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Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696.

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Historia vom Triumvirat
der auf Brutus Seiten verspielet. Darauf gehet
die sehr blutige Schlacht an. Caesars Reuterey
schläget des Cassius seine; das Fußvolck dringet
gleichfals in Brutus rechten Flügel ein. Caesar
trifft endlich auf Brutum selbst. Cato Sohn wird
erschlagen. Fast alle des Brutus beste Officirer
werden getödtet/ indem sie ihren General salviren
wollen. Lucilius läst sich gefangen nehmen/ in-
dem er sich vor dem Brutus ausgiebet. Antonius
bewundert seine Tugend/ und werden beyde die be-
sten Freunde p. 81.

Das 31. Cap. Brutus retiriret sich durch Hülffe
der Nacht/ und weil Lucilius sich an seine statt las-
sen gefangen nehmen/ auf eine Höhe. Jndem es nun
ziemlich sternklar/ hebet er die Augen gen Himmel/
und saget: Unglückselige Tugend/ ich habe dir
als etwas beständigem gefolget; aber du bist
nichts mehr als ein Geschwätz; oder noch mehr
eine Sclavin des Glücks.
Nach diesem wieder-
holet er offt die Griechischen Vers: grosser Jupi-
ter/ straffe doch den Urheber dieses grossen Un-
glücks.
Wodurch er den Antonium bezeichnet.
Er saget darauf seinen gegenwärtigen treuen Be-
dienten/ wie er es nach seinem Tode wolte gehalten
haben. Endlich muß ihm ein Sclav seinen Degen
halten/ in den er fällt/ und gleich tod bleibet. Anton
bedecket seinen Cörper mit einem kostbaren Waf-
fen-Rock. Lässet ihn verbrennen/ und die Asche nach
Servilien schicken. Seine Gemahlin Porcia, des
Cato Tochter/ verschlinget glühende Kohlen/ da-
durch sie sich tödtet/ weil ihr sonst Dolche und ande-
re Mittel des Selbstmords genommen sind pag. 85.

Ande-

Hiſtoria vom Triumvirat
der auf Brutus Seiten verſpielet. Darauf gehet
die ſehr blutige Schlacht an. Cæſars Reuterey
ſchlaͤget des Caſſius ſeine; das Fußvolck dringet
gleichfals in Brutus rechten Fluͤgel ein. Cæſar
trifft endlich auf Brutum ſelbſt. Cato Sohn wird
erſchlagen. Faſt alle des Brutus beſte Officirer
werden getoͤdtet/ indem ſie ihren General ſalviren
wollen. Lucilius laͤſt ſich gefangen nehmen/ in-
dem er ſich vor dem Brutus ausgiebet. Antonius
bewundert ſeine Tugend/ und werden beyde die be-
ſten Freunde p. 81.

Das 31. Cap. Brutus retiriret ſich durch Huͤlffe
der Nacht/ und weil Lucilius ſich an ſeine ſtatt laſ-
ſen gefangen nehmen/ auf eine Hoͤhe. Jndem es nun
ziemlich ſternklar/ hebet er die Augen gen Himmel/
und ſaget: Ungluͤckſelige Tugend/ ich habe dir
als etwas beſtaͤndigem gefolget; aber du biſt
nichts mehr als ein Geſchwaͤtz; oder noch mehr
eine Sclavin des Gluͤcks.
Nach dieſem wieder-
holet er offt die Griechiſchen Vers: groſſer Jupi-
ter/ ſtraffe doch den Urheber dieſes groſſen Un-
gluͤcks.
Wodurch er den Antonium bezeichnet.
Er ſaget darauf ſeinen gegenwaͤrtigen treuen Be-
dienten/ wie er es nach ſeinem Tode wolte gehalten
haben. Endlich muß ihm ein Sclav ſeinen Degen
halten/ in den er faͤllt/ und gleich tod bleibet. Anton
bedecket ſeinen Coͤrper mit einem koſtbaren Waf-
fen-Rock. Laͤſſet ihn verbrennen/ und die Aſche nach
Servilien ſchicken. Seine Gemahlin Porcia, des
Cato Tochter/ verſchlinget gluͤhende Kohlen/ da-
durch ſie ſich toͤdtet/ weil ihr ſonſt Dolche und ande-
re Mittel des Selbſtmords genommen ſind pag. 85.

Ande-
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[254/0282] Hiſtoria vom Triumvirat der auf Brutus Seiten verſpielet. Darauf gehet die ſehr blutige Schlacht an. Cæſars Reuterey ſchlaͤget des Caſſius ſeine; das Fußvolck dringet gleichfals in Brutus rechten Fluͤgel ein. Cæſar trifft endlich auf Brutum ſelbſt. Cato Sohn wird erſchlagen. Faſt alle des Brutus beſte Officirer werden getoͤdtet/ indem ſie ihren General ſalviren wollen. Lucilius laͤſt ſich gefangen nehmen/ in- dem er ſich vor dem Brutus ausgiebet. Antonius bewundert ſeine Tugend/ und werden beyde die be- ſten Freunde p. 81. Das 31. Cap. Brutus retiriret ſich durch Huͤlffe der Nacht/ und weil Lucilius ſich an ſeine ſtatt laſ- ſen gefangen nehmen/ auf eine Hoͤhe. Jndem es nun ziemlich ſternklar/ hebet er die Augen gen Himmel/ und ſaget: Ungluͤckſelige Tugend/ ich habe dir als etwas beſtaͤndigem gefolget; aber du biſt nichts mehr als ein Geſchwaͤtz; oder noch mehr eine Sclavin des Gluͤcks. Nach dieſem wieder- holet er offt die Griechiſchen Vers: groſſer Jupi- ter/ ſtraffe doch den Urheber dieſes groſſen Un- gluͤcks. Wodurch er den Antonium bezeichnet. Er ſaget darauf ſeinen gegenwaͤrtigen treuen Be- dienten/ wie er es nach ſeinem Tode wolte gehalten haben. Endlich muß ihm ein Sclav ſeinen Degen halten/ in den er faͤllt/ und gleich tod bleibet. Anton bedecket ſeinen Coͤrper mit einem koſtbaren Waf- fen-Rock. Laͤſſet ihn verbrennen/ und die Aſche nach Servilien ſchicken. Seine Gemahlin Porcia, des Cato Tochter/ verſchlinget gluͤhende Kohlen/ da- durch ſie ſich toͤdtet/ weil ihr ſonſt Dolche und ande- re Mittel des Selbſtmords genommen ſind pag. 85. Ande-

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Zitationshilfe: Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696, S. 254. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon_1696/282>, abgerufen am 22.11.2024.