Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696.Des Hertzogs von Arione &c. berwunden/ wann nicht dißmahl die Politic seinemHochmuth andern Befehl gegeben. Des Printzen seinen Rand nahme der Hertzog Diesem Fall begleitete ein allgemeines Frolocken Die Gemahlin des Don Alvaros schiene durch Die Königin antwortete darauf: Er hätte den Es gienge darauf der Streit vom neuen an: Fe- deric
Des Hertzogs von Arione &c. berwunden/ wann nicht dißmahl die Politic ſeinemHochmuth andern Befehl gegeben. Des Printzen ſeinen Rand nahme der Hertzog Dieſem Fall begleitete ein allgemeines Frolocken Die Gemahlin des Don Alvaros ſchiene durch Die Koͤnigin antwortete darauf: Er haͤtte den Es gienge darauf der Streit vom neuen an: Fe- deric
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0358" n="326"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Des Hertzogs von <hi rendition="#aq">Arione &c.</hi></hi></fw><lb/> berwunden/ wann nicht dißmahl die Politic ſeinem<lb/> Hochmuth andern Befehl gegeben.</p><lb/> <p>Des Printzen ſeinen Rand nahme der Hertzog<lb/> von <hi rendition="#aq">Arione</hi> wider <hi rendition="#aq">Don Alvaros</hi> ein: Sie ſprenge-<lb/> ten mit gleichen Ungeſtuͤm auf einander los/ aber mit<lb/> ungleichen Ausgange. <hi rendition="#aq">Don Alvaros de Luna</hi><lb/> wurde nicht allein aus dem Sattel gebracht/ ſondern<lb/> fiel auch gantz betaͤubet zur Erden/ indeß daß <hi rendition="#aq">Fede-<lb/> ric</hi> ſeinen <hi rendition="#aq">Carrier</hi> ohne einige Wanckung vollendete.</p><lb/> <p>Dieſem Fall begleitete ein allgemeines Frolocken<lb/> der Zuſchauer/ maßen <hi rendition="#aq">Don Alvaros</hi> wegen ſeines<lb/> Ehrgeitzes und Hochmuthes jederman zum Feinde<lb/> hatte. <hi rendition="#aq">Victoria</hi> kunte uͤber den Sieg ihres gelieb-<lb/> ken Hertzoges ſelbſt ihre Freude nicht ſo wohl verber-<lb/> gen/ daß nicht ihr gantzes Geſicht ſich heiterer als zu-<lb/> vor erzeigete/ und <hi rendition="#aq">Zaide</hi> kunte nicht umhin/ ihr in das<lb/> Ohr zu fliſpern: Es duͤrfften nur noch wenig ſolche<lb/> Rennen geſchehen/ ſo wuͤrde ſich ihr unmuthiger <hi rendition="#aq">hu-<lb/> meur</hi> gantz und gar verlieren.</p><lb/> <p>Die Gemahlin des <hi rendition="#aq">Don Alvaros</hi> ſchiene durch<lb/> den widrigen Zufall ihres Mannes gantz wenig be-<lb/> wogen zu ſeyn; vielmehr ſagte ſie zur Koͤnigin von<lb/><hi rendition="#aq">Navarra:</hi> dieſes iſt eine gar niedrig kriechende <hi rendition="#aq">Vi-<lb/> ctorie;</hi> und wenn <hi rendition="#aq">Don Alvaros de Luna</hi> ſeinem<lb/> Koͤnige nicht beſſer in den ernſten Schlachten diene-<lb/> te/ als ſeinen Liebſten in den Luſt-Streiten/ ſo waͤre<lb/> er ſeiner Gnade recht unwuͤrdig.</p><lb/> <p>Die Koͤnigin antwortete darauf: Er haͤtte den<lb/> Helden ſollen weg laſſen/ und/ wie der Hertzog von<lb/><hi rendition="#aq">Arione,</hi> auch eine Liebe zur <hi rendition="#aq">Victorie</hi> erwehlen/ ſo<lb/> wuͤrde er vielleicht nicht ſo ungluͤcklich geweſen ſeyn.</p><lb/> <p>Es gienge darauf der Streit vom neuen an: <hi rendition="#aq">Fe-</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">deric</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [326/0358]
Des Hertzogs von Arione &c.
berwunden/ wann nicht dißmahl die Politic ſeinem
Hochmuth andern Befehl gegeben.
Des Printzen ſeinen Rand nahme der Hertzog
von Arione wider Don Alvaros ein: Sie ſprenge-
ten mit gleichen Ungeſtuͤm auf einander los/ aber mit
ungleichen Ausgange. Don Alvaros de Luna
wurde nicht allein aus dem Sattel gebracht/ ſondern
fiel auch gantz betaͤubet zur Erden/ indeß daß Fede-
ric ſeinen Carrier ohne einige Wanckung vollendete.
Dieſem Fall begleitete ein allgemeines Frolocken
der Zuſchauer/ maßen Don Alvaros wegen ſeines
Ehrgeitzes und Hochmuthes jederman zum Feinde
hatte. Victoria kunte uͤber den Sieg ihres gelieb-
ken Hertzoges ſelbſt ihre Freude nicht ſo wohl verber-
gen/ daß nicht ihr gantzes Geſicht ſich heiterer als zu-
vor erzeigete/ und Zaide kunte nicht umhin/ ihr in das
Ohr zu fliſpern: Es duͤrfften nur noch wenig ſolche
Rennen geſchehen/ ſo wuͤrde ſich ihr unmuthiger hu-
meur gantz und gar verlieren.
Die Gemahlin des Don Alvaros ſchiene durch
den widrigen Zufall ihres Mannes gantz wenig be-
wogen zu ſeyn; vielmehr ſagte ſie zur Koͤnigin von
Navarra: dieſes iſt eine gar niedrig kriechende Vi-
ctorie; und wenn Don Alvaros de Luna ſeinem
Koͤnige nicht beſſer in den ernſten Schlachten diene-
te/ als ſeinen Liebſten in den Luſt-Streiten/ ſo waͤre
er ſeiner Gnade recht unwuͤrdig.
Die Koͤnigin antwortete darauf: Er haͤtte den
Helden ſollen weg laſſen/ und/ wie der Hertzog von
Arione, auch eine Liebe zur Victorie erwehlen/ ſo
wuͤrde er vielleicht nicht ſo ungluͤcklich geweſen ſeyn.
Es gienge darauf der Streit vom neuen an: Fe-
deric
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDiese Ausgabe ist ein Exemplar der Zeitschrift „D… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |