordre,
wieder nach Navarra zu kommen: der Hertzog von
Medina aber wir in Portugal geſendet/ um die neue
Koͤnigin abzuholen; und befiehlet der Koͤnig/ daß

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[428/0464] Heinrich des Vierdten Gewalt habe/ ſo bitte ich euch/ daß ihr euch nicht laͤnger eurer Heyrath mit der Graͤfin von Etienne widerſetzen wollet. Dom Juan wird euch ſagen/ daß es bloß an euch liege/ ſelbige vollends zum Stande zu bringen. Jch bin an- noch genug eure Freundin/ mich eures Gluͤcks wegen zu intereſſiren. Dom Juan uͤberreichet ihm ſelbſt dieſen Brieff/ und iſt Zeuge von Alphonſus Verzweifelung. Er beklaget ſich auf das bitterſte/ endlich aber/ wie Dom Juan ihn der groͤſten Untreue uͤberredet/ welche Ca- tharina von Sandoval an ihm bereits begangen/ und wie dieſe Dame es laͤngſten ſchon mit ihm nicht aufrichtig gemeynet/ auch niemals wegen der Gros- meiſter-Stelle von Sanct Jacob vor ihn bey dem Koͤnig angehalten haͤtte/ ſo erholet er ſich/ und ver- ſpricht hinfuͤhro wegen einer affaire, die ihm ſoviel Vortheil durch die angetragene Heyrath mit der Graͤfin von Etienne braͤchte/ achtſamer zu ſeyn. Er beſuchet auch noch ſelbigen Tag die Graͤfin/ und ma- chet ihr ſeine Liebes-Erklaͤrung. Der junge Mar- quis de Villena geraͤth daruͤber in hoͤchſte Beſtuͤr- tzung/ und Alphonſus kuͤtzelt ſich damit/ daß er die- ſen Favoriten alſo gedemuͤthiget ſiehet. Jn dieſem Stande befinden ſich die Sachen/ als der Ambaſſadeur von Rom mit des Pabſts Di- ſpenſation wiederkoͤm̃t; und die Koͤnigin Blanca, die ſich bereits von Hofe weggemacht/ erhaͤlt ordre, wieder nach Navarra zu kommen: der Hertzog von Medina aber wir in Portugal geſendet/ um die neue Koͤnigin abzuholen; und befiehlet der Koͤnig/ daß Al-

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Zitationshilfe: Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696, S. 428. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon_1696/464>, abgerufen am 22.11.2024.