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Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703.

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Denckwürdigkeiten
ruiniren dieselbe gleichfalls. p. 233. Handeln also
an beyden verrätherisch. Belisarius schreibet an
ihren König und verweiset ihm solche Untreue. p.
234. Theodebert
kehret über die Alpen in Au-
strasien
zurück: Nach dessen Abzuge belagert Beli-
sarius Ravenna. Vitiges,
so darinnen sich befin-
det/ wehret sich tapfer. Die Frantzosen lassen ihm
durch einen Ambassadeur wissen/ da sie mit fünf
hundert tausend Mann in Anzuge wären/ ihn zu
entsetzen. Belisarius aber läßt ihm auch vorstel-
len/ wie gefährlich die Frantzöische Alliance wäre/
und wie viel ehe er es treffen würde/ wenn er mit dem
Käyser tractirete. p. 236. Vitiges will Belisarii Er-
biethen annehmen: Doch auch dieser ziehet zurück/
da er höret/ daß Ravenna sich ohnediß aus Hungers-
Noth eheste Tage ergeben müsse. Die Gothen
setzen den tapfern aber unglücklichen Vitiges ab/
und tragen Belisario die Krohne an. Er stellet
sich/ als ob er solche acceptirete/ ziehet in Ravenna
ein/ versichert sich Vitiges Person/ reiset aber auf
Beruffung des Käysers Justiniani wieder nach Con-
stantinopel,
und bringt den König Vitiges nebst
unterschiedenen Königlichen Printzen und Prin-
tzeßinnen als Gefangene mit sich. p. 237.

Belisarius, welchen Justinianus wider die Persen
gesendet/ wird zurück beruffen/ abermahls nach
Jtalien wider den neuerwehlten König Totilam
zu gehen/ welcher grosse Progressen machet; den
aber Belisarius ziemlich wieder zu paaren bringet.

König Theodebert nimmt sich vor/ Käyser
Justinianum zu bekriegen/ weil er in seinen Edicten

den

Denckwuͤrdigkeiten
ruiniren dieſelbe gleichfalls. p. 233. Handeln alſo
an beyden verraͤtheriſch. Beliſarius ſchreibet an
ihren Koͤnig und verweiſet ihm ſolche Untreue. p.
234. Theodebert
kehret uͤber die Alpen in Au-
ſtraſien
zuruͤck: Nach deſſen Abzuge belagert Beli-
ſarius Ravenna. Vitiges,
ſo darinnen ſich befin-
det/ wehret ſich tapfer. Die Frantzoſen laſſen ihm
durch einen Ambaſſadeur wiſſen/ da ſie mit fuͤnf
hundert tauſend Mann in Anzuge waͤren/ ihn zu
entſetzen. Beliſarius aber laͤßt ihm auch vorſtel-
len/ wie gefaͤhrlich die Frantzoͤiſche Alliance waͤre/
und wie viel ehe er es treffen wuͤꝛde/ wenn er mit dem
Kaͤyſer tractirete. p. 236. Vitiges will Beliſarii Er-
biethen annehmen: Doch auch dieſer ziehet zuruͤck/
da er hoͤret/ daß Ravenna ſich ohnediß aus Hungers-
Noth eheſte Tage ergeben muͤſſe. Die Gothen
ſetzen den tapfern aber ungluͤcklichen Vitiges ab/
und tragen Beliſario die Krohne an. Er ſtellet
ſich/ als ob er ſolche acceptirete/ ziehet in Ravenna
ein/ verſichert ſich Vitiges Perſon/ reiſet aber auf
Beruffung des Kaͤyſers Juſtiniani wieder nach Con-
ſtantinopel,
und bringt den Koͤnig Vitiges nebſt
unterſchiedenen Koͤniglichen Printzen und Prin-
tzeßinnen als Gefangene mit ſich. p. 237.

Beliſarius, welchen Juſtinianus wider die Perſen
geſendet/ wird zuruͤck beruffen/ abermahls nach
Jtalien wider den neuerwehlten Koͤnig Totilam
zu gehen/ welcher groſſe Progreſſen machet; den
aber Beliſarius ziemlich wieder zu paaren bringet.

Koͤnig Theodebert nimmt ſich vor/ Kaͤyſer
Juſtinianum zu bekriegen/ weil er in ſeinen Edicten

den
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[60/0080] Denckwuͤrdigkeiten ruiniren dieſelbe gleichfalls. p. 233. Handeln alſo an beyden verraͤtheriſch. Beliſarius ſchreibet an ihren Koͤnig und verweiſet ihm ſolche Untreue. p. 234. Theodebert kehret uͤber die Alpen in Au- ſtraſien zuruͤck: Nach deſſen Abzuge belagert Beli- ſarius Ravenna. Vitiges, ſo darinnen ſich befin- det/ wehret ſich tapfer. Die Frantzoſen laſſen ihm durch einen Ambaſſadeur wiſſen/ da ſie mit fuͤnf hundert tauſend Mann in Anzuge waͤren/ ihn zu entſetzen. Beliſarius aber laͤßt ihm auch vorſtel- len/ wie gefaͤhrlich die Frantzoͤiſche Alliance waͤre/ und wie viel ehe er es treffen wuͤꝛde/ wenn er mit dem Kaͤyſer tractirete. p. 236. Vitiges will Beliſarii Er- biethen annehmen: Doch auch dieſer ziehet zuruͤck/ da er hoͤret/ daß Ravenna ſich ohnediß aus Hungers- Noth eheſte Tage ergeben muͤſſe. Die Gothen ſetzen den tapfern aber ungluͤcklichen Vitiges ab/ und tragen Beliſario die Krohne an. Er ſtellet ſich/ als ob er ſolche acceptirete/ ziehet in Ravenna ein/ verſichert ſich Vitiges Perſon/ reiſet aber auf Beruffung des Kaͤyſers Juſtiniani wieder nach Con- ſtantinopel, und bringt den Koͤnig Vitiges nebſt unterſchiedenen Koͤniglichen Printzen und Prin- tzeßinnen als Gefangene mit ſich. p. 237. Beliſarius, welchen Juſtinianus wider die Perſen geſendet/ wird zuruͤck beruffen/ abermahls nach Jtalien wider den neuerwehlten Koͤnig Totilam zu gehen/ welcher groſſe Progreſſen machet; den aber Beliſarius ziemlich wieder zu paaren bringet. Koͤnig Theodebert nimmt ſich vor/ Kaͤyſer Juſtinianum zu bekriegen/ weil er in ſeinen Edicten den

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Zitationshilfe: Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon01_1703/80>, abgerufen am 03.05.2024.