Denn GOtt war in Christo, und versöhnete die Welt mit ihm selber, und rechnete ihnen ihre Sünde nicht zu. - Denn er hat den, der von keiner Sünde wuste, für uns zur Sünde gemacht, auf daß wir würden in ihm die Gerechtigkeit, die vor GOtt gilt. 2 Cor. 5, 19. 21. s. a. Col. 1, 20. 22. 1 Pet. 2, 24. Es muß die gläubige Seele als eine in sich selbst ganz arme und elende in dieser Versöhnung und Gerechtigkeit, als in ihrem Element, allein ruhen und leben, so bleibet Friede und Kraft im Herzen. Denn Unruh und Trägheit kommt meist aus eigener Gerechtigkeit her, da man noch etwas in sich, und nicht alles in Christo suchet.
Nun werd ich dich durch eignes Büssen nicht allererst versühnen müssen: Du hast dich mit mir selbst versöhnt, und Straf und Fluch schon abgelehnt. Ich bin ja, HErr, mit dir gestorben, und hab in dir genug gethan: Denn alles, was du mir er worben, das schreibet mir der Vater an; Hingegen, was ich Sünder thu, das rechnet er mir nicht mehr zu. Du wilst, du kanst mich nicht verdammen, du schenckest mir, was du verdient, Es tilgt dein Blut der Höllen Flammen, du hast mich selbst mit GOtt ver- sühnt, Auch alles strenge Recht vollbracht, und also alles gut gemacht.
13. Febr.
Denn GOtt war in Chriſto, und verſöhnete die Welt mit ihm ſelber, und rechnete ihnen ihre Sünde nicht zu. - Denn er hat den, der von keiner Sünde wuſte, für uns zur Sünde gemacht, auf daß wir würden in ihm die Gerechtigkeit, die vor GOtt gilt. 2 Cor. 5, 19. 21. ſ. a. Col. 1, 20. 22. 1 Pet. 2, 24. Es muß die gläubige Seele als eine in ſich ſelbſt ganz arme und elende in dieſer Verſöhnung und Gerechtigkeit, als in ihrem Element, allein ruhen und leben, ſo bleibet Friede und Kraft im Herzen. Denn Unruh und Trägheit kommt meiſt aus eigener Gerechtigkeit her, da man noch etwas in ſich, und nicht alles in Chriſto ſuchet.
Nun werd ich dich durch eignes Büſſen nicht allererſt verſühnen müſſen: Du haſt dich mit mir ſelbſt verſöhnt, und Straf und Fluch ſchon abgelehnt. Ich bin ja, HErr, mit dir geſtorben, und hab in dir genug gethan: Denn alles, was du mir er worben, das ſchreibet mir der Vater an; Hingegen, was ich Sünder thu, das rechnet er mir nicht mehr zu. Du wilſt, du kanſt mich nicht verdammen, du ſchenckeſt mir, was du verdient, Es tilgt dein Blut der Höllen Flammen, du haſt mich ſelbſt mit GOtt ver- ſühnt, Auch alles ſtrenge Recht vollbracht, und alſo alles gut gemacht.
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13. Febr.
Denn GOtt war in Chriſto, und verſöhnete die Welt mit ihm
ſelber, und rechnete ihnen ihre Sünde nicht zu. - Denn er hat
den, der von keiner Sünde wuſte, für uns zur Sünde gemacht, auf
daß wir würden in ihm die Gerechtigkeit, die vor GOtt gilt. 2 Cor.
5, 19. 21. ſ. a. Col. 1, 20. 22. 1 Pet. 2, 24. Es muß die gläubige Seele als eine
in ſich ſelbſt ganz arme und elende in dieſer Verſöhnung und Gerechtigkeit,
als in ihrem Element, allein ruhen und leben, ſo bleibet Friede und Kraft im
Herzen. Denn Unruh und Trägheit kommt meiſt aus eigener Gerechtigkeit
her, da man noch etwas in ſich, und nicht alles in Chriſto ſuchet.
Nun werd ich dich durch eignes Büſſen nicht allererſt verſühnen müſſen:
Du haſt dich mit mir ſelbſt verſöhnt, und Straf und Fluch ſchon abgelehnt.
Ich bin ja, HErr, mit dir geſtorben, und hab in dir genug gethan:
Denn alles, was du mir er worben, das ſchreibet mir der Vater an;
Hingegen, was ich Sünder thu, das rechnet er mir nicht mehr zu.
Du wilſt, du kanſt mich nicht verdammen, du ſchenckeſt mir, was du verdient,
Es tilgt dein Blut der Höllen Flammen, du haſt mich ſelbſt mit GOtt ver-
ſühnt,
Auch alles ſtrenge Recht vollbracht, und alſo alles gut gemacht.
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Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/56>, abgerufen am 16.02.2025.
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