Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.5. Dec. Mein Vater wirket bisher, und ich wirke auch, (und soauch der Hilf, daß ich aus dir nicht weiche, laß kein eignes Wirken zu, Daß der Feind mich nicht erschleiche, daß ich in dir alles thu, In der rechten Lauterkeit, rechten Ordnung, Maaß und Zeit; Also laß es mir gelingen, unaufhörlich Frucht zu bringen. 5. Dec. Mein Vater wirket bisher, und ich wirke auch, (und ſoauch der Hilf, daß ich aus dir nicht weiche, laß kein eignes Wirken zu, Daß der Feind mich nicht erſchleiche, daß ich in dir alles thu, In der rechten Lauterkeit, rechten Ordnung, Maaß und Zeit; Alſo laß es mir gelingen, unaufhörlich Frucht zu bringen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0355" n="339"/> <div n="2"> <dateline>5. <hi rendition="#aq">Dec.</hi></dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">M</hi><hi rendition="#fr">ein Vater wirket bisher, und ich wirke auch,</hi> (und ſoauch der<lb/> Heilige Geiſt) Joh. 5, 17. O, Seele, ſolte der dreyeinige GOTT<lb/> nicht Satans Werk in dir zerſtören und viel Gutes wirken können? O ja, er<lb/> wirket Wollen und Vollbringen, er wirket eben das, was du ſelbſt nicht kanſt,<lb/> ſonſt nichts. Kanſt du nun nicht viel, ſo wirket Er viel, kanſt du gar nichts,<lb/> deſto beſſer, da wirket Er <hi rendition="#fr">alles:</hi> denn er iſt dein <hi rendition="#fr">Alles,</hi> und du ſolt nichts<lb/> ſeyn, und nichts können. <hi rendition="#fr">Du magſt ihn ja zu allem nehmen, und ſolſt<lb/> dich nicht mehr ſelber führen, der Vater ſoll das Kind regieren.</hi> O ja<lb/> HErr, durch mein führen, wollen und können bin ich mir ſelbſt die größte Hin-<lb/> derung, und wie ein Klotz am Wege. O hilf, daß ich ganz an mir verzage, im<lb/> Glauben aber auf dich es wage, und darum immer in dir bleibe, und betend<lb/> alle Kraft aus dir ziehe, und alſo Früchte bringe, die da bleiben in Ewigkeit.<lb/> Denn deine Kraft in mir iſt eine ewige Kraft, ſo bleibet auch dein Werk in<lb/> mir, wie ſchwach es ſcheint, in Ewigkeit, und niemand kan es zernichten,</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Hilf, daß ich aus dir nicht weiche, laß kein eignes Wirken zu,</l><lb/> <l>Daß der Feind mich nicht erſchleiche, daß ich in dir alles thu,</l><lb/> <l>In der rechten Lauterkeit, rechten Ordnung, Maaß und Zeit;</l><lb/> <l>Alſo laß es mir gelingen, unaufhörlich Frucht zu bringen.</l> </lg> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [339/0355]
5. Dec.
Mein Vater wirket bisher, und ich wirke auch, (und ſoauch der
Heilige Geiſt) Joh. 5, 17. O, Seele, ſolte der dreyeinige GOTT
nicht Satans Werk in dir zerſtören und viel Gutes wirken können? O ja, er
wirket Wollen und Vollbringen, er wirket eben das, was du ſelbſt nicht kanſt,
ſonſt nichts. Kanſt du nun nicht viel, ſo wirket Er viel, kanſt du gar nichts,
deſto beſſer, da wirket Er alles: denn er iſt dein Alles, und du ſolt nichts
ſeyn, und nichts können. Du magſt ihn ja zu allem nehmen, und ſolſt
dich nicht mehr ſelber führen, der Vater ſoll das Kind regieren. O ja
HErr, durch mein führen, wollen und können bin ich mir ſelbſt die größte Hin-
derung, und wie ein Klotz am Wege. O hilf, daß ich ganz an mir verzage, im
Glauben aber auf dich es wage, und darum immer in dir bleibe, und betend
alle Kraft aus dir ziehe, und alſo Früchte bringe, die da bleiben in Ewigkeit.
Denn deine Kraft in mir iſt eine ewige Kraft, ſo bleibet auch dein Werk in
mir, wie ſchwach es ſcheint, in Ewigkeit, und niemand kan es zernichten,
Hilf, daß ich aus dir nicht weiche, laß kein eignes Wirken zu,
Daß der Feind mich nicht erſchleiche, daß ich in dir alles thu,
In der rechten Lauterkeit, rechten Ordnung, Maaß und Zeit;
Alſo laß es mir gelingen, unaufhörlich Frucht zu bringen.
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