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Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703.

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des Königreichs Franckreich.
pour suivre leurs interets. Das ist: Welche nach
Gewohnheit selbiger Zeit gar leichtlich von
der in
Tractaten gegebnen Treue und Ver-
sprechungen abstunden/ und alleine ihrem

Interesse folgeten.

Es nehmen hierauf die Könige in Franckreich
der Ostrogothen ihre Städte in Gallia Narbonnensi,
und theilen sie unter sich. p. 226. Belisarius belagert
Rom/ nimmt es ein; Benevento und alle Städte
der Samniten ergeben sich. Vitiges, der neue Go-
thi
sche König/ gehet mit einer Armee von hundert
und funfftzig tausend Mann vor Rom/ und be-
lagert Belisarium darinnen. Diese Belagerung
währet üder Jahr und Tag. Endlich muß sie doch
Vitiges wegen des ankommenden Entsatzes auff-
heben. Er nimmt darauff Meyland weg. Die
Stadt wird gantz ausgeplündert: dabey seynd zehn
tausend Burgundier/ welche die Könige in Franck-
reich denen Gothen zu Hülffe geschickt/ damit sie
hernach gegen den Keyser Justinian sich entschuldi-
gen können/ daß solche Hülffs-Völcker keine Fran-
tzosen gewesen. p. 228. 229.

Die Frantzosen rücken darauf mit einer Armee
von hundert tausend Mann unter König Theode-
berto
in Jtalien ein. Und ob sie schon so wol mit
denen Gothen, als Römern in Alliance stehen/ so
schlagen sie doch erstlich die Gothen, die sich von
ihnen/ als Freunden/ nichts Böses versehen/ ge-
waltig/ p. 229. 230. 231. Hernach machen sie
sich auch an eine der Römischen Armeen, und

rui-

des Koͤnigreichs Franckreich.
pour ſuivre leurs interêts. Das iſt: Welche nach
Gewohnheit ſelbiger Zeit gar leichtlich von
der in
Tractaten gegebnen Treue und Ver-
ſprechungen abſtunden/ und alleine ihrem

Intereſſe folgeten.

Es nehmen hierauf die Koͤnige in Franckreich
der Oſtrogothen ihre Staͤdte in Gallia Narbonnenſi,
und theilen ſie unter ſich. p. 226. Beliſarius belagert
Rom/ nimmt es ein; Benevento und alle Staͤdte
der Samniten ergeben ſich. Vitiges, der neue Go-
thi
ſche Koͤnig/ gehet mit einer Armée von hundert
und funfftzig tauſend Mann vor Rom/ und be-
lagert Beliſarium darinnen. Dieſe Belagerung
waͤhret uͤder Jahr und Tag. Endlich muß ſie doch
Vitiges wegen des ankommenden Entſatzes auff-
heben. Er nimmt darauff Meyland weg. Die
Stadt wird gantz ausgepluͤndert: dabey ſeynd zehn
tauſend Burgundier/ welche die Koͤnige in Franck-
reich denen Gothen zu Huͤlffe geſchickt/ damit ſie
hernach gegen den Keyſer Juſtinian ſich entſchuldi-
gen koͤnnen/ daß ſolche Huͤlffs-Voͤlcker keine Fran-
tzoſen geweſen. p. 228. 229.

Die Frantzoſen ruͤcken darauf mit einer Armée
von hundert tauſend Mann unter Koͤnig Theode-
berto
in Jtalien ein. Und ob ſie ſchon ſo wol mit
denen Gothen, als Roͤmern in Alliance ſtehen/ ſo
ſchlagen ſie doch erſtlich die Gothen, die ſich von
ihnen/ als Freunden/ nichts Boͤſes verſehen/ ge-
waltig/ p. 229. 230. 231. Hernach machen ſie
ſich auch an eine der Roͤmiſchen Arméen, und

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[59/0079] des Koͤnigreichs Franckreich. pour ſuivre leurs interêts. Das iſt: Welche nach Gewohnheit ſelbiger Zeit gar leichtlich von der in Tractaten gegebnen Treue und Ver- ſprechungen abſtunden/ und alleine ihrem Intereſſe folgeten. Es nehmen hierauf die Koͤnige in Franckreich der Oſtrogothen ihre Staͤdte in Gallia Narbonnenſi, und theilen ſie unter ſich. p. 226. Beliſarius belagert Rom/ nimmt es ein; Benevento und alle Staͤdte der Samniten ergeben ſich. Vitiges, der neue Go- thiſche Koͤnig/ gehet mit einer Armée von hundert und funfftzig tauſend Mann vor Rom/ und be- lagert Beliſarium darinnen. Dieſe Belagerung waͤhret uͤder Jahr und Tag. Endlich muß ſie doch Vitiges wegen des ankommenden Entſatzes auff- heben. Er nimmt darauff Meyland weg. Die Stadt wird gantz ausgepluͤndert: dabey ſeynd zehn tauſend Burgundier/ welche die Koͤnige in Franck- reich denen Gothen zu Huͤlffe geſchickt/ damit ſie hernach gegen den Keyſer Juſtinian ſich entſchuldi- gen koͤnnen/ daß ſolche Huͤlffs-Voͤlcker keine Fran- tzoſen geweſen. p. 228. 229. Die Frantzoſen ruͤcken darauf mit einer Armée von hundert tauſend Mann unter Koͤnig Theode- berto in Jtalien ein. Und ob ſie ſchon ſo wol mit denen Gothen, als Roͤmern in Alliance ſtehen/ ſo ſchlagen ſie doch erſtlich die Gothen, die ſich von ihnen/ als Freunden/ nichts Boͤſes verſehen/ ge- waltig/ p. 229. 230. 231. Hernach machen ſie ſich auch an eine der Roͤmiſchen Arméen, und rui-

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Zitationshilfe: Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon01_1703/79>, abgerufen am 03.05.2024.