Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.27 Febr. Der Satanas hat euer begehret, daß er euch möchte sichten wie Der Satan hat ein Sieb, die Körner zu verschütten; GOtt aber kehrt es um, das Böse zu zerrütten; Er rütt- und schüttelt dich, und zürnt nur mit der Spreu, Nicht aber auch mit dir. Ach glaub', er ist getreu, Er will so gar auch nicht das kleinste Körnlein missen; Er wird, wirst du versucht, dich schon zu retten wissen; Ist nur ein Körnlein Guts, das er in dich gelegt, Er schafft, daß dieses schon noch seine Früchte trägt. 27 Febr. Der Satanas hat euer begehret, daß er euch möchte ſichten wie Der Satan hat ein Sieb, die Körner zu verſchütten; GOtt aber kehrt es um, das Böſe zu zerrütten; Er rütt- und ſchüttelt dich, und zürnt nur mit der Spreu, Nicht aber auch mit dir. Ach glaub’, er iſt getreu, Er will ſo gar auch nicht das kleinſte Körnlein miſſen; Er wird, wirſt du verſucht, dich ſchon zu retten wiſſen; Iſt nur ein Körnlein Guts, das er in dich gelegt, Er ſchafft, daß dieſes ſchon noch ſeine Früchte trägt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0070" n="58"/> <div n="2"> <dateline>27 <hi rendition="#aq">Febr.</hi></dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi><hi rendition="#fr">er Satanas hat euer begehret, daß er euch möchte ſichten wie<lb/> den Weitzen; Ich aber habe für dich geberen, daß dein Glau-<lb/> be nicht aufhöre.</hi> Luc. 22, 31. 32. (Denn) <hi rendition="#fr">die Körnlein ſollen nicht auf<lb/> die Erd<supplied>e</supplied> fallen.</hi> Amos 9, 19. (Darum) <hi rendition="#fr">will ich dich behalten vor der<lb/> Stunde der Verſuchung ꝛc.</hi> Offenb. 3, 10. Man kan meinen, aus äuſſern<lb/> Muſtänden, und auch innerlich im Glauben recht göttlich des Willens GOt-<lb/> tes überzeugt zu ſeyn, und doch kan des Feindes Sichtung mit darunter ſeyn,<lb/> ob wol der HErr endlich alles noch zum Beſten wendet. O HErr, bewahre<lb/> uns vor dem eignen Geiſte, und vor dem Satan auch wenn er als ein Engel<lb/> des Lichts erſcheint, daß er uns ja nicht in ſein Sieb kriege.</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Der Satan hat ein Sieb, die Körner zu verſchütten;</l><lb/> <l>GOtt aber kehrt es um, das Böſe zu zerrütten;</l><lb/> <l>Er rütt- und ſchüttelt dich, und zürnt nur mit der Spreu,</l><lb/> <l><hi rendition="#fr">Nicht</hi> aber auch <hi rendition="#fr">mit dir.</hi> Ach glaub’, er iſt getreu,</l><lb/> <l>Er will ſo gar auch nicht das kleinſte Körnlein miſſen;</l><lb/> <l>Er wird, wirſt du verſucht, dich ſchon zu retten wiſſen;</l><lb/> <l>Iſt nur ein <hi rendition="#fr">Körnlein Guts,</hi> das er in dich gelegt,</l><lb/> <l>Er ſchafft, daß dieſes ſchon noch ſeine Früchte trägt.</l> </lg> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [58/0070]
27 Febr.
Der Satanas hat euer begehret, daß er euch möchte ſichten wie
den Weitzen; Ich aber habe für dich geberen, daß dein Glau-
be nicht aufhöre. Luc. 22, 31. 32. (Denn) die Körnlein ſollen nicht auf
die Erde fallen. Amos 9, 19. (Darum) will ich dich behalten vor der
Stunde der Verſuchung ꝛc. Offenb. 3, 10. Man kan meinen, aus äuſſern
Muſtänden, und auch innerlich im Glauben recht göttlich des Willens GOt-
tes überzeugt zu ſeyn, und doch kan des Feindes Sichtung mit darunter ſeyn,
ob wol der HErr endlich alles noch zum Beſten wendet. O HErr, bewahre
uns vor dem eignen Geiſte, und vor dem Satan auch wenn er als ein Engel
des Lichts erſcheint, daß er uns ja nicht in ſein Sieb kriege.
Der Satan hat ein Sieb, die Körner zu verſchütten;
GOtt aber kehrt es um, das Böſe zu zerrütten;
Er rütt- und ſchüttelt dich, und zürnt nur mit der Spreu,
Nicht aber auch mit dir. Ach glaub’, er iſt getreu,
Er will ſo gar auch nicht das kleinſte Körnlein miſſen;
Er wird, wirſt du verſucht, dich ſchon zu retten wiſſen;
Iſt nur ein Körnlein Guts, das er in dich gelegt,
Er ſchafft, daß dieſes ſchon noch ſeine Früchte trägt.
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